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Wertewandel und Familie. Auf dem Weg zu „egoistischem“ oder „kooperativem“ Individualismus? | APuZ 29-30/1994 | bpb.de

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APuZ 29-30/1994 Auf dem Weg in die postfamiliale Familie Von der Notgemeinschaft zur Wahlverwandtschaft Die Stadt, das Individuum und das Verschwinden der Familie Wertewandel und Familie. Auf dem Weg zu „egoistischem“ oder „kooperativem“ Individualismus?

Wertewandel und Familie. Auf dem Weg zu „egoistischem“ oder „kooperativem“ Individualismus?

Thomas Gensicke

/ 16 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Auf die „modische Zeitkritik“, der zufolge es in der Bundesrepublik Deutschland zu einer Auflösung von Sozialbeziehungen und Institutionen kommt, die die Individuen bisher zusammenhielten und zu Gemeinschaften verbanden, wird mit spezifischen Antworten der Werte(wandels) forschung reagiert: Der empirische Soziologe kommt zu dem Ergebnis, daß der Wertewandel zu einer Individualisierung der Menschen und der gesellschaftlichen Beziehungen geführt hat. Der Vorrang des Individuellen in den modernen Sozial-beziehungen läßt diese jedoch -wie immer wieder behauptet wird -nicht verdorren, sondern hat lediglich eine Änderung des Koordinatensystems zur Folge, in dem sich diese Beziehungen abspielen. Es wird nicht aufgrund verordnter sozialer Tugenden gehandelt, sondern auf Basis individueller Einsichten und individuell getroffener Entscheidungen. Selbständige Menschen orientieren sich nicht mehr am Leitbild einer Einfügungsdisziplin, sondern erziehen sich lieber zur Selbstdisziplin. Angelpunkt auch der Ethik wird die Frage, ob man ein Verhalten mit sich selbst, mit seinen eigenen Werten vereinbaren kann oder nicht. Die gesellschaftlichen Eliten waren bislang nicht in der Lage, die Potentiale des Wertewandels -im Beitrag werden vier Typen des Wertewandels referiert: die Konventionalisten, die Realisten, die Idealisten und die Hedomats -produktiv zu nutzen. Es fehlt eine gezielte „Wertepolitik“, die das Selbstentfaltungsstreben ernst nimmt und kanalisiert.

I. Zerfall der Familie?

Abbildung 1: Wandel der Erziehungswerte 1951-1991: Zeitlicher Verlauf von elterlichen Erziehungswerten in Westdeutschland (in Prozent) Quelle: EMNID-Berichte.

Hans Bertram hat festgestellt, daß die Diskussion über Zustand und Zukunft der Familie heute von einer „modischen Kritik am Individualismus moderner Gesellschaften“ geprägt ist: Prominente Autoren behaupten die Auflösung von Sozialbeziehungen und Institutionen, die die Individuen bisher zusammenhielten und zu Gemeinschaften verbanden. Solche globalen Thesen entsprechen dem Zeitgeist der neunziger Jahre und können sich daher der besonderen Aufmerksamkeit der Medien erfreuen: Wir hätten heute mit den verderblichen Spätfolgen eines verhängnisvollen gesellschaftlichen Wertewandels zu kämpfen, lautet der Tenor. 1968 revoltierten die Studenten und stellten die gesellschaftlichen Autoritäten in Frage. Das war ein erster lautstarker und daher medienwirksamer Ausdruck einer „stillen Revolution“. Die Bundesrepublik Deutschland erlebte in kurzer Zeit einen Werteschub weg von Pflicht-und Akzeptanzwerten hin zu Selbstentfaltungswerten der das Bedürfnis nach individueller Selbstentfaltung zum obersten Kulturprinzip einer selbstbewußten modernen Gesellschaft erhob. In der Bevölkerung sank die Bereitschaft, sich bedingungslos gesellschaftlichen Autoritäten unterzuordnen. Eine Wertorientierung wie etwa „Sich in eine Ordnung einfügen, sich anpassen“, wurde 1967 noch von 61 Prozent der Bundesdeutschen für „besonders wichtig“ gehalten. Heute kann sich nur noch eine Minderheit von 39 Prozent damit anfreunden. Die Vorstellung, seine Kinder zu „Gehorsam und Unterordnung“ erziehen zu wollen, ist weitgehend aus den Erziehungszielen verschwunden

Tabelle 1: Konstruktion von Wertetypen Konventionalist Quelle: H. Klages/T. Gensicke (wie Abb. 4).

Mit anderen Worten: Die Westdeutschen schüttelten die Reste jener „Untertanenmentalität“ ab, die einer sich modernisierenden demokratischen Gesellschaft nicht mehr entsprachen. Dieser Vorgang, den man in allen modernen Gesellschaften beobachten kann, verlief in Deutschland besonders heftig und war zudem stark ideologisch geprägt. Da man es in der Adenauerzeit versäumt hatte, Nationalsozialismus und Faschismus ernsthaft zu thematisieren, bot sich mittels des Antifaschismus dem marxistischen Utopismus noch einmal die Chance für eine Spätblüte.

Tabelle 2: Lebenswerte und Persönlichkeitsmerkmale von Wertetypen in der westdeutschen Bevölkerung Quelle: H. Klages/T. Gensicke (wie Abb. 4), Repräsentative Befragungen der westdeutschen Bevölkerung (1987 n = 1523, 1990 n = 1700). Die Plus-und Minuszeichen bedeuten signifikante Abweichungen der Wertetypen vom Durchschnitt aller Befragten (+/— = 0, 2 Skalenpunkte nach oben oder unten auf einer 7er-Skala).

Die Auseinandersetzungen im „ideologischen Überbau“ gingen jedoch an dem vorbei, was die Menschen wirklich bewegte. Sie hatten in den fünfziger und sechziger Jahren innerhalb relativ kurzer Zeit eine Ausweitung ihres Freiheitsspielraums erlebt, wie er historisch wohl ohne Beispiel ist. Aus bescheidenen und sparsamen Verbrauchern wurden kaufkräftige und souveräne Konsumenten. Der Wohlfahrtsstaat minimierte Lebens-risiken. Das Fernsehen, die Motorisierung und die Auslandsreisen erweiterten den Horizont -auch der einfachen Leute. Die Medien versetzten den Bürger zunehmend in die Rolle eines eigenwilligen und kritischen „Endverbrauchers“ von Politik.

Abbildung 5: Verheiratete: Wertetypen und Geburtsjahrgänge (in Prozent) Quelle: Eigene Darstellung 1994.

Die Ausdehnung des Freiheitsspielraumes blieb nicht ohne Folgen für die private Lebensführung. Besonders davon betroffen war die Ehe, eine durch lange Tradition geheiligte Institution. Aus einer patriarchalischen und wirtschaftlichen Zweckgemeinschaft sollte nun eine Gemeinschaft des Zusammenlebens werden, eine, die auf gegenseitiger Zuneigung und Gleichberechtigung beruhte. Funktionierte das nicht, mußte sie auflösbar sein. Die Folge der gewandelten Mentalität war eine Verdoppelung der Scheidungsquoten in der Bevölkerung seit den sechziger Jahren

Abbildung 6: Wert „Ein gutes Familienleben führen“ nach Wertetypen und Geburtsjahrgängen Quelle: Eigene Darstellung.

Man muß jedoch wissen, daß die Bevölkerung nie jene alternative Kritik mitvollzog, die sich gegen Ehe und Familie als solche richtete. Sie wollte eine Liberalisierung von Ehe und Familie, die sie an-sonsten als Hort emotionaler Geborgenheit sehr schätzte.

Abbildung 7: Wert „Ein gutes Familienleben führen“ nach Wertetyp und Familienstand Quelle: Eigene Darstellung.

Auch die nachwachsende Generation war und ist nicht gegen Ehe und Familie eingestellt. Ihre „Strategie“ besteht derzeit vielmehr darin, die Familiengründung im Interesse der beruflichen Entwicklung immer weiter hinauszuschieben. Die Folge ist eine zunehmende Singularisierung der Wohnweise, die vor allem in den für die berufliche Entwicklung attraktiveren städtischen Ballungsgebieten zu beobachten ist. Ein Drittel der Bevölkerung lebt inzwischen als Single, in Großstädten bereits die Mehrheit. Alternative Lebensformen spielen eine eher untergeordnete Rolle. Diese Singularisierung ist jedoch nicht mit Vereinsamung zu verwechseln. Die Singles leben in einem recht dichten Netz persönlicher Beziehungen

Die deutlich gewachsene Zeitspanne zwischen dem Auszug junger Menschen aus dem Elternhaus und der Familiengründung ist zu einer wichtigen privaten und beruflichen Experimentierund Entwicklungsphase geworden. Es müssen der passende Partner und berufliche Weg gefunden werden.

Anders als die modische Zeitkritik möchte ich mich dem Thema „Wertewandel und Familie“ konstruktiv -mit den folgenden Fragen -nähern:

1. Führen der Wertewandel in Richtung Selbstentfaltung und die daraus folgende Zunahme Singledaseins zwangsläufig zur Unfähigkeit, feste Beziehungen einzugehen? des

2. Vollzieht der Wertewandel sich nicht vielmehr in bestimmten Pfaden und legen diese Pfade nicht auch verschiedene Einstellungen zu Ehe und Familie nahe?

3. Lassen sich günstigere und ungünstigere Entwicklungspfade für junge Menschen unterscheiden und wie kann man die günstigen fördern?

Ich möchte mit den spezifischen Antworten der Werte(wandels) forschung auf diese Fragen in die aktuelle Debatte um Ehe und Familie eingreifen. Diese sollen helfen, die Möglichkeiten der Einwirkung auf eine Industriegesellschaft zu verbessern, die sich immer noch durch „strukturelle Rücksichtslosigkeit“ gegebenüber der privaten Lebensführung der Menschen auszeichnet. Damit meine ich das Desinteresse von Arbeitgebern und Politikern daran, wie Menschen mit ihrem Privatleben zurechtkommen, die in urbanen Zentren kreativ sein wollen und eine Karriere anstreben.

II. Der Wertewandel und seine Folgen

Abbildung 2: Erziehungsziele: Was Kinder im Elternhaus lernen sollten -1967 und 1991 im Vergleich (in Prozent) Quelle: Aliensbacher Jahrbuch 1984-92

Um den Wertewandel richtig beurteilen zu können, muß er genauer und differenzierter dargestellt werden, als das heute weithin geschieht. In den siebziger und achtziger Jahren wurde „Werte-wandel“ zu einem Schlagwort, mit dem -positiv oder negativ -die sogenannte „stille Revolution“ in den Köpfen der Menschen in der Bundesrepublik Deutschland beschrieben wurde. Inzwischen hat sich das Meinungsklima jedoch weitgehend in den negativen Bereich verschoben; das neue Schlagwort heißt „Werteverfall“. Dazu sei ein Beispiel aus einer Kolumne einer großen überregionalen Tageszeitung angeführt: „Das Rechtsbewußtsein vieler Menschen ist unscharf geworden, die Bindung an ethische Werte und religiöse Gemeinschaften bröckelt ab, die in den sechziger Jahren eingeleitete Vergötzung der rigorosen Selbstverwirklichung hat dieser Gesellschaft eine große Zahl gemeinschaftsunfähiger Sozialkrüppel beschert. Der eigene Vorteil regiert für viele die Welt. Versicherungsbetrug, Ladendiebstahl oder Schwarzfahren sind zum Volkssport geworden. Wer Steuern hinterzieht, gilt als clever, wer treu seine staatsbürgerlichen Pflichten erfüllt, gilt als beschränkt.“ Das Zitat stammt aus einer konservativen Zeitung, es könnte jedoch ebensogut der „Zeit“ oder dem „Spiegel“ entnommen sein. Dieser Umstand zeigt, daß es inzwischen eine „intellektuelle große Koalition“ gibt oder, wie Hans Küng sagte, einen neuen Konsens vom Papst bis zur „Zeit“

Der empirische Soziologe, der anhand von bevölkerungsweiten Befragungen einen breiten Über-blick darüber besitzt, was in den Köpfen der Menschen vorgeht, kann über das Ausmaß an Unkenntnis und die Vorurteile, die hinsichtlich des Wertewandels verbreitet sind, nur den Kopf schütteln. Genauer gesagt: Er ist empört über eine heute grassierende Volksbeschimpfung, die von schlecht informierten gesellschaftlichen Eliten ausgeht, von Eliten, die es versäumt haben, ihre Hausaufgaben zu machen und für die Resultate ihres Nichtstuns und ihrer Ahnungslosigkeit die Bürger verantwortlich machen.

Was ist wirklich geschehen?

Der Wertewandel hat zu einer Individualisierung der Menschen und der gesellschaftlichen Beziehungen geführt. Die Lebensbedingungen der Menschen haben sich dahingehend gewandelt, daß von ihnen zunehmend individuelle Entscheidungen abgefordert werden, die sie auch persönlich zu verantworten haben. Tradition und Gewohnheiten, die bisher die Maßstäbe lieferten für das, was „angemessen“ und „sinnvoll“ war, fallen als „Ratgeber“ und „Entlastungsinstanz“ immer mehr aus. Das betrifft die Arbeitswelt, besonders stark jedoch das private Leben. Die Liberalisierung bzw. die immer besseren Möglichkeiten, das Leben nach individuellen Vorstellungen zu gestalten, und der tendenzielle Wegfall traditioneller Normen machen umgekehrt eine stärkere rationale Planung des Privaten notwendig. Wenn heute ein Leben „gelingen“ soll, dann müssen Alternativen berücksichtigt und nach Maßgabe der eigenen Möglichkeiten die jeweils günstigsten ausgewählt werden.

Folgt aus diesem Trend Zur Individualisierung nun, daß damit soziale und sekundäre Tugenden aussterben müßten? Schaut man z. B. nach Amerika, in das Stammland des Individualismus, dann wird sehr schnell deutlich, daß Individualismus durchaus kompatibel mit Nationalstolz, Religiosität, Leistungsbereitschaft sowie einer hohen sozialen Hilfsbereitschaft und sozialen Vernetzung ist. Das Denken in sich gegenseitig ausschließenden Alternativen ist zwar in der Logik sinnvoll, führt aber nicht unbedingt zur Abbildung der Wirklichkeit.Wo die Logik absolute Gegensätze festhält, werden in der Realität Kompromisse geschlossen. Wir sollten uns vom Denken in sich jeweils ausschließenden Alternativen -wie etwa Individualismus versus Gemeinschaftlichkeit oder Leistung versus Genuß -verabschieden und uns an ein Denken in Konstellationen gewöhnen -also Individualismus und Gemeinschaftlichkeit oder Leistung und Genuß usw. So läßt sich das vorliegende Datenmaterial wesentlich breiter erschließen und besser interpretieren.

Zu den sozialen Beziehungen und Werten:

Heute hat das Erziehungsleitbild „Selbständigkeit und freier Wille“ für zwei Drittel der Bundesbürger Priorität -gegenüber etwa einem Viertel Anfang der fünfziger Jahre (vgl. Abbildung 1). Diese Daten sind Ausdruck einer mentalen Anpassung der Bevölkerung an eine sich immer rascher modernisierende Gesellschaft. Dennoch: Ein soziales Erziehungsziel wie „Anderen helfen, wenn sie Hilfe benötigen“ hat im Wertesystem der Bundesbürger ebenfalls einen hohen Stellenwert. Interessant ist auch folgendes: Obwohl die Menschen heute mehr Individualität und Geltung beanspruchen, sind sie bereit, das auch anderen zuzugestehen. Erkennbar wird das am Aufstieg des Wertes Toleranz (vgl. Abbildung 2). Der Vorrang des Individuellen in den modernen Sozialbeziehungen läßt diese also nicht verdorren, sondern hat lediglich eine Änderung des Koordinatensystems zur Folge, in dem sich diese Beziehungen abspielen. Gehandelt wird nicht aufgrund verordneter sozialer Tugenden oder nach den Kriterien dessen, was sozial üblich ist, sondern auf Basis individueller Einsichten und individuell getroffener Entscheidungen.

Zu den Sekundärtugenden:

Auch für die Sekundärtugenden hat sich das Koordinatensystem geändert, in dem sie aktualisiert werden. Eltern gehen immer mehr davon aus, daß junge Menschen Selbständigkeit bei der Bewältigung von Aufgaben und Problemen gewinnen, sich diese also selbst erarbeiten müssen. Selbständige Menschen orientieren sich nicht mehr am Leitbild einer Einfügungsdisziplin, sondern erziehen sich lieber zur Selbstdisziplin. Leistung bedeutet für sie, die individuellen Fähigkeiten herauszufordern und zu entwickeln. Die Arbeit soll Spaß machen, Erfolgserlebnisse ermöglichen und als sinnvoll empfunden werden können. Dabei ist die Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme stark ausgeprägt, wie wir in unseren eigenen Erhebungen immer wieder feststellen. Das ist eine Konstellation, die sich Manager und Personalführer nur wünschen können, wenn sie menschliche Kreativität nutzen und in wirtschaftlichen Erfolg umsetzen wollen. Doch wissen sie oft vielfach nichts von dem Potential, daß in ihren Mitarbeitern steckt.

Letztlich hatte der Wertewandel auch eine Individualisierung der Ethik zur Folge. Bescheidenheit, bedingungslose Opferbereitschaft, selbstloser Idealismus sind nicht mehr die unbedingten Leitgrößen der modernen Ethik. Man will mehr vom Leben haben; Freude, Glück und Genuß sind im modernen Leben wichtiger geworden. Ist das nun Ausdruck eines schrankenlosen, amoralischen Hedonismus? Offensichtlich nicht: Im Laufe des Wertewandels erlebten nämlich auch Leitbilder wie „Bestehen vor sich selbst“, „Seinem Gewissen folgen“ und „Achtung bei den Mitmenschen haben“ einen Wiederaufstieg, nachdem ihre Bedeutung zunächst zurückgegangen war (vgl. Abbildung 3). Die bisher über dem einzelnen stehenden ethischen Prinzipien werden einer individuellen Prüfung unterzogen. Angelpunkt auch der Ethik wird die Frage, ob man ein Verhalten mit sich selbst, mit seinen eigenen Werten vereinbaren kann oder nicht. Es geht immer weniger darum, irgendeinem vorausgesetzten ethischen Prinzip zu folgen.

III. Der nichtintegrierte Wertewandel

Quelle: Aliensbacher Jahrbuch 1984-92. Abbildung 3: Neue Ethik: Was Westdeutsche als Sinn des Lebens sehen (1974-1992; in Prozent)

Wir haben also eine Reihe positiver Entwicklungen zu verzeichnen, die jedoch von „oben“ kaum aufgegriffen wurden. Die gesellschaftlichen Eliten waren nicht in der Lage, die Potentiale des Wertewandels produktiv zu nutzen -oder sie wollten es aus Angst vor Machtverlust nicht. So brach sich das wachsende Selbstentfaltungsstreben spontan und in bestimmten Wellen Bahn. Die erste Welle hatte im Zusammenhang mit der 68er-Bewegung eine eher „links“ inspirierte, stark systemkritische Färbung. Leitfigur war der entlaufene intellektuelle Protest-jugendliche aus gutem Hause. Die zweite Welle war eher „rechts“ eingefärbt; ihre Gallionsfiguren waren die hedonistisch und materialistisch eingestellten „Konsumjugendlichen“ (Hedomat).

Abbildung 4 zeigt anhand von Geburtsjahrgängen, wie bestimmte Persönlichkeitstypen in der Bevölkerung in Erscheinung traten (vgl. auch Tabelle 1). Bei den älteren Menschen dominieren die traditionell ausgerichteten Persönlichkeiten (Konventionalisten), für die Pflicht-und Akzeptanzwerte sehr wichtig sind und Selbstentfaltungswerte eine geringe Rolle spielen. Bei der nach dem Zweiten Weltkrieg geborenen Generation übernehmen neben den Realisten die sogenannten Idealisten (68er Typ) die Führung. Sie schätzen Werte der kritisehen und engagierten Selbstentfaltung besonders hoch. In den jüngsten Kohorten (Altersgruppen, die durch zeitliche Merkmale wie gleicher Geburtsjahrgang, gleiches Schulabschlußjahr etc. gekennzeichnet sind) nehmen die „Konsumjugendlichen“ der achtziger Jahre stark zu, für die hedonistische und materialistische Werte besonders wichtig sind (Hedomats).

Die Abbildung zeigt auch, daß neben den ausgewiesenen „Extremtypen“ des Wertewandels -den Idealisten und den Hedomats die entweder einseitig sehr stark an traditionellen Werten oder einseitig an Selbstentfaltungswerten interessiert sind, die sogenannten Realisten eine große Rolle spielen, ja sie sind sogar zahlenmäßig am stärksten vertreten. Wie Tabelle 1 zeigt, zeichnen sich dieRealisten sowohl durch hohe Pflicht-und Akzeptanzwerte als auch durch idealistische und hedonistische Selbstentfaltung aus. Sie erscheinen mithin als „Mischung“ aus Konventionalisten, Idealisten und Hedomats.

Die Daten zeigen, daß in der Bevölkerung eine starke Neigung zum „Kompromiß“ besteht. Der nicht so stark exponierte, unauffälligere Typus des „Realisten“ ist sogar typischer -zumindest quantitativ -für den Wertewandel als die „Extremtypen“ des Idealisten und des Hedomats, die allerdings in der öffentlichen Diskussion und in den Medien eine viel stärkere Resonanz erfahren (haben).

Doch der Typus des Realisten verkörpert nicht den sogenannten „faulen“ oder „konturlosen“ Kompromiß. Realisten entwickeln vielmehr ein ganz eigenständiges Profil (vgl. Tabelle 2). Auf sie treffen auch alle jene problematischen Diagnosen nicht zu, die bezüglich der „Protest-und Nullbockgeneration“ der siebziger und der egoistischen „Konsumkids“ der achtziger Jahre gestellt wurden. In der Wirklichkeit hat sich mit den Realisten ein Menschentypus entwickelt, der gleichzeitig individualistisch und kooperativ ist. Das erkennt man an der hohen Bewertung von Familie, Partnerschaft, von Freundschaft und von Kontakten zu anderen Menschen. Realisten betonen jedoch auch ihre „Unabhängigkeit“.

Dieses Persönlichkeitsprofil korrespondiert interessanterweise mit jener planerischen und rationalen Lebenseinstellung, die für die Bewältigung der schwierigen Lebensumstände einer individualisierten Gesellschaft günstig ist: Realisten setzen sich Ziele, können sich auf die eigene Kraft verlassen und Durststrecken durchstehen. Dagegen kommt bei den Hedomats ein an Egoismus, Mitnahmeverhalten und Spielertum ausgerichtetes Lebenskonzept zum Vorschein. Idealisten profilieren sich demgegenüber als „Rebellen“, die unversöhnlich in ihrer Abblehnung von Traditionen und Institutionen sind und daher eine stark konfliktorientierte Lebensführung wählen.

Realisten kombinieren verschiedenartige Aspekte der Lebensführung miteinander: Ihr „konservativer“ Wertepol macht sie zu Rationalisten und integriert sie sozial. Ihr „hedonistischer“ Pol läßt sie nach attraktiven Funktionen und Tätigkeiten streben, die mit Erfolgserlebnissen, Einfluß und Prestige verbunden sind. Der „Idealismus“ der Realisten drückt sich im Interesse am Gemeinwohl und an Reformen aus, allerdings an Reformen, die sich auf das Machbare, auf erzielbare Fortschritte richten.

Vergleicht man in Abbildung 4 die Verteilung der drei konkurrierenden Wertetypen -Idealisten, Hedomats und Realisten -dann erkennt man, daß der Typ des Realisten bei den Mensclien mittleren Alters dominiert. Das läßt sich lebens-zyklisch erklären: Junge Menschen neigen zum Extrem, weshalb sie sich eher als Hedomats und Idealisten, die quasi als „Einstiegstypen“ fungieren, begreifen, um irgendwann -„wenn sie vernünftig werden“ -zu Realisten zu werden. Dennoch gibt es auch in den jüngeren Jahrgängen schon viele Realisten.

Neben dem Lebenszyklus, der ja mit dem Eintritt ins Berufsleben und der Familiengründung viele der Mechanismen und Druckkräfte erklärt, die junge „Rebellen“ zu mehr Pragmatismus drängen, gibt es jedoch noch eine Vielzahl von Bedingungen, die die Herausbildung sozial integrierter, kommunikativer und kooperativer „realistischer“ Persönlichkeiten fördern. Interessanterweise liegen diese Variablen weniger in den klassischen soziologischen Kategorien, wie Bildung oder Schicht. Auch das Geschlecht erklärt hier nicht allzuviel. Es handelt sich vielmehr um „feinere“ und „informelle“ soziale Kategorien, die sich mit der quantitativen Umfrageforschung nur in geringem Umfang abbilden lassen. Diese Größen beschreiben soziale Handlungsfelder, in denen Menschen agieren und die verschiedenartig gestaltet sein können. Die Pole solcher Handlungsfelder werden durch das Maß an gewährten Selbstentfaltungschancen auf der einen und das Maß an Integration-und Konformitätsdruck auf der anderen Seite bestimmt. Wird spontan oder bewußt ein optimales Verhältnis beider Pole erzielt, dann ist die Steuerung der Persönlichkeitsentwicklung in Richtung „Realismus“ wahrscheinlich. Denkbar ist dagegen jedoch auch ein Übermaß an Selbstentfaltung (bei weitgehendem Wegfall von Integrationsund Konformitätsdruck) auf der einen Seite oder an autoritärem Zwang auf der anderen. Fehlt die Disziplinierung bzw. wird sie übertrieben, dann kann das Resultat im Extremfall exzessiver oder kompensatorischer Hedonismus sein, ungebremste narzißtische und romantische Selbstaktualisierung oder permanentes Rebellentum.

Solche, die Persönlichkeitsentwicklung beeinflussenden Handlungsfelder werden bereits in der familiären Erziehung gesetzt. In den jeweiligen Erziehungsstilen sind die Pole unterschiedlich gewichtet. Führungsstile von Lehrern und Vorgesetzten oder auch Freunden erzeugen ebenfalls informelle Handlungsfelder, in die junge Menschen hineingeraten.Wie wird nun jenes optimale Handlungsfeld geschaffen, daß günstig für die Entwicklung junger Menschen zu Realisten ist? Entscheidend erscheint mir das Moment der persönlichen Herausforde­ rung des zu Erziehenden bzw. Geführten zu sein. Es müssen Ziele erkennbar sein, die erreicht werden sollen, und es muß klar sein, ob man den Zielen näherkommt. Jungen Menschen sollten attraktive Aufgaben übertragen werden, die im Bereich ihrer Möglichkeiten liegen, und sie sollten über lobende Rückmeldung hinsichtlich des Geleisteten motiviert werden. Wichtig ist, ihnen etwas zuzutrauen, ihnen Verantwortung zu übertragen, um sie dazu zu bringen, sich aufgrund des Erlebnisses persönlichen Erfolges mit den ihnen gestellten Zielen und Aufgaben zu identifizieren. Mit anderen Worten: Die herausfordernde Verantwortungsrolle ist die Schlüsselkategorie der produktiven Persönlichkeitsentwicklung. Auf diese Weise können Werte -ohne aufdringliche Indoktrination -indirekt über Tätigkeiten und Aufgaben vermittelt werden. Es kommt zu einer persönlichen Selbstentwicklung, die so wenig wie möglich fremdgesteuert ist. Unter diesen Bedingungen fällt die häufig zu beobachtende Neigung junger Menschen zur Institutionenfeindschaft und zum Rebellentum von ganz allein weg. Aus leerlaufendem Hedonismus wird Erfolgsstreben und zielorientierte Selbstaktualisierung. Die Bedingungen, die in allen Teilen der Gesellschaft eine solche günstige Gestaltung der Hand-lungsfelder für die Menschen erzeugen, sind noch längst nicht gegeben. Voraussetzung dafür wäre ein Übergang von der objekt-zur subjektzentrierten Sichtweise vom getrübten Blick „von oben“ zum offenen Blick auf die Potentiale „von unten“. Das geschieht heutzutage leider bisher erst da, wo Markt und Konkurrenzdruck die Nutzung der subjektiven Potentiale zwingend erforderlich machten, wo die enormen Kosten der „inneren Kündigung“ und der „freizeitorientierten Schonhaltung“ erkannt worden sind.

IV. Wertetypen, Singledasein und Familienorientierung

Abbildung 4: Wertetypen nach Geburtsjahr. Anteile der Itypen an den jeweiligen Kohorten (in Prozent) Quelle: Eigene Darstellung; vgl. Helmut Klages/Thomas Gensicke, Spannungsfelder des Wertewandels. Von der spontanen Entwicklung von Selbstentfaltungswerten zu deren Integration, in: Helmut Serve (Hrsg.), Bildung und Entwicklung an der Schwelle zum dritten Jahrtausend, München (i. E.). Realist Idealist 1945-54 Hedomat 1955-64 1965+ Geburtsjahr

In einem letzten Abschnitt möchte ich am Beispiel der oben vorgestellten Wertetypen, die vor allem für junge Leute relevant sind, das Verhältnis von Singledasein und Familien-bzw. Partnerschaftsorientierung diskutieren. Hans Bertram stellt in seinem Beitrag die These auf, daß nicht etwa durch den Wertewandel erklärt werde, weshalb junge Leute zunehmend als Single leben und die Familiengründung hinausschieben, wenn nicht gar ganz aufgeben. Im Gegenteil, umgekehrt erkläre das Singledasein den Wertewandel. Und zwar in der Weise, daß durch strukturelle Veränderungen in der modernen Gesellschaft („strukturelle Rücksichtslosigkeit“) immer mehr Menschen als Single leben und infolgedessen auch ihre Wertorientierungen -durch Abwertung von Ehe, Familie und Kindern -dieser geänderten Lebensweise anpassen.

Ich glaube, daß das ein plausibles Erklärungsmuster ist, jedoch scheint es mir nicht das einzige zu sein. Ich möchte im folgenden zeigen, daß diesem Mechanismus keine Zwangsläufigkeit anhaftet -sondern, z. B. im Falle der Realisten, auch andere Reaktionen möglich sind.

In Abbildung 5 sind für die Wertetypen der „Realisten“, „Hedomats“ und „Idealisten“ die jeweiligen Anteile derjenigen unter ihnen dargestellt, die den Familienstand „verheiratet“ aufweisen und mit ihrem Ehepartner Zusammenleben. Die jeweils ausgewiesenen Kurven zeigen einen ganz ähnlichen Verlauf. Bei den 18-bis 25jährigen ist der Anteil der Verheirateten mit höchstens 20 Prozent bei allen Wertetypen noch sehr gering, bei den 25-bis 34jährigen schon deutlich höher (zwischen 40 bis 60 Prozent). In der Gruppe der 35-bis 54jährigen sind die höchsten Verheiratetenanteile zu verzeichnen (70 bis 80 Prozent), ab dem 55. Lebensjahr aber gehen die Anteile wieder deutlich zurück, was auf die Zunahme der Geschiedenen, bei den Ältesten vor allem auf die Zunahme der Verwitweten zurückzuführen ist. Ähnliches ließe sich auch anhand der Anteile der Haushalte mit Kindern an den Wertetypen zeigen, in umgekehrter Weise auch anhand des jeweiligen Anteils der Singlehaushalte.

Entspricht nun dieser weitgehend ähnlichen Struktur der Lebensweise der Wertetypen von Realisten, Hedomats und Idealisten auch eine ähnliche Struktur der Wertorientierungen? Das ist offensichtlich nicht der Fall. In Abbildung 6 ist -wiederum nach Wertetypen der jeweiligen Geburtsjahrgänge getrennt -der Anteil derer ausgewiesen, die den Wert „Ein gutes Familienleben führen“ für „sehr wichtig“ halten. Man erkennt zunächst, daß bei den Typen Hedomat und Idealist in den zweijüngsten Kohorten, in denen auch die wenigsten Verheirateten Vorkommen, deutlich weniger Befragte den Wert „Familienleben“ „sehr wichtig“ finden, was insbesondere für die 18-bis 24jährigen gilt. Hier scheint also die oben erwähnte Abwertungsthese von Hans Bertram zuzutreffen. Sie gilt jedoch nicht für die Realisten. Das Alter (und indirekt damit der Familienstand) beeinflussen die hohe Wertschätzung der Familie nicht, der sich Angehörige aller Kohorten der Realisten anschließen. Läßt man die Altersvariable weg und untersucht den Wert „Familienleben“ nur nach Werte-typ und Familienstand, dann erhält man einen ähnlichen Befund (vgl. Abbildung 7). Egal ob Realisten verheiratet, verwitwet, geschieden oder ledig sind, der Wert „Familienleben“ steht in jedem Fall hoch im Kurs, wenn er auch bei Geschiedenen und Ledigen etwas geringer ausfällt. Der Wertehaushalt von Realisten ist offensichtlich sehr gefestigt und resistent gegenüber strukturellen Vorgaben und Zwängen. Realisten scheinen sehr „wetterfest“ und „enttäuschungssicher“ zu sein und halten den Wunsch nach Familie und Partnerschaft auch im Singledasein, als Geschiedene, ja sogar als Verwitwete hoch. Idealisten suchen eine alternative Lösung, indem sie sich auf den Wert „Partnerschaft“ unabhängig von der Ehe konzentrieren, aber auch in diesem Falle bleiben sie hinter den Werten der Realisten zurück. Hedomats sind -wie zu erwarten -privat die am wenigsten integrierte und sozial problematischste Gruppe. Für sie hat weder die Familie noch die Partnerschaft einen ähnlich hohen Stellenwert wie für die Realisten.

Das Beispiel zeigt anhand des Persönlichkeitstyps des Realisten, daß sich strukturelle Zwänge nicht zwangsläufig in Um-und Abwertungsprozesse umsetzen müssen. Die harte Realität der modernen Gesellschaft hat mit den Realisten einen relativ krisenfesten Menschentypus mit einer außerordentlich interessanten Persönlichkeitsstruktur hervorgebracht. Durch das Studium des Profils dieses spontan entstandenen Typs könnten Erzieher, Führungskräfte und Personalmanager einige Anregungen und Orientierungen für ihre Arbeit gewinnen. Der Typus des Realisten liegt sozusagen quer zu den Strukturen unserer Gesellschaft. Realisten hatten bzw. haben das Glück, in günstig strukturierte Handlungsfelder zu geraten und sich dort zu entwickeln. Um eine breite Entwicklung junger Menschen in Richtung dieses interessanten Persönlichkeitstyps zu ermöglichen, käme es aber darauf an, die entsprechenden Handlungsfelder zu schaffen.

Eine ganz andere und mindestens ebenso wichtige Aufgabe der Politik besteht nun aber darin, jener „strukturellen Rücksichtslosigkeit“ der modernen Gesellschaft gegenüber Ehe, Familie und Kindern durch Reformen wirksam gegenzusteuern. Denn die stärkste und „wetterfesteste“ Persönlichkeit kann angesichts der Benachteiligung von Menschen mit Kindern in die „Resignation“ getrieben werden.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl.den Beitrag von Hans Bertram in diesem Heft.

  2. Vgl. Helmut Klages, Wertorientierungen im Wandel. Rückblick, Gegenwartsanalyse, Prognosen, Frankfurt am Main-New York 1984; ders., Wertedynamik. Über die Wandelbarkeit des Selbstverständlichen, Zürich 1988; ders., Traditionsbruch als Herausforderung. Perspektiven der Wertewandelsgesellschaft, Frankfurt am Main-New York 1993.

  3. Vgl. Aliensbacher Jahrbuch für Demoskopie, Bd. IX: 1984-1992, Allensbach 1993; EMNID-Berichte.

  4. Vgl. hierzu auch den Beitrag von Elisabeth Beck-Gernsheim in diesem Heft.

  5. Vgl.den Beitrag von Hans Bertram in diesem Heft, S. 19ff. und S. 22ff.; außerdem ders. (Hrsg.), Die Familie in Westdeutschland. Stabilität und Wandel familialer Lebensformen, Opladen 1991.

  6. Vgl. Zeitpunkte, (1994) 1.

  7. Vgl. Helmut Klages, Wertedynamik. Über die Wandelbarkeit des Selbstverständlichen, Zürich 1988.

  8. Ders., Modernisierungsperspektiven der öffentlichen

Weitere Inhalte

Thomas Gensicke, Dipl. -Phil., geb. 1962; Studium der Philosophie in Leipzig; 1990 bis 1991 Arbeit am Berliner Institut für soziale Studien; seit 1991 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung bei der Hochschule für Verwaltungswissenschaften (Lehrstuhl für Soziologie bei Professor Klages). Veröffentlichungen u. a.: Mentalitätswandel und Revolution. Wie sich die DDR-Bürger von ihrem System abwandten, in: Deutschland Archiv, 25 (1992) 12; Unzufrieden, aber aktiv und optimistisch. Zur Mentalität der jungen Generation in den neuen Bundesländern, in: Journal für Sozialforschung, 33 (1993) 2; (zus. mit Helmut Klages) Spannungsfelder des Wertewandels. Von der spontanen Entwicklung von Selbstentfaltungswerten zu deren Integration, in: Helmut J. Serve (Hrsg.), Bildung und Erziehung an der Schwelle zum dritten Jahrtausend. Interdisziplinäre Analysen, Positionen und Perspektiven, München (i. E.).