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Satellitenabwehr | APuZ 41/1980 | bpb.de

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APuZ 41/1980 Hat SALT III noch eine Chance? Satellitenabwehr

Satellitenabwehr

Herwig Pickert

/ 26 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Im April 1980 führte die Sowjetunion nach fast zweijähriger Unterbrechung erneut einen Versuch zur Bekämpfung eines künstlichen Erdtrabanten mittels eines anderen Satelliten durch. In zwei vorhergegangenen Testserien von 1967 bis 1971 und 1976 bis 1978 hatten sich die Sowjets bereits eine gewisse Fähigkeit in der Ausschaltung gegnerischer Satelliten erworben. Der erneute Test dieses Jahres lenkt die Aufmerksamkeit auf die zunehmend sich verstärkende militärische Nutzung des Weltalls durch die Supermächte. Auch kleinere Nuklear-mächte wie China und neuerdings Indien streben nach einer militärischen Nutzung des Weltraumes, nachdem Großbritannien und Frankreich bereits seit einiger Zeit eigene Satelliten starten. Bis Ende 1979 wurden nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI 1 700 für militärische Aufgaben bestimmte Satelliten in eine Erdumlaufbahn gebracht; das sind etwa 75 Prozent aller gestarteten Satelliten. Sie erfüllen heute ein weitgefächertes Aufgabenspektrum; ohne sie ist die Planung und Durchführung von Einsätzen über die gesamte Skala militärischer Machtmittel bis hin zu den Operationen auf dem Gefechtsfeld nicht mehr denkbar. Neben der rein militärischen Bestimmung haben diese Satelliten vor allem Aufgaben in der politisch-strategischen Aufklärung und Indikationsgewinnung sowie bei der Verifizierung von Rüstungskontrollvereinbarungen. Sie sind damit zugleich ein Instrument zur Aufrechterhaltung des auf der gegenseitigen Abschreckungsfähigkeit beruhenden strategischen Gleichgewichtes und zur Vertrauensbildung in der Bemühung um Rüstungsbegrenzungen. Seit Beginn der in erster Linie militärischen Nutzung des Weltraumes bemühen sich die Supermächte, eine Fähigkeit zur Ausschaltung der jeweiligen gegnerischen Satelliten zu entwickeln. Dies kann durch eine Vielfalt von erd-oder raumgestützten Mitteln und Verfahren erreicht werden. Aufgrund der komplexen und damit aufwendigen Natur einer funktionsfähigen Satellitenabwehr wurden bisher von beiden Seiten nur Teilerfolge erreicht, die aber beachtlich sind und erwarten lassen, daß eine tatsächliche, umfassende Bedrohung des jeweils gegnerischen Satellitenpotentials im Bereich des Möglichen liegt, wobei die Sowjetunion zur Zeit einen Vorsprung zu haben scheint Angesichts der Tatsache, daß Satelliten bisher durch vertragliche Regelungen kaum vor einer Beeinträchtigung durch einen Gegner geschützt sind und entsprechende Vereinbarungen sich auch nicht abzeichnen, ist zu befürchten, daß sich die Satellitenabwehr zu einem neuen Feld des Wettrüstens entwickeln kann. Die Bedrohung des „strategischen Nervensystems" durch eine effektive Satellitenabwehrfähigkeit einer oder auch beider Supermächte müßte äußerst besorgniserregende Auswirkungen auf die Stabilität des globalen Gleichgewichts und damit auf die Verhinderung eines Krieges haben.

Die militärische Nutzung des Weltraums

Starts militärischer Satelliten 1975— 1979 durch USA und UdSSR Quelle: SIPRI Yearbooks 1976- 1980

Bis Ende des Jahres 979 wurden etwa 1 700 für militärische Aufgaben bestimmte Satelliten in eine Erdumlaufbahn gebracht; das sind etwa 75 Prozent aller bisher gestarteten künstlichen Erdtrabanten 1) -Fast alle sind sowjetischen und amerikanischen Ursprungs. Allein in den letzten fünf Jahren von 1975 bis 1979 setzten die UdSSR 451 und die USA 90 militärische Satelliten ein (siehe Tabelle) Die fünffache Anzahl der sowjetischen Satelliten mag Redaktionelle Notiz: In der Beilage B 11/79 erschien von Herwig Pickert der Beitrag „Neue Waffentechnologien, Waffenarten und Kampfmittel“. In einem kurzen Abschnitt (Viff) wird dort die militärische Nutzung des Weltraums behandelt. Diese Thematik wird wegen ihrer besonderen Bedeutung für Rüstungsbegrenzung und strategisches Gleichgewicht in dem vorliegenden Beitrag „Satellitenabwehr“ nochmals aufgegriffen und fortgeschrieben. unter anderem dadurch verursacht sein, daß viele von ihnen eine vergleichsweise kürzere Lebensdauer haben als die amerikanischen, so daß zur konstanten Erfüllung eines identischen Auftrages mehr Satelliten gestartet werden müssen.

Der Einsatz und die Nutzung von Satelliten ist aus dem Bereich der Militärtechnik nicht mehr wegzudenken; insbesondere im strategischen Bereich sind sie ein wesentliches Instrument der Lagebeurteilung und Indikationsgewinnung sowie ein Hilfsmittel für den eigentlichen Einsatz der Waffensysteme, aber ihre Bedeutung nimmt auch im operativen und taktischen Bereich zu.

Die militärischen Aufgaben von Satelliten umfassen Fernmeldewesen, Photo-und elektronische Aufklärung, Ozeanüberwachung, Frühwarnung, Wetteraufklärung, Geodäsie, Navigation und Kampfaufgaben.

Diese militärischen Aufgaben sollen hier nur beispielhaft unterstrichen werden: Mehr als zwei Drittel des grenzüberschreitenden militärischen Fernmeldeverkehrs der USA werden über Satelliten abgewickelt Mit Hilfe geodätischer Satelliten wird jeder Punkt der Erdoberfläche vermessen, um genaueste Ziel-unterlagen für den Einsatz interkontinentaler Waffensysteme verfügbar zu haben. Die Navigationssatelliten dienen dem Einsatz der Waffensysteme selbst; die Genauigkeit der Standortbestimmung beträgt bei ihnen 10 Meter, die der Geschwindigkeitsmessung 6 cm/sec so daß die Waffensysteme (Flugkörper, Flugzeuge, Schiffe etc.) weit effektiver eingesetzt werden können und z cm/sec 4), so daß die Waffensysteme (Flugkörper, Flugzeuge, Schiffe etc.) weit effektiver eingesetzt werden können und zugleich unerwünschte Kollateralschäden beim Waffeneinsatz minimiert werden. Die Frühwarnsatelliten ermöglichen überhaupt erst eine, wenn auch kurze Warn-zeit im Falle eines gegnerischen Raketenangriffs, so daß ein Vergeltungsschlag der angegriffenen Seite möglich wäre, bevor das strategische Potential eventuell durch den Angreifer vernichtet sein würde. Sie tragen damit zur Zweitschlagfähigkeit bei und wirken im globalen Abschreckungssystem stabilisierend. Aufklärungssatelliten schließlich dienen der allgemeinen Nachrichten-und Indikationsgewinnung, vor allem aber auch der Verifikation von Rüstungskontrollabkommen.

Sicherheitspolitische und militärische Lagebeurteilung und Entschlußfassung wie auch die Durchführung von militärischen Operationen selbst sind heute ohne Satelliten nicht mehr denkbar. Der Ausfall eines Teiles oder aller dieser militärisch genutzten Satelliten auf einer Seite würde daher äußerst destabilisierend wirken. Schon die Möglichkeit, daß eine Seite die Fähigkeit besitzt, dieses „strategische Nervensystem" 5) zu lähmen, mußte große Besorgnis auslösen, wie es in der Erklärung des amerikanischen Verteidigungsministers Brown im Oktober 1977, daß die Sowjetunion nicht nur die Entwicklung von Anti-Satelliten betreibe, sondern bereits eine Fähigkeit zum Einsatz derartiger Waffensysteme habe, zum Ausdruck kam 6).

Satellitenbahnen Zum besseren Verständnis der von den Großmächten betriebenen Bemühungen um Abwehr gegnerischer bzw. Schutz der eigenen Satelliten seien einige Angaben über die Umlaufbahnen von Satelliten vorangestellt.

Satelliten bewegen sich entweder auf einer kreisförmigen oder einer elliptischen Erdumlaufbahn (Orbit). Während auf einer Kreisbahn Flughöhe und Geschwindigkeit des Satelliten konstant sind, ändern sich diese bei elliptisehen Umlaufbahnen ständig. Am höchsten ist die Geschwindigkeit im Perigäum, dem erdnächsten Punkt der Bahn, bis zum Erreichen des Apogäums, des erdfernsten Punktes der Umlaufbahn, nimmt die Geschwindigkeit wieder ab.

Der Erdmittelpunkt liegt in der Ebene der Satellitenumlaufbahn. Die Bahnneigung der Umlaufbahn wird von der geographischen Lage des Startortes des Satelliten bestimmt; sie entspricht mindestens dessen geographischer Breite. Das bedeutet, daß eine Umlaufbahn parallel zum Äquator eigentlich nur von einer Startposition am Äquator zu realisieren ist Jede Änderung des Orbit in Richtung auf einen geringeren Neigungswinkel (Inklination) bedarf eines erheblichen Energieaufwandes. Von daher sind die USA gegenüber der Sowjetunion im Vorteil, da die amerikanischen Hauptstartplätze weiter südlich liegen als die der UdSSR:

Cape Kennedy (ca. 28° N)

Vandenberg (ca. 37° N)

Wallops Island (ca. 37° N)

Tyuratam (ca. 46 ° N)

Kapustin Yar (ca. 48° N)

Plesetsk (ca. 63 ° N)

Die Periode eines Satelliten, d. h. die für eine Erdumkreisung benötigte Zeit, hängt von der Flughöhe ab. Bei erdnahen Umlaufbahnen bis zu einer Höhe von ca. 500 km beträgt die Periode etwa eineinhalb Stunden; ihre Dauer steigt bis auf 24 Stunden bei einer Flughöhe von etwa 36 000 km, d. h. in diesem Höhenbereich läuft der Satellit synchron mit der Erdrotation. Wenn die Umlaufbahn eines solchen Satelliten eine Inklination von Null hat, d. h. parallel zum Äquator verläuft, so scheint er über einem Punkt des Äquators stillzustehen; er hat eine sogenannte geostationäre Position.

Die Charakeristiken der Umlaufbahnen werden unter anderem von der Aufgabenstellung für die jeweiligen Satelliten bestimmt

— Fernmeldesatelliten haben Umlaufbahnen in Höhen zwischen 170 und 41 000 km Höhe, wobei die Amerikaner überwiegend nahezu kreisförmige Orbits im Höhenband zwischen 35 000 und 36 000 km nutzen. — Photoaufklärungssatelliten, die eine Auflösung von bis zu 15— 30 cm haben befinden sich auf Umlaufbahnen zwischen 125 und 500 km.

— Satelliten zur elektronischen Aufklärung fliegen zwischen 200 und 850 km hoch.

— Bei den Navigationssatelliten nutzt die UdSSR Höhen um 1000 km; die Amerikaner sehen die Nutzung von drei Höhenbändern vor, und zwar zwischen 900 und 2 700 km, zwischen 13 000 und 20 000 km sowie zwischen 22 000 und 48 000 km, wobei letzteres Höhen-band für das im Aufbau befindliche globale Navigationssystem (GPS — Global Positioning System) Navstar vorgesehen ist.

— Wetteraufklärung wird von der Sowjetunion in Höhen von 200 bis 900 km, von den USA bis zu 36 000 km hoch betrieben.

— Die geodätischen Satelliten führen ihre Vermessungen aus Höhen zwischen 400 und 2 000 km (Sowjetunion) bzw. 1 000 und 5 000 (USA) km durch.

— Für die Frühwarnung nutzen die USA fast geostationäre Umlaufbahnen in etwa 36 000 km Höhe; sowjetische Frühwarnsatelliten fliegen im allgemeinen auf elliptischen Umlaufbahnen mit Höhen zwischen 350 und 60 000 km; die Umlaufbahn der sowjetischen Satelliten entspricht den amerikanischen.

— Die Ozeanüberwachung wird von den Amerikanern in Höhen zwischen 800 und 1 200 km, von den Sowjets zwischen 250 und 1 000 km durchgeführt Die Vielfalt der den Satelliten übertragenen militärischen Aufgaben unterstreicht ihre Bedeutung im Rahmen globaler sicherheitspolitischer Überlegungen. Ihre ungehinderte Nutzung setzt die jeweilige Seite erst in Stand, ihr Abschreckungspotential politisch und notfalls auch militärisch zu nutzen. Von daher ist es verständlich, daß auf beiden Seiten Überlegungen angestellt wurden, wie man die jeweilige Gegenseite an der Nutzung der Satelliten hindern könnte und wie man seine eigenen Satelliten vor gegnerischer Beeinträchtigung schützen kann.

Vertragliche Regelungen Parallel zu den Bemühungen um eine wirksame Satellitenbekämpfung wurde der Schutz von Satelliten ein Thema internationaler Verträge und Vereinbarungen, die sich allerdings in erster Linie mit anderen Aspekten der Rüstung auf der Erde und im Weltraum befassen. So verbietet der sogenannte „Outer Space Treaty" des Jahres 1967, Objekte mit Nuklearwaffen oder anderen Massenvernichtungswaffen auf eine Erdumlaufbahn zu bringen, auf einem Himmelskörper zu installieren oder auf eine andere Weise im Weltraum zu stationieren; desgleichen wird die militärische Nutzung von Himmelskörpern verboten Dies impliziert aber, daß die Stationierung und Nutzung anderer als der genannten Waffenkategorien mittels Satelliten nicht verboten ist Artikel XII der SALT-Vereinbarungen des Jahres 1972 verbot die Behinderung und Beeinträchtigung der „nationalen technischen Verifizierungsmittel". Dieses Verbot wurde in Artikel XV des noch nicht ratifizierten SALT-II-Vertrages wiederholt. Die Vereinbarung bedeutet daß die Aufklärungssatelliten zur Überwachung der Einhaltung der Vertragsbestimmungen geschützt sind. Andererseits erheben sich Zweifel, ob dieser Schutz sich auch auf Satelliten zur elektronischen Aufklärung und Frühwarnung erstreckt; sicherlich aber kann aufgrund dieser Verträge für Fernmelde-, Navigations-, meteorologische und geodätische Satelliten kein Schutz beansprucht werden.

Angesichts dieser Vertragslage und vielleicht auch aufgrund des offensichtlichen Vorsprungs der Sowjetunion in der Fähigkeit zur Satellitenbekämpfung schlugen die USA im März 1977 der Sowjetunion vor, auf die Bewaffnung und Zerstörung von Satelliten zu verzichten Das Ergebnis der vorbereitenden Konsultationen in Helsinki im Juni 1978 war lediglich, daß die Sowjetunion und die USA zu einem noch festzulegenden Zeitpunkt konkrete Verhandlungen führen wollen Im Gegensatz zum Weißen Haus stand das Pentagon einem solchen Abkommen unter anderem wegen der schwierigen Verifikationsmöglichkeiten skeptisch gegenüber Bezeichnenderweise führte die Sowjetunion, nachdem jeweils mehrere Monate keine Satellitenabfangtests durchgeführt worden waren, sowohl im Mai 1977, also sehr bald nach Präsident Carters Vorschlag, als auch im Mai des folgenden Jahres, d. h. unmittelbar vor den Gesprächen in Helsinki, erneute Tests durch

Satellitenabwehrwaffen Die Bekämpfung von Satelliten stellt ein in verschiedener Hinsicht äußerst schwieriges und aufwendiges Unterfangen dar. Allein die Tatsache, daß für das Abfangen eines Satelliten eine Treffpunktaufgabe für drei sich auf elliptischen Bahnen bewegende Körper, nämlich die Erde, der abzufangende Satellit und das abfangende System, in kürzester Zeit gelöst werden muß, deutet an, welcher Aufwand an Sensoren, elektronischer Datenverarbeitung und Navigationssystemen erforderlich ist. Hinzu kommt der beträchtliche Energiebedarf des zum Abfang eingesetzten Systems, wobei an den Aufwand zur Änderung von Geschwindigkeit und Inklinationswinkel eines Satelliten erinnert sei.

Beide Supermächte beschäftigen sich trotzdem seit längerem mit der Möglichkeit, gegnerische Satelliten in ihrer Funktion zu neutralisieren; dabei kann es durchaus von Vorteil sein, diesen nicht zu zerstören, sondern nur seine Funktionsfähigkeit entscheidend zu beeinträchtigen, wobei sogar die Möglichkeit bestünde, die entsprechende Manipulation als technische Panne erscheinen zu lassen

Zur Bekämpfung von Satelliten bieten sich verschiedene Verfahren und Systeme an, so z. B.der Einsatz von erdgestützten Raketenwaffen, auf die weiter unten eingegangen werden soll, der Einsatz von Abwehrsatelliten sowie erd-oder raumgestützte Strahlenwaffen.

Satellitenbekämpfung durch Satelliten

In den vergangenen Jahren haben sowohl die Sowjetunion als auch die Vereinigten Staaten verschiedentlich in beeindruckender Weise ihre Fähigkeiten in der Rendezvous-Technik demonstriert. So besteht die Möglichkeit, ein unbemanntes oder bemanntes Raumfahrzeug an den zu bekämpfenden Satelliten zu koppeln. Um das Vorhaben zu verschleiern, würde das Koppelungsmanöver vorzugsweise in dem Teil des Orbits vorgenommen, den der Gegner mit seinen Sensoren von der Erde aus nicht kontrollieren kann.

Nach der Koppelung könnte der abgefangene Satellit ausgeschaltet werden, indem z. B.: — Teile entfernt oder durch Bestrahlung bzw. durch ein magnetisches Feld ausgeschaltet werden, — korrosionsverursachende Substanzen angebracht werden, um Antennen oder Energiequellen des Satelliten zu zerstören, — Explosivladungen angebracht werden, — kleine Steuerraketen angebaut werden, die den Satelliten aus seiner Bahn herausbeschleunigen oder ihn so abbremsen, daß er in der Atmosphäre verglüht.

Nach diesen Manipulationen würde sich das abfangende Raumfahrzeug möglichst unbeobachtet vom Ziel abkoppeln und zu seinem Mutterschiff im Raum oder zur Erde zurückkehren. Desgleichen bestünde die Möglichkeit, kleine Zerstörmechanismen direkt von der Erde aus zum Ziel zu starten, die sich, ohne das Radar-bild des Zieles bei den Bodenstationen zu verändern, an das Ziel ankoppeln. Diese Zerstörmechanismen würden dann durch ein Kommando von der Erde aus gezündet Neben diesen auf der Koppelung mit dem Ziel beruhenden Abfangverfahren kann auch die Bahnverfolgung genutzt werden, bei der der Abfangsatellit von der Erde oder von einem Raumfahrzeug aus in eine Umlaufbahn gebracht wird, die der des zu bekämpfenden Satelliten entspricht oder etwas versetzt zu ihr verläuft. Die Annäherung an das Ziel würde nur so weit erfolgen, daß die Warnsensoren des Zieles nicht ansprechen und möglichst auch keine Beunruhigung bei den Bodenstationen entsteht Bei diesem Verfahren würde wahrscheinlich eher eine direkte Zerstörung des Zieles als seine bloße Neutralisierung wie bei einem Teil der Koppelungsverfahren versucht werden, Dies wäre z. B. durch eine Rakete mit Endphasenlenkung möglich, die sich auf das Ziel auf-schaltet. Die vertraglichen Einschränkungen für Nuklearwaffen im Weltraum durch den „Guter Space Treaty“ stellen hierfür kein Hindernis dar, da die Fragmente eines konventionellen Sprengsatzes im Raum erhebliche Entfernungen ohne Energieverlust zurücklegen, d. h.der Wirkungsbereich einer solchen Splitterwaffe weit größer wäre als auf der Erde. Von einer gegenüber dem Zielorbit versetzten Umlaufbahn könnten auch schwer zu entdekkende Minen mit Abstands-oder Kommando-zündern im Weltraum „gelegt" werden. Geringfügige Kurskorrekturen dieser Raumminen würden dann bewirken, daß sie entweder vom Zielsatelliten überholt oder in dessen Umlaufbahn hinein beschleunigt werden, wobei zusätzlich die Möglichkeit bestünde, den Detonationspunkt an eine nur schwer zu beobachtende Stelle des Orbits zu legen.

Um die Gegenseite, deren Satellit bekämpft werden soll, noch weiter zu täuschen, können Verfahren einer indirekten Annäherung gewählt werden, die allerdings in ihrer Durchführung noch komplexer wären. Dabei würden die Umlaufbahnen von Ziel und Abfänger nicht nahezu oder vollständig identisch verlaufen, sondern ihre Bahnen sich nur im Abfangpunkt schneiden. So könnte beispielsweise ein Abfangsatellit, der mit einer anderen Inklination als das Ziel gestartet wird, jedoch eine ähnlich exzentrische Bahn wie dieses hat, so programmiert werden, daß sich die Flugbahnen im Apogäum oder Perigäum überschneiden. In dieser Position könnten dann die geschilderten oder andere Waffen ausgelöst werden.

Strahlenwaffen Während bisher in erster Linie von einer „mechanischen" Einwirkung auf die zu bekämpfenden Satelliten die Rede war, kristallisiert sich zunehmend ein neues waffentechnologisches Feld heraus, nämlich der Einsatz von Strahlen als Waffen.

Im Jahre 1975 wurde davon berichtet, daß ein amerikanischer Aufklärungssatellit von den Sowjets durch Laserbestrahlung geblendet worden sei Dies -wurde zwar unter Hinweis auf einen möglichen Riesenbrand einer Erdgasleitung halb dementiert, jedoch soll die Stärke der Blendung die Leuchtkraft eines natürlichen Feuers weit übertroffen haben; außerdem wurde dieses angebliche Erdgasfeuer von anderen amerikanischen Satelliten nicht registriert Diese Blendungen zogen sich über drei Monate hin und dauerten in Einzelfällen bis zu vier Stunden, wobei die Strahlung in gleichbleibender Intensität auf den amerikanischen Satelliten gerichtet blieb

Neueste nachrichtendienstliche Informationen vom Mai 1980 besagen, daß die Sowjetunion über ein erdgestütztes Laserwaffensystem verfügt, mit dem Satelliten in niedrigen Umlaufbahnen zerstört werden können; sie soll ferner an einem satellitengestützten Laser-Waffensystem arbeiten, welches Mitte der achtziger Jahre einsatzbereit sein könnte und das dann auch die amerikanischen Satelliten in hohen Orbits bedrohen würde Die gleiche Quelle stellt des weiteren fest, daß verschiedene Anzeichen dafür sprechen, daß die sowjetischen Astronauten in den jüngst erfolgten Raumflügen Zielverfolgungstechniken getestet haben, die dazu dienen können, einen Laserstrahl im Raum gegen einen Satelliten zu richten.

Beim Einsatz von Lasern als Waffe schädigen die Strahlen das Ziel durch thermale Material-schwächung, eine Schockwelle oder Ultraviolett-beziehungsweise Röntgenstrahlen oder eine Kombination dieser Prozesse. Bei der thermalen Materialschwächung wird die Oberflächentemperatur des Zieles durch die Laserstrahlen so erhöht, daß das Material weich wird oder sogar schmelzen beziehungsweise verdampfen kann. Wenn ein kurzer Impuls eines Hochenergielasers auf eine Materialoberfläche trifft, so verursacht er einen schnellen und starken Temperaturanstieg in einer dünnen Schicht an der Oberfläche, die dadurch verdampft und quasi explodiert, wobei sie sich mit hoher Geschwindigkeit ablöst Die entsprechende Schockwelle kann das Ziel auseinanderreißen. Die verdampfende Oberfläche kann des weiteren eine ziemlich starke UV-oder Röntgenstrahlung erzeugen, die dann strukturelle Schäden am Material des Zieles oder an seinen elektronischen Bauteilen hervorrufen kann

Weniger weit fortgeschritten scheint bisher die Entwicklung von Teilchenstrahlen als Waffe, wenn auch auf beiden Seiten Anstrengungen unternommen werden, um diese insbesondere für die Abwehr von Raketen und Satelliten zu nutzen. Mögliche Teilchenstrahlungswaffen (Particle Beam Weapons) würden einen gebündelten und gerichteten Strahl aus geladenen oder ungeladenen Teilchen von hoher Energie wie Elektronen, Protonen, schweren Ionen oder Neutronen zur Beschädigung des Zieles einsetzen. Wie beim Hochenergielaser würde die Teilchenstrahlung durch Ex-plosion oder durch thermische Wirkung zerstören; im Unterschied zum Laser aber dringt diese Strahlung in das Innere des Zieles und wirkt dort schädigend

Auf diesem Gebiet soll die Sowjetunion ebenfalls einen gewissen Vorsprung haben. Obwohl sich die Experten nicht einig sind, ob die Sowjetunion die erforderliche Technologie zur Erzeugung, Speicherung und Weiterleitung der hochenergetischen Strahlung beherrscht, wurde andererseits berichtet, daß die UdSSR mehrfach eine Protonenstrahlwaffe mit Erfolg getestet habe; dabei sollen entsprechende Experimente sogar von Satelliten und bemannten Raumstationen aus vorgenommen worden sein

Schließlich soll es möglich sein, die Übermittlung von Daten und Kommandos zwischen Bodenstationen und Satelliten durch den Einsatz von Mikrowellen zu stören oder zu verfälschen. In dieser Hinsicht werden einige riesige elektronische Hochleistungeseinrichtungen der Sowjets z. B. in der Ukraine mit Argwohn beobachtet, deren starke Strahlung an der amerikanischen Ostküste aufgefangen werden kann

Schutz von Satelliten Ein großer Teil der angeführten „Waffen“ könnte auch zum Schutz von Satelliten gegen Anti-Satelliten genutzt werden. Eine Voraussetzung hierfür ist aber das Vorhandensein von wirksamen Warnsensoren an Bord des zu schützenden Satelliten, die jede unauthorisierte Annäherung an die Bodenstelle melden bzw. Abwehrmaßnahmen einleiten. Diese müssen nicht unbedingt aus einem Waffeneinsatz gegen den Angreifer bestehen, sondern können im Rahmen der durch den Satelliten-auftrag und die vorhandenen Energiereserven gegebenen Beschränkungen durchaus auch in Ausweichmanövern bestehen.

Daneben wird zunehmend versucht, die Satelliten durch ihre Bauweise zu „härten", so weit dies möglich ist. So kann man z. B. die Stromversorgung durch bordeigene Nuklearreaktoren sicherstellen, wie es bei dem 1978 abgestürzten Satelliten Kosmos-954 der Fall war; so wäre der Satellit nicht mehr auf verwundbare Solarzellen angewiesen, die durch Bestrahlung oder Splittereinwirkung leicht zerstört werden können.

Andere Möglichkeiten, die Funktionsfähigkeit von Satellitensystemen aufrechtzuerhalten, sind neben der Nutzung sehr hoher Umlaufbahnen, falls sie mit dem Satellitenauftrag in Einklang zu bringen sind, eine gewisse Reservemenge von Satelliten gleicher Aufgabenstellung und die Stationierung von „dunklen" Satelliten im Raum, die erst bei Ausfall anderer Satelliten aktiviert würden, um deren Aufgaben zu übernehmen

Sowjetische Entwicklungen

In der sowjetischen Militärpublizistik sowie in öffentlichen Verlautbarungen sowjetischer Führungskreise spielt die Abwehr von Satelliten seit Anfang der sechziger Jahre eine gewisse Rolle. So wurde Chruschtschows Bemerkung aus dem Jahre 1961, daß eine sowjetische Rakete „eine Fliege im Weltraum treffen könne", als Hinweis auf eine Anti-Satelliten-Kapazität der frühen sowjetischen Anti-Raketen-Raketen (ABM — Anti-ballistic Missiles) gewertet Die Sowjetunion erachtete damals eine Weltraumverteidigung für den Fall als notwendig, daß die USA ihre eigenen Raum-waffen globaler Reichweite entwickelten. Zugleich war man wegen der amerikanischen Aufklärungssatelliten besorgt; diese Besorgnis verlagerte sich dann auf das (1969 eingestellte) amerikanische Projekt bemannter Weltraumstationen (MOL — Manned Orbital Laboratories) Trotzdem scheint es zu dieser Zeit in der Sowjetunion nur wenig direkte Aktivitäten im Hinblick auf eine Weltraumver-teidigung gegeben zu haben.

Im Jahre 1964 wurde die PKO (Protivo Kosmi-cheskaya Oborona) als Untergliederung der sowjetischen Heimatluftverteidigung (PVO-Strany) etabliert und erhielt den Auftrag, feindliche militärische Raumsysteme mit spe-ziellen, vom Boden oder durch Besatzungen gesteuerten Raumfahrzeugen zu zerstören Nach der Unterzeichnung des Weltraumvertrages im Jahre 1967 gab es keine Hinweise auf die PKO mehr; eine Kriegführung im Weltraum wurde in den Publikationen höchstens im Zusammenhang mit amerikanischen Projekten erwähnt. Gleichwohl fiel dieses Schweigen mit einer Periode aktiver Tests von Abfangsatelliten zusammen

Die erste Testserie 1967— 1971

Vorläufer der ersten eigentlichen Abfangversuche waren die Starts von Kosmos-Satelliten im Jahre 1967 und 1968, mit denen die Sowjetunion ihre Fähigkeit unter Beweis stellte, Satelliten im Raum zu manövrieren und sich treffen zu lassen (Kosmos 185, 186 und 188). Der erste echte Abfangtest fand im Oktober 1968 statt; die meisten späteren Tests folgten dem gleichen Versuchsschema: Einen Tag nach dem Start des Zielsatelliten (Kosmos 248) wurde ein Abfangsatellit in eine elliptische Umlaufbahn geschossen, wobei er nach einigen Umläufen sehr nahe an den Zielsatelliten herangeführt wurde. Kurze Zeit später detonierte der Abfangsatellit in etwa 500 km Höhe. Etwa zwei Wochen später wurde der Test mit dem Abfangsatelliten Kosmos 252 wiederholt.

Etwa zwei Jahre lang gab es kaum Anzeichen für eine Fortsetzung des Programms. Kosmos 291 hatte zwar Charakteristiken eines Zielsatelliten, es wurde aber kein Abfangversuch gegen ihn gemacht. Zwischen Oktober 1970 und Dezember 1971 wurden dann vier weitere Tests beobachtet. Drei von ihnen folgten dem vorher praktizierten Verfahren, bei dem sich die elliptische Umlaufbahn des Ablangsatelliten in ihrem Perigäum der nahezu kreisförmigen Bahn des Zieles schnitt. Kosmos 404 dagegen flog auf etwa der gleichen Kreisbahn (Co-orbit) wie das Ziel Kosmos 400, das im Gegensatz zu den früheren Versuchen eine fast doppelt so große Höhe von fast 1 000 km hatte. Dieses Verfahren des Co-orbiting gibt dem Abfangsatelliten eine längere Verweildauer in der Nähe des Zieles, tim dieses zu beobachten und zu identifizieren.

Ein weiterer Unterschied dieses Tests war, daß Kosmos 404 nach dem Abfangversuch nicht detonierte, sondern in eine niedrige Umlaufbahn gelenkt wurde und dann in die Erdatmosphäre eintrat. Die Tests des Jahres 1971 unterschieden sich auch insofern von den vorhergegangenen, als bis dahin Ziel-und Abfangsatelliten mit der großen F-l-m-Rakete (Modifizierung der Interkontinentalrakete SS-9 mit einer Nutzlastkapazität von mehr als 10 000 Ibs) von Tyuratam in der Nähe des Aral-Sees gestartet wurden, nun aber die Zielsatelliten von Plesetsk (zwischen Onega-See und Archangelsk) mit Hilfe einer C-l-Rakete (Modifizierung der Mittelstreckenrakete SS-5 mit ca. 500 kg Nutzlast) in ihre Umlaufbahn gebracht wurden.

Eine Tatsache, die westliche Experten zunächst verwirrte, war die Detonation der Abfangsatelliten nach dem jeweiligen Abfangvorgang, wobei die Zielsatelliten jeweils unbeeinträchtigt blieben. Anzeichen deuten darauf hin, daß die Zielsatelliten mit Sensoren ausgestattet waren, um Daten über den Abfangvorgang, die Detonation und ähnliches zu sammeln. Darüber hinaus ist anzunehmen, daß die Sowjetunion nicht unbedingt darauf erpicht sein dürfte, die Wirksamkeit ihrer für eine Satellitenbekämpfung vorgesehenen Waffen offen zu demonstrieren.

Der Zeitbedarf vom Start des Abfangsatelliten bis zum möglichen Abfangvorgang (Interzept) dauerte in der Regel zwischen drei und vier Stunden, im Falle von Kosmos 404 lag er bei nur etwa vierzig Minuten. Es gibt Berichte, daß die Vorbereitungen für den Start eines Abfangsatelliten in weniger als neunzig Minuten durchgeführt werden können.

Die Tests von 1976— 1978

Daß in der Folgezeit derartige Tests zunächst nicht mehr vorgenommen wurden, mag daran gelegen haben, daß man in der Abschlußphase der SALT-I-Vereinbarungen nicht unbedingt die Aufmerksamkeit auf die Verwundbarkeit gegnerischer Aufklärungssatelliten lenken wollte. Allerdings wurden 1972 und 1975 je ein Kosmos-Satellit gestartet, deren Charakteristika denen von Zielsatelliten entsprachen; Abfangyersuche wurden jedoch nicht unternommen. Im Februar 1976 wurden die Abfangtests dann wieder aufgenommen. Kosmos 804 wurde zunächst in eine elliptische Bahn geschossen, die sich dann durch entsprechende Manöver an die nahezu kreisförmige Bahn des vorher gestarteten Zieles Kosmos 803 anpaßte. über den Erfolg dieses Tests liegen widersprüchliche Berichte vor.

Der nächste gegen Kosmos 803 gerichtete Abfangsatellit (Kosmos 814) wurde in eine elliptische Umlaufbahn gebracht, die niedriger als die des Zieles war. Der Abfangvorgang war offenbar im Apogäum des Abfangsatelliten vorgesehen, aber der Satellit erreichte nicht die Höhe des Zieles. Beide Abfangsatelliten (Kosmos 804 und 814) traten, ohne zu explodieren, wieder in die Atmosphäre ein. Der nächste Zielsatellit (Kosmos 839) wurde in eine höhere Umlaufbahn gebracht; das Perigäum lag bei 984 km, das Apogäum bei 2 098 km. Der Abfangversuch mit Kosmos 843 schlug aber wohl fehl. Im Dezember 1976 wurde der auf eine Kreisbahn gebrachte Kosmos 880 durch Kosmos 886 in dessen Perigäum abgefangen, wobei der Abfangsatellit nach dem Interzept detonierte.

Kurz nach dem Vorschlag von US-Präsident Carter, auf eine Bewaffnung bzw. Zerstörung von Satelliten zu verzichten, stellten die Sowjets im Mai 1977 den Versuch an, den auf einer elliptischen Bahn fliegenden Kosmos 909 abzufangen; der Versuch schlug fehl, da der Abfangsatellit Kosmos 910 schon vor Vollendung der ersten Umlaufbahn wieder in die Atmosphäre eintrat.

Einen Monat später, im Juni 1977, wurde erstmals ein neues Abfangverfahren, nämlich der Pop-up, versucht. Dabei wurde der Abfangsatellit Kosmos 918 kurzfristig auf eine Umlaufbahn angehoben, die nahe am Ziel Kosmos 909 vorbeiführte. Das gleiche Verfahren wurde im Oktober 1977 mit Kosmos 961 gegen Kosmos 959 erprobt. Beim letzten Test des Jahres 1977 wurde der Abfangsatellit Kosmos 970 aus einer niedrigen elliptischen Bahn auf die Kreisbahn des Zieles Kosmos 967 gebracht und detonierte nach dem Abfangvorgang. Der letzte Test diese Serie fiel nahezu mit den vorbereitenden Konsultationen über Verhandlungen zur Begrenzung der Satellitenbewaffnung in Helsinki zusammen, als im Mai 1978 der Abfangsatellit Kosmos 1009 dicht an das Ziel Kosmos 967 herangesteuert wurde und dann, ohne auseinander zu brechen, die Umlaufbahn verließ.

Es dauerte dann fast zwei Jahre, bis im April 1980 erneut ein Satellitenabfangversuch der Sowjetunion bekannt wurde -Ob dieser Test den Beginn einer neuen Versuchsserie darstellt, läßt sich zur Zeit noch nicht sagen; jedoch fand er wiederum in einer weltpolitisch brisanten Lage statt.

Ziele sowjetischer Satellitenabwehr Die zum großen Teil erfolgreichen sowjetischen Abfangversuche gegen Satelliten haben unter Fachleuten und in der Öffentlichkeit immer wieder Beunruhigung ausgelöst, da sie eine Fähigkeit zur Ausschaltung der strategisch wichtigen Mittel zur globalen Überwa. chung, Kommunikation und Navigation unter Beweis zu stellen scheinen, was eine Erschütterung des strategischen Gleichgewichts bewirken würde. Dieser Demonstrationseffekt war seitens der Sowjetunion gewiß nicht unbeabsichtigt, insbesondere wenn man die jeweilige weltpolitische Situation zur Zeit der Versuche oder Versuchsserien in Betracht zieht Um diese vorhandene oder vermeintliche Bedrohung richtig einordnen zu können, sind jedoch einige weitere Überlegungen über die bloße Tatsache hinaus erforderlich, daß die UdSSR offensichtlich in der Lage ist, Satelliten zu bekämpfen.

Die sowjetischen Abfangversuche fanden zum großen Teil in einer Höhe von etwa 500 km statt, d. h. in Bereichen, die von den Amerikanern für ihre elektronische Aufklärungssatelliten genutzt werden bzw.seinerzeit für das MOL (Manned Orbital Laboratory) vorgesehen waren; in dieser Höhe soll einmal auch das Space Shuttle operieren. Daneben gab es einen Versuch (Kosmos 459/462) in dem niedrigeren, von amerikanischen Photoaufklärungs-Satelliten genutzten Höhenband. Ab 1976 wurden dann auch Versuche in Höhen bis zu 2 000 km unternommen, also in den Höhenbereichen amerikanischer Ozeanüberwa-chungs-, Wetter-und Navigationssatelliten sowie eines Teiles der geodätischen und Fernmeldesatelliten. Nicht erreicht wurden bisher von den sowjetischen Versuchen die großen Höhen, die die USA zunehmend für ihre Fern-melde-und Navigationssatelliten nutzen. Neben dem Höhenbereich der Abfangtests ist die Inklination oder der Bahnneigungswinkel der Jagdsatelliten ein wichtiges Indiz für die Beurteilung der sich aus den sowjetischen Fähigkeiten ergebenden Bedrohung des amerikanischen Satellitenpotentials. Dieser betrug bei den sowejetischen Versuchen zwischen etwa 62 ° und 66°, wobei Inklinationsänderungen von nur Bruchteilen eines Grades bei einzelnen Abfangtests beobachtet wurden. Unter Berücksichtigung der Inklination fällt auf, daß von den amerikanischen Satelliten lediglich die zur Ozeanüberwachung in der „Nähe“ der sowjetischen Abfangpositionen liegen. Aufgrund des oben dargestellten erheblichen Aufwandes, der zur Verringerung der Inklination eines Satelliten erforderlich ist, läßt sich schließen, daß die meisten amerikanischen Satelliten derzeit noch relativ ungefährdet sind.

Zur Zeit scheint die sowjetische Satellitenabwehr eher einen anderen, doppelten Zweck zu verfolgen. Zum einen liegen die Bahnen der meisten anderen militärischen Satelliten der UdSSR in diesem Bereich, so daß sich die Vermutung aufdrängt, die sowjetischen Abfangsatelliten dienen zumindest im augenblicklichen Stadium eher zum Schutz der von den Sowjets selbst genutzten Weltraumzone. Daneben aber richten sich die sowjetischen Versuche auch oder vielleicht sogar zur Zeit in erster Linie gegen Raumunternehmungen der Volksrepublik China, die sich zunehmend um eine eigene nuklearstrategische Rolle bemüht und deren militärische Satelliten nach Höhe und Inklination im Bereich sowjetischer Abfangtests operieren

Eine der strategischen Schwächen der Volksrepublik China war das Fehlen sicherer Überwachungssysteme. Das chinesische Raumfahrtprogramm bemüht sich offenbar um die Beseitigung dieses Mangels. Dabei war zu beobachten, daß den Starts der ersten beiden chinesischen Satelliten im April 1970 und März 1971 jeweils sowjetische Abfangtests folgten. Die Chinesen unterbrachen dann ihre Satellitenstarts bis 1975, als sie mit drei Satelliten-starts erhebliche Fortschritte in ihrer Fähigkeit zur Aufklärung aus dem Weltraum demonstrierten. Wiederum wurden die seit 1971 unterbrochenen Abfangversuche durch die Sowjets aufgenommen, wobei sie die Perigäen ihrer Abfangsatelliten auf die der chinesischen Aufklärungssatelliten herunterdrückten

Zur Zeit scheint die sowjetische Satellitenabwehr noch eine nur begrenzte und relativ un-flexible Kapazität darzustellen, die zudem gegenüber den amerikanischen Satelliten durch die ungünstigere geographische Lage der sowjetischen Startplätze im Nachteil ist Trotzdem muß der Westen aber die diesbezüglichen Entwicklungen und Versuche sorgfältig im Auge behalten. Insbesondere erhalten sowjetische Bemühungen, in weiter südlich gelegenen Ländern permanent Fuß zu fassen, ganz neue Aspekte.

Die amerikanische Satellitenabwehr

Bereits 1960, d. h. drei Jahre nach dem Start des ersten Sputnik, wurde in den USA das Projekt SAINT (Satellite Inspector Technique) begonnen, bei dem durch gemeinsame Flugbahnen mit dem Ziel mittels der Rendezvous-Technik unbekannte Ziele im Raum identifiziert werden sollten. Das Projekt wurde aber noch vor dem ersten für 1962 geplanten Versuch aufgegeben, da Zweifel bestanden, ob sich durch eine solche „Inspektion" die wirkliche Identität eines Satelliten feststellen lasse

Erdgestützte Systeme Bei der Diskussion um die destabilisierende Wirkung der sich abzeichnenden Fähigkeiten der UdSSR zur Satellitenabwehr wird zum Teil außer acht gelassen, daß die USA in den Jahren 1963 bis 1975 ein — wenn auch wohl nur eingeschränkt wirksames — Satellitenabwehrsystem im Einsatz hatten.

Im Mai 1963 wurde eine Anti-Raketen-Rakete (ABM — Anti-ballistic Missile) vom Typ Nike-Zeus mit Erfolg gegen einen amerikanischen Satelliten getestet. Im sogenannten Programm 505 -wurde dann einer Anzahl von Nike-Zeus-Raketen mit nuklearem Gefechtskopf, die auf dem Kwajalein-Atoll im Westpazifik stationiert waren, eine Satellitenabwehrrolle übertragen, bis dieses System 1968 außer Dienst gestellt wurde; ebenso waren offenbar auch ABM vom Typ Nike-X für diese Aufgabe vorgesehen

Ebenfalls 1963 wurde eine schubverstärkte Mittelstreckenrakete vom Typ Thor gegen eine die Erde umkreisende amerikanische Raketenstufe gestartet, wobei sich die Thor-Rakete dem Ziel soweit näherte, daß es im Wir-kungsbereich des simulierten Nukleargefechtskopfes lag

Im folgenden Jahr wurden daraufhin als Ergänzung des Programms 505 im Rahmen des Programms 437 auf Johnston Island im mittleren Pazifik Thor-Raketen mit einer Satellitenabwehrrolle eingesetzt und bis 1975 in Dienst gehalten. Im Laufe der Jahre wurde das 437-System mit einer oberen Antriebsstufe ausgestattet, die ihm eine präzise Nutzlast-Lenkkapazität verlieh. Bei Fehlen von offiziellen Informationen leitete das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI gewisse Schlüsse auf die Fähigkeit dieses Systems ab: Die Thor war ursprünglich für eine Reichweite von mehr als 2 000 km ausgelegt; die Nutzlast-kapazität reichte aus, um einen nuklearen Gefechtskopf auf eine Umlaufbahn zu bringen. Es ist anzunehmen, daß selbst die früheste Version des 437-Systems im Höhenbereich von Aufklärungssatelliten und in einem horizontalen Bereich von wenigstens 1 000 km um Johnston Island herum mit Erfolg wirken konnte. Diese Reichweite entspricht in der geographischen Lage von Johnston Island etwa elf Längengraden. Da die Umlaufbahn von Satelliten des angegebenen Höhenspektrums aufgrund der Erdrotation gegenüber der jeweils vorhergehenden Umlaufbahn um 22, 5° nach Westen versetzt verläuft, hätte das 437-System jeden Satelliten in einer solchen Umlaufbahn zerstören können, indem einfach abgewartet wurde, bis die Erdrotation die Satellitenbahn in die Reichweite des Systems auf Johnston Island brachte. Noch 1974 erklärte der amerikanische Air Force Secretary McLucas, das 437-System existiere weiterhin, aber es sei in der Praxis nicht zu benutzen, da die USA Unterzeichner des Weltraumvertrages über nukleare Waffen seien

Noch während der Einsatzzeit des 437-Systems wurde dieses in das Programm 922 eingebracht, in dem die Möglichkeit einer direkten Satellitenbekämpfung mit einem konventionellen Gefechtskopf untersucht wurde. Dabei sollten Stahlschrotkugeln bzw. chemische Geschosse in die Umlaufbahn des Zieles geschossen werden und dieses so zerstört oder gestört werden (Konzept SKIPPER). Dieses Konzept hing mit einer Studie (EARLY SPRING) zusammen, die die Satellitenabwehr von U-Booten aus untersuchte. Im Rahmen des Programms 922 wurden zwei der geplanten vier Starts von Raumfahrzeugen mit Infrarot-lenkung zur direkten Satellitenbekämpfung durchgeführt. Beide blieben ohne Erfolg. Die Arbeiten in dieser Richtung wurden aber im Rahmen späterer Programme wieder aufge. nommen

Raumgestützte Systeme und derzeitige Projekte Die USA haben bisher keine praktischen Versuche unternommen, Satelliten durch Satelliten abzufangen und zu zerstören. Die Gemini-Flüge der Jahre 1965 bis 1969 haben aber die amerikanischen Fähigkeiten auf dem Gebiet der bemannten Raummanöver und in der Ren-dezvous-Technik unter Beweis gestellt, die die wesentlichen Voraussetzungen für den Einsatz von Abfangsatelliten darstellen. Außerdem ist die Forschung auf dem Gebiet von raumgestützten Anti-Satelliten-Systemen seit den sechziger Jahren weitergeführt worden; die im Rahmen der Apollo-Mondflüge und der ABM-Programme entwickelten Technologien könnten bei der Entwicklung von Abfangsatelliten eingesetzt werden Trotz offizieller Dementis wurden in den letzten Jahren Vermutungen angestellt, daß das Space-Shuttle-System für diese Zwecke eingesetzt werden könnte. Es kann bis zu 7 Mann Besatzung aufnehmen; bis zu 29 000 kg Nutzlast können in einem Stauraum von 18 Meter Länge und 5 Meter Durchmesser in eine Umlaufbahn gebracht werden. Der Stauraum hat vier jeweils 9 Meter lange Türen, durch die u. a. auch Satelliten im Weltraum ein-oder ausgeladen werden könnten So besteht durchaus die Möglichkeit, daß das Space Shuttle auch für den Einsatz der zur Zeit in der Entwicklung befindlichen Anti-Satelliten-Waffensysteme genutzt werden könnte. Bei diesen Satellitenabwehrsystemen handelt es sich um kleine Raumfahrzeuge, die entweder von einem Mutterschiff im Raum aus oder mittels einer Rakete vom Erdboden bzw. von einem Flugzeug direkt auf den zu bekämpfenden Satelliten abgefeuert werden. Gegenwärtig werden neben der Weiterentwicklung von Laser als Antisatelliten-Waffe zwei dieser Projekte mit Nachdruck betrieben. Das eine ist! ein eventuell den sowjetischen Projekten vergleichbarer Satellit, der sich mittels Radar auf das Ziel aufschaltet und nach entsprechender Annäherung einen konventionellen Splitter-sprengkopf in der Bahn des Zieles detonieren läßt. Bei dem anderen Projekt handelt es sich um das „Minitiature Horning Vehicle" (MHV), zuweilen auch als HIT-Flugkörper bezeichnet, der Vought Corporation. Diese kleinen, weniger als einen Meter langen, um ihre Längs-achse rotierenden Zylinder würden mittels Raketen oder auch durch einen Satelliten gestartet; sie schalten sich in der Nähe des Zieles mittels Infrarot-Sensoren auf die vom Ziel abgestrahlte Wärme auf und rammen es. Die Bodentests dieser Systeme sollen noch in diesem Jahr beginnen, Versuche im Weltraum sind nach Fertigstellung entsprechender Ziel-satelliten für die kommenden Jahre geplant

Wettrüsten im Weltraum

Die militärische Nutzung des Weltraumes wird von Jahr zu Jahr stärker intensiviert; gleichzeitig wächst die Abhängigkeit militärischer Operationen von den Satelliten. Dies gilt über das gesamte Spektrum eines möglichen Einsatzes von den nuklear-strategischen Waffensystemen bis hin zum Geschehen auf dem Gefechtsfeld. Darüber hinaus hat die ungehinderte Nutzung von Satelliten vor allem auch eine strategisch-politische Bedeutung erlangt. Satelliten sind nicht nur die wesentlichen Mittel zur Verifizierung vonRüstungs-kontrollvereinbarungen, sondern sind lebenswichtige Elemente zur Erhaltung des stabilen strategischen Gleichgewichtes. Noch hat keine der beiden Supermächte trotz der beachtlichen sowjetischen Leistungen eine wirkliche Fähigkeit zur Bedrohung des jeweils gegnerischen Satellitenpotentials. Da aber bisher, von wenigen Ausnahmen abgesehen, keine vertraglichen Regelungen zum Schutz von Satelliten bestehen bzw. entsprechende Vertragsabschlüsse auch in absehbarer Zeit nicht zu erwarten sind, zeichnet sich hier ein weiteres Feld des Wettrüstens ab, dessen Auswirkungen für den Fortbestand eines Gleichgewichts und damit des Friedens vielleicht einmal noch bedrohlicher sein können als die Felder des Wettrüstens, die zur Zeit im Vordergrund des allgemeinen Interesses stehen.

Wenn es einer Seite gelingen sollte, eine wirksame Bedrohung der gegnerischen Satelliten aufzubauen, so wäre das Gleichgewicht grundlegend gestört und der Frieden in Gefahr. Ohne Satelliten ist heute eine Frühwarnung und Indikationsgewinnung zur politischen Entschlußfassung kaum noch möglich, der Einsatz der Waffensysteme erheblich erschwert oder nicht durchführbar. Das bedeutet, daß die in der Satellitenabwehr erfolgreiche Seite sich einen erheblichen Vorteil in Richtung auf eine Erstschlagfähigkeit erworben hätte, während die andere Seite sich angesichts der abzeichnenden Unterlegenheit veranlaßt sehen könnte, ihr Potential einzusetzen, solange noch die technischen Voraussetzungen dazu gegeben sind. Beides wäre für die Erhaltung des Friedens äußerst kritisch.

Solange noch keine Vereinbarungen zwischen den Supermächten über die Unverletzlichkeit von Satelliten getroffen sind, wäre es daher das kleinere Übel, wenn beide Seiten eine gleichwertige Fähigkeit zur Bekämpfung von Satelliten hätten, um auf diesem Gebiet ein wenn auch sehr prekäres und verletzliches Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.

Das Ziel der militärischen Nutzung des Weltraumes, die sich entgegen allen illusorischen Wünschen nicht mehr rückgängig machen lassen wird, sollte es sein, Satelliten nicht allein zur Vorbereitung und Durchführung eines Waffeneinsatzes zu nutzen, sondern die militärischen Satelliten in erster Linie als politische Instrumente zur Verifizierung von Rüstungskontrollmaßnahmen und damit als Instrumente der Vertrauensbildung einzusetzen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. World Armaments and Disarmament — SIPRI Yearbook 1979, London 1979, S. 4 (im folgenden zitiert als „SIPRI 1979"); World Armaments and Disarmament — SIPRI Yearbook 1980, London 1980, S. 201 ff. (im folgenden zitiert als „SIPRI 1980").

  2. World Armaments and Disarmament — SIPRI Yearbook 1976, London — Stockholm 1976, S. 115 ff.; World Armaments and Disarmament — SIPRI Yearbook 1977, London — Stockholm 1977, S. 137 ff. (im folgenden zitiert als „SIPRI 1977") -, World Armaments and Disarmament — SIPRI Yearbook 1978, London 1978, S. 91 ff. (im folgenden zitiert als „SIPRI 1978“); SIPRI 1979, S. 280 ff.; SIPRI 1980, S. 201 ff.

  3. Kim Willenson, u. a., Arms Race in Space, in: Newsweek vom 13. 2. 78.

  4. SIPRI 1977, S. 117.

  5. E. Asa Bates, National Technical Means of Verifi-cation; in: RUSI — Journal of the Royal United Services Institute for Defense Studies, Juni 1978, S. 69.

  6. SIPRI 1977, S. 116ff.; SIPRI 1978, S. 91 ff.

  7. Bhupendra Jasani, Arms Race in Outer Space, in: Alternatives — A Journal of World Policy, Vol. IV, No. 1, Juli 1978, S. 62.

  8. SIPRI 1977, S. 375.

  9. SIPRI 1978, S. 88.

  10. „Killer-Satelliten" werden Thema konkreter Verhandlungen, in: Süddeutsche Zeitung vom 20. 6. 1978.

  11. Bates, a. a. O., S. 72.

  12. SIPRI 1978, S. 101; Die Sowjetunion testet wieder „Killer-Satelliten", in: Die Welt vom 26. 5. 1978; Anatol Johansen, Droht ein Krieg im Weltraum?, in: Frankfurter Allgemeine vom 8. 6. 1978.

  13. Richard Earl Hansen, Freedom of Passage on the High Sea of Space, in: Strategie Review, Vol. V, No. 4, Herbst 1977, S. 87 ff.

  14. Ebd.

  15. Strategic Survey 1976, a. a. o. S. 27.

  16. Im Weltall ein Krieg der Roboter?, in: Der Spiegel. Nr. 49/1976 vom 29. 11. 1976, S. 157.

  17. Dieter Hentrup, Der lautlose Krieg der Satelliten, in: Frankfurter Rundschau vom 19. 3. 1977.

  18. Richard Burt, Russian Laser Arms could Hit Sa-tellites, U. S. Experts Believe, in: International Her-ald Tribune vom 23. 5. 1980.

  19. SIPRI 1979, S. 259 f.

  20. Ebd., S. 263 f.

  21. Ebd., S. 265.

  22. Robert C. Toth, Outer Space: An Irresistable Batt; leground for World War III, in: International Herald Tribune vom 4. 11. 1978.

  23. SIPRI 1978, S. 128.

  24. Lawrence Freedman, The Soviet Union and , Anti-Space Defence', in: Survival, Vol. XIX, No. 1, Jan. /Feb. 1977, S. 18.

  25. Strategie Survey 1976, a. a. O„ S. 29.

  26. Freedman, a. a. O„ S. 18.

  27. Strategie Survey 1976, a. a. O., S. 29.

  28. Freedman, a. a. O„ S. 19 ff.

  29. Ebd.; ferner: SIPRI 1977, S. 172 ff.; SIPRI 1978, S. 101.

  30. Moskau testet angeblich wieder „Killer-Satelliten'', in: Süddeutsche Zeitung vom 21. 4. 1980-, Günter Paul, Moskau erprobt Killer-Satelliten, in: Frankfurter Allgemeine vom 29. 4. 1980.

  31. SIPRI 1978, S. 113.

  32. Ebd. S. 114; ferner: Strategie Survey 1976, a. a. O. 33 Freedman, a. a. O.. S. 23.

  33. JStrategic Survey 1976, a. a. O., S. 31; Jasani, a. a. O., S. 80; SIPRI 1977, S. 121.

  34. Ebd.; ferner SIPRI 1978, S. 106.

  35. Jasani, a. a. O., S. 80.

  36. SIPRI 1978, S. 106 f.

  37. Jasani, a. a. O., S. 80; FK-Information, hrsg. von Messerschmidt-Bölckow GmbH, Jg. 12, Nr. 7/681 Blatt 35; SIPRI 1977, S. 122.

  38. Strategie Survey 1976, a. a. O., S. 31; SIPRI 1978 S. 82 ff.

  39. SIPRI 1978, S. 107; Toth, a. a. O; Willenson, a. a. O.; Burt, a. a. O.; Paul, a. a. O.

Weitere Inhalte

Herwig Pickert, geb. 1940, Oberstleutnant i. G.; Studienaufenthalt in den USA; 1959 Eintritt in-die Flugabwehrtruppe der Luftwaffe; 1970— 1972 Generalstabs-ausbildung an der Führungsakademie der Bundeswehr; 1972— 1978 Hilfsreferent im Bundesverteidigungsministerium (Führungsstab der Luftwaffe); seit 1978 Gutachter im Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages. Veröffentlichungen u. a.: Soldat und Christ heute, in: Quatember 2/1977; Die Luftwaffe 1977, in: Wehrtechnik 12/1977; Der Bruder in der modernen Arbeitswelt, in: Quatember 3/1978; Neue Waffentechnologien, Waffenarten und Kampfmittel, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 11/79; Das militärische Kräfteverhältnis NATO — Warschauer Pakt, in: Soldat und Technik 4/1980.