Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Drogenwirtschaft und Drogenpolitik in Entwicklungsländern | APuZ 50/1992 | bpb.de

Archiv Ausgaben ab 1953

APuZ 50/1992 Ethische Probleme einer Weltwirtschaftsordnung Die Dritte Welt in ihrem fünften Jahrzehnt Zur langfristigen Wirtschaftsentwicklung der Dritten Welt Drogenwirtschaft und Drogenpolitik in Entwicklungsländern Agrarentwicklungspolitik vor dem Offenbarungseid? Soziale Sicherheit in Entwicklungsländern

Drogenwirtschaft und Drogenpolitik in Entwicklungsländern

Rasul Shams

/ 18 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Die Drogenwirtschaft ist in vielen Entwicklungsländern in den letzten Jahrzehnten zu einer der dynamischsten Branchen aufgestiegen und bildet inzwischen die Basis für den illegalen Handel zwischen Industrie-und Entwicklungsländern. Sie beeinflußt die Volkswirtschaften dieser Länder in vielfältiger Weise. Das Ausmaß der daraus sich ergebenden Wachstums-und Beschäftigungseffekte hängt entscheidend von dem Spezialisierungsmuster des jeweiligen Landes im Rahmen der internationalen Drogenindustrie ab (Drogenanbau, Weiterverarbeitung, Transit, Geldwäsche etc.). Wegen kurzfristiger Vorteile wird die Verbotspolitik oft nicht entschlossen durchgesetzt. Allerdings stehen auch andere Probleme, wie z. B. Korruption, die leichte Anbautechnologie und der Transport von Drogen, einer wirksamen polizeilichen Verfolgung entgegen. Auch die Substitutionspolitik hat bisher zu keinen durchgreifenden Erfolgen geführt, da die Drogenwirtschaft eine weit höhere Rentabilität im Vergleich zu alternativen Aktivitäten aufweist. Begrenzte Erfolge könnten bei Aufrechterhaltung der Verbotspolitik nur von einer umfassenden Entwicklung dieser Volkswirtschaften erwartet werden. Eine radikale Lösung könnte durch eine Preissenkung für Drogen erzielt werden. Da die hierzu notwendige Drosselung der Nachfrage in Industrieländern kaum zu erwarten ist, bleibt nur die Liberalisierung der Drogenmärkte. Dem stehen jedoch entscheidende politische Vorbehalte entgegen.

I. Einleitung

Mit einem jährlichen Umsatz von gegenwärtig mehr als 500 Mrd. US-Dollar gehört der illegale Drogenhandel zu den dynamischsten Branchen der Weltwirtschaft. Klassische Verbrauchermärkte für Drogen aller Art sind die Industrieländer, für die die Entwicklungsländer als traditionelle Hauptlieferanten von Drogen pflanzlichen Ursprungs auftreten. Größte Bedeutung unter diesen haben die beiden Rauschgifte Heroin und Kokain bzw.deren Vorprodukte und Derivate. Kokain wird vor allem in Lateinamerika produziert, während Asien das Hauptproduktionsgebiet für Heroin ist.

Die Drogenwirtschaft beeinflußt die Wirtschaftsund Gesellschaftsstrukturen in Verbraucher-wie in Produktionsländem in vielfältiger Weise. Im Vordergrund der Aufmerksamkeit stehen die negativen wohlfahrtspolitischen Wirkungen und die sozialen Schäden des Drogenmißbrauchs in den Industrieländern. Dagegen werden die gravierenden wirtschafts-und gesellschaftspolitischen Effekte der Drogenwirtschaft auf die Anbau-und Produktionsländer kaum beachtet. In einigen dieser Staaten ist die Drogenwirtschaft in den letzten Jahrzehnten zu einem der wachstumsträchtigsten Sektoren aufgestiegen. Produktion und Export von Drogen führen nicht nur zu tiefgreifenden Änderungen der Wirtschaftsstruktur dieser Länder; sie beeinflussen hier auch den Wachstumsprozeß sehr nachhaltig. Unter dem Druck der Verbraucherländer werden nicht selten auch in den Produktionsländem Anti-Drogenpolitiken formuliert, die mit mehr oder weniger Erfolg angewandt werden und die Produktionsländer oft vor schwierige wirtschaftspolitische Probleme stellen.

Die vielfältigen ökonomischen Wirkungen der Drogenwirtschaft auf die Entwicklungsländer und die Wirksamkeit ihrer drogenpolitischen Maßnahmen sollen im folgenden betrachtet werden. Hervorgehoben sei zunächst, daß zuverlässige Daten für eine genauere Untersuchung kaum existieren. Verfügbar sind allenfalls Schätzungen, die je nach Quelle weit auseinanderliegen; sie ermöglichen es jedoch, die wesentlichen Probleme aufzuzeigen und deren ungefähre Größenordnungen herauszuarbeiten.

II. Anbau-, Produktions-und Verbrauchsgebiete

Die mit der Drogenwirtschaft verbundenen Entwicklungsländer sind nicht alle in gleicher Weise und in gleichem Umfang an diesem wachsenden Geschäft beteiligt. So sind in Lateinamerika Bolivien und Peru die Hauptproduzenten von Kokablättem, während in Kolumbien bis vor kurzem die Zentren der Weiterverarbeitung konzentriert waren. Mexiko und auch andere zentralamerikanische sowie karibische Länder werden als Transitländer genutzt. Einige der letztgenannten Länder, aber auch Uruguay, sind zugleich wichtige Zentren der Geldwäsche. Mit der Zunahme des Kokain-konsums in Europa und als Folge des sogenannten Kokainkrieges in Kolumbien unterliegen diese arbeitsteiligen Strukturen in letzter Zeit raschen Veränderungen. So entwickelt sich Brasilien allmählich zu einem bedeutenden Anbauland, und in Peru und Bolivien nimmt die Weiterverarbeitung rapide zu. Venezuela und Chile sowie einige afrikanische Länder werden zu neuen Transitländern, auch Ecuador beteiligt sich neuerdings am Drogenhandel. Ähnliches gilt in bezug auf asiatische Länder. Das traditionelle Anbaugebiet für Schlafmohn und für die Produktion von Heroin ist das sogenannte „Goldene Dreieck“ mit den Ländern Myanmar (Burma), Laos und Thailand, von denen letzteres immer mehr als Transitland in Erscheinung tritt. Zudem hat dem „Goldenen Dreieck“ inzwischen der „Goldene Halbmond“ (Afghanistan-Iran-Pakistan) als Anbaugebiet den Rang abgelaufen. Pakistan ist zunehmend auch zu einem Zentrum der Weiterverarbeitung geworden, während neben Indien und China einige afrikanische Länder (Nigeria, Elfenbeinküste, Kamerun, Kenia, Somalia)zu wichtigen Transitländern geworden sind. Auch Mexiko und Kolumbien treten in den letzten Jahren als Produzenten von Heroin auf, das in erster Linie auf dem US-amerikanischen Markt abgesetzt wird. Als potentiell wichtige Anbaugebiete gelten zudem die zentralasiatischen Republiken der ehemaligen UdSSR. Angesichts der vorherrschenden Wirtschaftskrise und der politisch-sozialen Verhältnisse ist es durchaus wahrscheinlich, daß sich diese Republiken allmählich als neue Produktionsund Handelszentren für Heroin etablieren werden.

Die traditionellen Verbrauchermärkte liegen in den USA und in Europa. In Europa wird hauptsächlich Heroin konsumiert. Wegen der Intensivierung der Drogenbekämpfung in den USA und aufgrund gewisser Sättigungserscheinungen haben sich die Drogenkartelle um neue Märkte bemüht. Seitdem ist der Konsum von Kokain in Europa und Japan im Steigen begriffen. Aber auch in Produzenten-und Transitländern nimmt der Konsum von Rauschgift rapide zu. So ist der Drogenkonsum in Thailand und Pakistan inzwischen zu einem ernstzunehmenden Problem geworden. Sogar die afrikanischen Transitländer geraten zunehmend in den Strudel von Drogenkonsum und Drogenkriminalität. Dasselbe gilt für die lateinamerikanischen Produktions-und Transitländer.

III. Ökonomische Auswirkungen von Drogenproduktion und -handel

Die Drogenwirtschaft stellt die Anbau-und Produktionsländer insofern vor schwierige Probleme, als sie kurzfristig beträchtliche ökonomische Vorteile für die betreffenden Länder mit sich bringen kann, denen aber längerfristig Nachteile gegenüberstehen. Die wesentlichen Vorteile bestehen in höheren Wachstumsraten, die sich aus dem Anbau der Drogensträucher und den dadurch ausgelösten weiteren indirekten Wachstumsimpulsen ergeben (höhere Nachfrage nach Nahrungsmitteln und dauerhaften Konsumgütem, Reinvestitionen, höhere Importkapazität). Darüber hinaus entstehen direkte und indirekte Beschäftigungseffekte.

Das Ausmaß dieser vorteilhaften Effekte ist allerdings von Land zu Land sehr unterschiedlich. So beträgt z. B. die Produktion von Kokablättem in Peru schätzungsweise neun Prozent und in Bolivien 24 Prozent des offiziellen Bruttosozialproduktes (BSP). Die Beschäftigungseffekte werden in Peru auf 800 000 und in Bolivien auf 500 000 Personen geschätzt. Die Schätzungen der ins Land zurückfließenden Deviseneinnahmen gehen für Peru von 800 Mio. und für Bolivien von 600 Mio. US-Dollar jährlich (ca. 45 bzw. 75 Prozent der offiziellen Exporteinnahmen) aus In Kolumbien sind die Beschäftigungswirkungen hingegen relativ gering. Dagegen sollen die Deviseneinnahmen bei der Finanzierung der hohen Wachstumsraten der achtziger Jahre eine große Rolle gespielt haben Allerdings hat sich dieses Bild seit der Intensivierung der Drogenbekämpfung in Kolumbien und dem daraus folgenden binnenwirtschaftlichen Preisverfall für Kokablätter ab 1989 aller Wahrscheinlichkeit nach stark verändert

Für die opium-und heroinproduzierenden Länder liegen keine vergleichbaren Schätzungen vor. Sicher ist jedoch auch hier, daß die Wirkungen von Land zu Land unterschiedlich sind. So ist der Wachstumseffekt für Myanmar allein wegen seines höheren Produktionsanteils wahrscheinlich weit größer als in Thailand

Die indirekten Wachstumswirkungen ergeben sich aus zwei Quellen. Zum einen führt das infolge von Drogenanbau und -Produktion gestiegene Einkommen zu einer höheren Nachfrage nach Nahrungsmitteln und dauerhaften Konsumgütem, die deren Produktion stimuliert (Multiplikatoreffekte). Zum anderen wird ein Teil der Erlöse aus der Drogenproduktion in andere Wirtschaftszweige investiert und ermöglicht dort eine höhere Produktion (Investitionseffekte). Diese Multiplikator-und Investitionseffekte der Drogenwirtschaft sind zwar in der Regel beachtlich, dürfen aber nicht überschätzt werden. Der größte Teil -oft über zwei Drittel -der Erlöse aus Drogenexporten verbleibt in der Regel im Ausland. Der ins Land zurückfließende Teil wird nur zu einem geringen Teil investiert. Die Investitionen werden vorzugsweise im Bau-und Dienstleistungsgewerbe, landwirtschaftlichen Großbetrieben und zum Teil im informellen Kleingewerbe (der Schat-(erwirtschaft) getätigt. So wird der Bauboom in Städten wie Cochabamba und Santa Cruz in Bolivien und Chiang Mai und Chiang Rai in Thailand dem Zufluß von Drogengeldern zugeschrieben. Die Nachfrage nach Investitionsgütern und der durch Drogengelder finanzierte Konsum führt bei zumindest kurzfristig niedrigen Angebotselastizitäten der Landwirtschaft und der heimischen Industrie wie etwa in Bolivien zu hohen Importen bzw. bei hohen Importschranken zum Aufblühen von Schmuggel. Dieser Sachverhalt mindert den indirekten Beitrag von Drogenexporten zum Wachstum, da die durch die höhere Nachfrage angeregte Produktion im Ausland stattfindet.

Drogenexporte können die Entwicklung in den Anbau-und Produktionsländern allerdings auch negativ beeinflussen. Wie die Erfahrungen von Nordsee-Ölproduzentenländern (Holland, Norwegen) gezeigt haben, führt ein Boom in Produktion und Export natürlicher Ressourcen zum Entzug von Ressourcen aus anderen Sektoren und zu einer Überbewertung der Währung, die die Exporttätigkeit anderer Sektoren erschwert. Vor allem die Entwicklung in den Sektoren Industrie und Landwirtschaft kann dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden (die sogenannte holländische Krankheit).

Empirische Untersuchungen dieser negativen Effekte existieren wegen fehlender Daten für die Entwicklungsländer nicht. Je nach Bedeutung der Drogenwirtschaft und der verfolgten Wirtschaftspolitik dürfte ihr Ausmaß von Land zu Land sehr unterschiedlich sein. Im Falle Boliviens ist z. B. zu vermuten, daß die negativen Effekte gegenwärtig nicht stark ins Gewicht fallen Dies liegt daran, daß bisher in der Regel Arbeitslose in den Kokasektor abwanderten und die benötigte landwirtschaftliche Nutzfläche in erster Linie durch Kolonisation gewonnen wurde. Als Folge realer Abwertungen und einer strikten Stabilisierungspolitik seit 1985 hielt sich darüber hinaus die Überbewertung der Währung (Boliviano) in Grenzen. Die Folgen waren jedoch sehr hohe reale Zinsen, die sich hemmend auf die Investitionstätigkeit auswirkten.

Die Drogenwirtschaft hat auch gravierende Umweltschäden zur Folge. Kokain ebenso wie Heroin wird in einem mehrphasigen Verarbeitungsprozeß durch Hinzufügung von Chemikalien in primitiven Labors gewonnen, die oft in unzugänglichen Gebieten liegen. Die Überreste dieser Chemikalien gelangen in das Erdreich und die Gewässer und führen zu ihrer Kontamination mit der Folge einer Vernichtung der Lebensgrundlagen von Pflanzen und Tieren. In Peru -aber auch in Bolivien -hat die dadurch bedingte Umweltverschmutzung bereits alarmierende Ausmaße erreicht. In beiden Ländern wird darüber hinaus durch Rodungen ökologisch wertvoller Waldbestand vernichtet

IV. Grenzen der Anti-Drogenpolitik in den Anbauländern

Angesichts der wirtschaftlichen Stagnation und der weit verbreiteten Arbeitslosigkeit neigen die Regierungen der betreffenden Entwicklungsländer dazu, die positiven Effekte der Drogenwirtschaft höher zu bewerten als deren negative Folgen. Dies mindert ihre Entschlossenheit, eine wirksame Anti-Drogenpolitik zu betreiben. Gleichzeitig stehen sie aber unter starkem Druck seitens der Industrieländer, vor allem der USA, Drogenanbau und -Produktion zu unterbinden. Als Ergebnis hat sich in den Anbauländern eine Verbotspolitik durchgesetzt, die nicht immer mit der notwendigen Entschlossenheit verfolgt wird

Nicht nur aus diesem Grunde ist diese Verbotspoli-tik bisher ohne nennenswerte Erfolge geblieben. Es ist praktisch unmöglich, Anbau und Produktion, die zum größten Teil in unzugänglichen Gegenden erfolgen, zu verhindern. Die langen Grenzen sind kaum lückenlos zu kontrollieren. Die Leichtigkeit, mit der neue Anbaugebiete erschlossen, die Drogenlabors verlegt und der Transport organisiert werden kann, ist ein weiteres unüberwindliches Hindernis für eine effiziente polizeiliche Verfolgung. Hinzu kommt die weit verbreitete Korruption und die von der Drogenmafia aufgebaute personelle Infrastruktur, die bis in die höchsten Kreise von Politik, Armee, Banken und Industrie hineinreicht. Ein weiteres Hindernis stellen starke militante Bauernverbände -wie z. B. in Bolivien -und bewaffnete Rebellen bzw. Befreiungsbewegungen dar, die sich durch Drogengelder finanzieren wie in Peru, Nord-Thailand oder Afghanistan.

Für die Landbewohner stellt der Anbau von Kokasträuchern bzw. Schlafmohn oft die einzig sichere Grundlage für eine wirtschaftliche Existenz dar. Die Anbautechnologie ist einfach und seit Jahrtausenden bekannt. Die Ansprüche dieser Pflanzen an die Bodenqualität sind gering und Ausrüstung, Dünger und Herbizide werden kaum benötigt. Der Transport und die Weiterverarbeitung zu Kokapaste bzw. Opium sind leicht möglich, der Absatz ist sichergestellt und gewährt ein relativ hohes Einkommen. Wegen mehrmaliger Ernten im Jahr von Kokablättern und wegen der guten Konservierbarkeit von Opium bietet der Anbau zudem ein dauerhaftes Einkommen.

Aus den genannten Gründen ist die in Überein-stimmung mit den internationalen Vereinbarungen auch in den Anbauländern geltende Verbotspolitik bisher ohne nennenswerte Erfolge geblieben. Nicht nur die Korruption, sondern auch die leichte Erschließung neuer Anbaugebiete und der leicht zu bewerkstelligende Transport machen eine wirksame Kontrolle unmöglich. Mit massivem Einsatz von Militär könnten zwar Erfolge erzielt werden. Die Militarisierung der Drogenbekämpfung ist jedoch auf Dauer nicht nur wegen ihrer hohen Kosten kaum aufrechtzuerhalten. Sie führt -wie im Falle Bolivien im Jahre 1986 -auch leicht zu sozialen Unruhen. Allerdings würde sogar ein Erfolg der Verbotspolitik paradoxerweise auf lange Sicht aus ökonomischen Gründen unwirksam bleiben müssen. Das dadurch verknappte Angebot würde nämlich zur Erhöhung der Exportpreise führen und von neuem Anreize für die illegale Produktion der Drogen schaffen.

Einen Ausweg aus dieser Lage würde die Verknüpfung der Verbotspolitik mit einer Substitutionspolitik bieten, die den Bauern ein Einkommen aus dem Anbau alternativer Pflanzen bzw. aus Beschäftigungen in landwirtschaftlichen Entwicklungsprojekten sichert. Eine solche Substitutionspolitik wird seit den siebziger Jahren im „Goldenen Dreieck“ und in der North-West Frontier Province in Pakistan sowie seit Mitte der achtziger Jahre in Chapare in Bolivien betrieben.

Die bisherigen Erfahrungen mit der Substitutionspolitik sind jedoch keineswegs ermutigend. Von regional begrenzten Erfolgen wie z. B. in den nördlichen Provinzen von Thailand abgesehen, ist die Produktion von Drogen trotz alternativer Projekte rapide gestiegen. Der Erfolg bestand hauptsächlich in einer Flächensubstitution, da die für alternative Produktionen freigesetzten Flächen durch Erschließung neuer Flächen für den Anbau von Drogenpflanzen mehr als kompensiert wurden. Hinzu kam, daß -wie z. B. in Chapare -die Substitutionspolitik kaum mit der als Folge von Neueinwanderungen anwachsenden Anbaufläche für Drogenpflanzen Schritt halten konnte.

Die Wirksamkeit der Substitutionspolitik hängt entscheidend von bestimmten Voraussetzungen ab. So müssen in der Landwirtschaft zu entwikkelnde Aktivitäten eine ebenso hohe Rentabilität aufweisen wie Drogenanbau und -produktion. Darüber hinaus müssen andere Agrarprodukte den ökologischen Bedingungen in den Anbaugebieten angepaßt und die Vielfalt der landwirtschaftlichen Produktion gesichert sein, um die Abhängigkeit von den Schwankungen der Weltmarktpreise zu vermindern.

Das entscheidende Problem bei der Substitutionspolitik ist keineswegs das Vorhandensein landwirtschaftlich und ökologisch geeigneter alternativer Kulturen. Wenngleich zum Teil mit einem beachtlichen Aufwand an Forschung und Entwicklung, können die notwendigen Voraussetzungen hierfür durchaus geschaffen werden. In dieser Hinsicht hat z. B. das Institute Boliviano de Tecnologfa Agricola (IBTA) im Chapare, das von der United States Agency for International Development (USAID) unterstützt wird, eine vorbildliche Arbeit geleistet. In der La-Jota-Forschungsstation wurden im Rahmen umfangreicher Versuchsreihen alternative Anbaukulturen und -programme entwickelt, die den besonderen agronomischen und topographischen Bedingungen in verschiedenen Teilregionen des Chapare entsprechen. Bei dieser Forschung standen Kriterien wie Preis, Gewicht, Transportfähigkeit, Fehlen technologischer Kenntnisse und komplizierter technischer Geräte sowie ökologische und klimatische Angepaßtheit der Pflanzen im Vordergrund.

Die Forschungen im IBTA-Chapare zeigen, daß durchaus hochwertige landwirtschaftliche Produkte (Kokosnuß, Ananas, Palmen zur Gewinnung von Palmherzen, Pfeffer, Guaranä und tropische Fruchtbäume wie Maracuyä, Guanäbama oder Carombola) existieren, deren Produktion unter den besonderen ökologischen und landwirtschaftlichen Bedingungen in Bolivien für die Campesinos lohnend sein könnte. Die Hauptschwierigkeit für eine erfolgreiche Substitutionspolitik besteht jedoch in der hohen Rentabilität von Drogen-anbau und -produktion. Nur bei einem Sinken der Preise für Kokablätter und Opium wären die Bauern bereit, freiwillig zu alternativen Produktionen überzugehen. Dies ist jedoch angesichts der besonderen Nachfragebedingungen auf den Drogen-märkten kaum zu erwarten. Nur selten, wie z. B. 1989 als Folge großangelegter militärischer Verfolgungen in Kolumbien, kann es vorübergehend zudrastischen Preissenkungen kommen. Darüber hinaus fehlt für alternative Produkte oft die notwendige Transport-und Marketinginfrastruktur, was zusätzlich ihre Konkurrenzfähigkeit mindert.

Solange die Nachfrage nach Drogen weltweit nicht spürbar zurückgeht, bleiben die Chancen für eine Substitutionspolitik gering. Sofern die Entwicklungsprojekte auf die Anbaugebiete beschränkt bleiben, besteht zudem die Gefahr, daß mehr Menschen in diese Gebiete zuwandern und dadurch regionale Ungleichgewichte größeren Ausmaßes entstehen. Den betreffenden Anbauländern bleibt somit nur die Möglichkeit, durch eine umfassende Entwicklung ihrer Volkswirtschaften, die alle wichtigen Sektoren und entwicklungsträchtigen Regionen einschließt, die formelle Wirtschaft gegenüber der Drogenwirtschaft insgesamt zu stärken. Dies würde zwar die Drogenwirtschaft nicht sonderlich beeinträchtigen, es würde jedoch all denjenigen Menschen eine relativ sichere und legale Existenzmöglichkeit bieten, die armutsbedingt und aus Mangel an Alternativen das Risiko illegaler Aktivitäten im Drogensektor auf sich nehmen. Eine solche umfassende Konzeption wird seit kurzem in Bolivien versucht. Ihre Durchsetzung setzt allerdings nicht nur eine effiziente Bürokratie voraus, sondern auch den Einsatz erheblicher finanzieller Mittel, die überwiegend nur durch Entwicklungszusammenarbeit bereitgestellt werden können Dabei entsteht jedoch das Problem, daß sich daraus für andere Entwicklungsländer ein Anreiz ergibt, durch stillschweigende Duldung bzw. Unterstützung des Drogenanbaus Ansprüche auf die Finanzierung von Entwicklungsprogrammen anzumelden.

V. Die Drosselung der Drogennachfrage in den Industrieländern

Wie bereits erwähnt, kann der Drogenanbau in den Entwicklungsländern am einfachsten durch eine Preissenkung für Kokablätter und Opium vermindert werden. Voraussetzung dafür ist ein drastischer Rückgang der Nachfrage nach Drogen in den Industrieländern. Die in den Industrieländern angewandten Instrumente reichen von der straf-rechtlichen Verfolgung des Handels über die Bestrafung des Konsums und die Verhinderung der Geldwäsche bis zu Nachfragesubstitution (Methadon-Programme), Prävention und Therapie. Von regional begrenzten Ausnahmen abgesehen, sind bisher jedoch durch solche Maßnahmen keine durchschlagenden Erfolge erzielt worden

Die strafrechtliche Verfolgung scheitert oft an der Leichtigkeit, mit der Ersatzorganisationen und -kanäle aufgebaut werden können. Eine effektive Bekämpfung der international bestens organisierten Drogenmafia mit guten Verbindungen zu Politik und Wirtschaft auch in den Industrieländern würde darüber hinaus eine permanente Ausweitung des Budgets für die Strafverfolgungsbehörden notwendig machen. Versuche zur Konfiszierung von Drogengeldern scheitern an hoch entwickelten Praktiken der Geldwäsche. Angesichts der Größe des Problems erweist sich die strafrechtliche Verfolgung der Konsumenten als unpraktikabel.

Die strafrechtliche Verfolgung des Drogenhandels ist nicht nur ineffektiv und teuer, sondern erweist sich selbst dann als kontraproduktiv, wenn sie Erfolge erzielt. Der daraus entstehende Preisauftrieb macht den Handel mit Drogen noch attraktiver.

Die Erfahrungen mit Prävention und Therapie sind ebenfalls kaum ermutigend. Die Prävention beschränkt sich oft auf Informationsvermittlung und Abschreckung. Aufgrund des enormen Drucks der zahlreichen jugendlichen und oft süchtigen „Street pushers“ auf potentielle Konsumenten bleiben solche Maßnahmen jedoch oft ohne Wirkung. Hinzu kommt, daß in der Regel für Prävention und Therapie weit weniger Mittel zur Verfügung gestellt werden als für die strafrechtliche Verfolgung.

VI. Die marktwirtschaftliche Lösung

Angesichts der geringen Erfolge der Verbotspolitik in den Anbau-wie in den Verbraucherländern wird zunehmend die Legalisierung von Drogen diskutiert. Damit wird die Erwartung verbunden, daßdie Anreize, die letzten Endes für das rapide Wachstum des illegalen Marktes verantwortlich sind, beseitigt würden. Unter Verbotsbedingungen ist der Preis für Drogen hoch und die Produktion und der Handel mit ihnen besonders rentabel, da eine Monopolisierung des Marktes ermöglicht wird. Im Preis für Drogen ist zusätzlich zum Monopolaufschlag auch eine Risikoprämie als Kompensation für die zu erwartenden hohen Strafen und ein Ausgleich für die Ausgaben zur Bestechung und zur Unterminierung der Strafverfolgung enthalten. Die durch diese Faktoren in die Höhe getriebenen Preise können angesichts sehr niedriger Preiselastizitäten der Nachfrage leicht durchgesetzt werden.

Dieser Sachverhalt kommt in dem starken Preisauftrieb für Drogen zum Ausdruck. So kosteten im Jahre 1987 1000 kg Kokablätter 1567 US-Dollar Zur Herstellung von 1 kg Kokapaste, die einen Preis von 262 US-Dollar erzielte, sind in der Regel 96 kg Kokablätter notwendig. Aus 2 kg Paste wird 1 kg Kokainbase gewonnen (Preis 1500 US-Dollar). Zuletzt wird aus 1, 25 kg Kokainbase 1 kg reines Kokain produziert, das 1987 im Herstellungsland einen Preis von 3917 US-Dollar erzielte. Im Verbraucherland dagegen erzielte 1 kg Kokain je nach Marktlage einen Großhandelspreis zwischen 20000 und 40000 US-Dollar Ähnliches gilt auch für Heroin, da ein Bauer für 10 kg Opium zwischen 850 und 1360 US-Dollar erhält. Über mehrere Stufen steigt der Preis für die daraus gewonnenen 1 kg Heroin auf 100000 US-Dollar im Großhandel des Verbraucherlandes

Die Gewinnspannen bei Drogen sind also sehr hoch. Die unmittelbare Folge der Legalisierung wäre ein Preisverfall für Drogen, da sie zur Ausweitung des Angebots führen würde. Dadurch würden sich die Gewinnmargen mindern und so den Anreiz für ein überdurchschnittliches Engagement in diesem Sektor schmälern. Dies gälte aber nur dann, wenn die durch die Preissenkung eventuell zusätzlich geschaffene Nachfrage der bereits süchtigen und der potentiellen Konsumenten spürbar hinter dem Mehrangebot zurückbliebe. Aus mehreren Gründen ist zu erwarten, daß dies der Fall sein kann -Der entscheidende Faktor für die Nachfrage-ausweitung ist nicht der Preis, sondern der enorme Druck seitens der „Street pushers“, die zur Finanzierung ihres eigenen Konsums und wegen der gegenwärtig zu erzielenden Super-profite einen starken Anreiz haben, den Kreis ihrer Kunden auszuweiten. -Auch bei Preisrückgängen bleibt, wie Untersuchungen für die USA zeigen, die Preiselastizität der Nachfrage zunächst niedrig. Ein Rückgang des Straßenpreises um zehn Prozent würde demnach bei Heroin die Nachfrage um zwei Prozent und bei Kokain um 0, 6 Prozent erhöhen. -Sinkende Preise würden in erster Linie zum Rückgang der Beschaffungskriminalität und nicht zur Ausweitung des Konsums führen.

Längerfristig kann jedoch nicht ohne weiteres von der Hand gewiesen werden, daß eine Legalisierung des Konsums von harten Drogen und die daraus folgende permanente Preissenkung die Nachfrage nach diesen Drogen zumindest bei Süchtigen stark ausweiten könnte. So zeigen Untersuchungen über das Rauchen, den Konsum von Alkohol und über das Glücksspiel, daß langfristig die Preiselastizitäten weit höher sind als kurzfristig. Dieses Ergebnis steht in Übereinstimmung mit theoretischen Modellen, die dem Süchtigen ein rationales Verhalten unterstellen

Sofern aber die Gesamtnachfrage nicht übermäßig steigen und die Preise ausreichend sinken würden, wäre die Marktlösung dirigistischen Lösungen auch deshalb weit überlegen, da ihre sozialen Kosten erheblich geringer ausfallen würden als im Falle dirigistischer Lösungen. Da Prohibition nicht durchsetzbar ist, fallen bei dirigistischen Lösungen nicht nur Kosten für Versorgung und Rehabilitation von bereits Süchtigen an, sondern darüber hinaus Kosten für die Bekämpfung der Schwerstkriminalität (der Drogenmafia) und für die Repression der Beschaffungskriminalität. Hinzu kommen die sozialen Kosten eines wachsenden professionellen kriminellen Milieus und der zunehmenden sozialen Desintegration.

Harte Drogen sind allerdings keine Standardgüter. Sie führen nämlich zu einer radikalen Änderung der Präferenzstruktur der Süchtigen, so daß für ihn alle anderen Güter im Vergleich zum Suchtgut an Bedeutung verlieren. Staatliche Interventionen in die Marktstruktur sind insofern durchaus angebracht. Fraglich ist jedoch, ob solche Interventionen die Form einer Prohibition annehmen müssen, die ohnehin nicht durchsetzbar ist. Weit angemessener erscheint, im Falle der Freigabe, eine Besteuerung harter Drogen, die den Konsum mindert, ohne das Angebot anzuregen.

Darüber hinaus ist eine weit differenziertere Politik notwendig, um das Risiko einer starken Konsumausweitung zu minimieren. Die bereits zitierten empirischen Untersuchungen zeigen z. B., daß süchtige Personen mit niedrigem Einkommen viel stärker auf Preisänderungen reagieren als Personen mit höherem Einkommen. Die Letzteren richten sich mehr nach den zu erwartenden nachteiligen Effekten des Drogenkonsums als nach dem Preis. Jugendliche reagieren ebenfalls stärker auf Preisänderungen als Erwachsene Die Anti-Drogenpolitik müßte daher Maßnahmen umfassen, wie z. B. ein Werbeverbot und eine breit angelegte und schichtspezifische Prävention, die viel stärker als heute üblich bei tieferen sozialen und psychologischen Ursachen der Drogenanfälligkeit ansetzt.

Gegenüber einer Liberalisierung des Marktes für harte Drogen bestehen allerdings nicht nur Be-fürchtungen bei einem großen Teil der Bevölkerung, auf die die Politiker Rücksicht nehmen müssen. Ernstzunehmen ist auch der Widerstand von Strafverfolgungsbehörden, deren Angehörige sich bei einer Liberalisierung eventuell mit Arbeitsplatzverlusten konfrontiert sehen würden

Angesichts der zunehmenden Drogenprobleme in den Industrieländern, der steigenden Ausgaben für die Drogenbekämpfung und der geringen Erfolge dirigistischer Drogenbekämpfungspolitiken ist es wahrscheinlich, daß die liberale Lösung des Problems sich immer mehr als die einzig gangbare Alternative anbietet. Auch eine Teilliberalisierung, die den Verkauf verbietet, den Kauf, Besitz und den Konsum jedoch straffrei läßt und diese Regelung mit öffentlichen Gratisabgaben an bereits Süchtige verbindet, wird schon diskutiert. Eine solche Teilliberalisierung dürfte auf weniger politische Widerstände stoßen, als eine ökonomisch eher vertretbare vollständige Freigabe. Fest steht allerdings, daß -welche Lösung auch bevorzugt wird -ohne eine Drosselung der weltweiten Nachfrage nach Drogen der Drogenbekämpfungspolitik in den Entwicklungsländern keine wirklichen Erfolge beschieden sein werden.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Rasul Shams, Das Koka-und Kokaingeschäft in Bolivien. ökonomische Relevanz und Drogenbekämpfungspolitik, HWWA-Report Nr. 95, Hamburg 1992; Peter Lindlein, Kokawirtschaft in Peru: Banale Fakten und Fromme Mythen, in: Vierteljahresberichte, (1990) 122, S. 421-432.

  2. Vgl. IRELA (Institute De Relaciones Europeo-Latinoamericanas), Latin America, Europe and the Drug Problem: New Forms of Cooperation, Madrid 1991, S. 17.

  3. Als Folge des Preisrückganges sank der Anteil der durch Koka erzielten Wertschöpfung am BSP Boliviens auf zwölf Prozent und die Exporteinnahmen gingen auf 210 Mio. US-Dollar zurück. Vgl. R. Shams (Anm. 1), S. 8.

  4. Zu diesen Ländern vgl. Petra Eschenbacher, Drogenproduktion und Drogenhandel. Beispiele aus Lateinamerika und Südostasien, in: ifo-Forschungsberichte Nr. 72, München u. a. 1990.

  5. Vg. R. Shams (Anm. 1).

  6. Vgl. R. Shams (Anm. 1), S. 20f.; Marc J. Dourojeanni, El impacto ambiental del cultivo de coca y producciön de cocäina en la cuenca amazönica peruana, La Paz 1990.

  7. In einigen Ländern wie Peru und Bolivien existiert neben dem illegalen auch ein legaler Markt zur Deckung des traditionellen Konsums.

  8. Der Finanzbedarf für ein sechsjähriges Programm bis 1995 wird in Bolivien auf 1, 2 bis 1, 8 Mrd. US-Dollar geschätzt. Vgl. R. Shams (Anm. 1), S. 54f.

  9. Offizielle Meldungen aus den USA berichteten von einem Rückgang der Nachfrage nach Drogen. Ihnen stehen aber Untersuchungen gegenüber, die eher eine Verschiebung des Drogenkonsums auf innerstädtische Armutsgruppen als einen generellen Rückgang des Drogenkonsums erkennen lassen. Vgl. Heide Gramckow. Die Drogenpolitik der Bush-Administration und die Entwicklkung des Drogenproblems in den USA, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 42/90, S. 28-39.

  10. Die Mengen-und Preisstruktur auf verschiedenen Verarbeitungsstufen variiert in der Regel aufgrund von Qualitätsunterschieden in verschiedenen Anbaugebieten und der Marktlage in den verschiedenen Verbraucherzentren.

  11. Vgl. R. Shams (Anm. 1), S. 25f.

  12. Vgl. UN Economic and Social Council, Recommendations of the Intergovemmental Expert Group to Study the Economic and Social Consequences of Illicit Traffic in Drugs (E/CN. 7/1991/25), 21. Dezember 1990, S. 8.

  13. Vgl. Edward J. Mishan, Narcotics: The Problem and the Solution, in: Political Quarterly, 61 (1990), S. 411-462.

  14. Vgl. Gary S. Becker/Michael Grossmann/Kevin M. Murphy, Rational Addiction and the Effect of Price on Consumption, in: American Economic Review, 81 (1991) 2, S. 237-241.

  15. Vgl. ebd., S. 240f.

  16. Zu den betroffen Drogenbekämpfungsbürokratien gehören nicht nur nationale Behörden, sondern auch das United Nations International Drug Control Programm (UNIDCP), das sich strikt gegen eine Liberalisierung wendet.

Weitere Inhalte

Rasul Shams, Dr. rer. pol., geh. 1945; wissenschaftlicher Angestellter im HWWA-Institut für Wirtschaftsforschung-Hamburg, Abteilung Entwicklungsländer und Nord-Süd-Wirtschaftsbeziehungen. Veröffentlichungen u. a.: Internationale Wirtschaftsbeziehungen und die Entwicklung der Weltwirtschaft, München u. a. 1983; zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften.