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Mao Tse-tungs Kriegsphilosophie | APuZ 6/1962 | bpb.de

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APuZ 6/1962 Mao Tse-tungs Kriegsphilosophie

Mao Tse-tungs Kriegsphilosophie

HANS-JÜRGEN EITNER

Noch nie waren die fundamentalen Schriften und Grunddokumente einer revolutionären Bewegung so wenig bekannt wie die des chinesischen Kommunismus vor 1949. Erst 1954 erschien eine englische, 1956 eine (aus dem Russischen stammende) deutsche Übersetzung der „Ausgewählten Schriften“ Mao Tse-tungs. Hätten die westlichen Diplomaten und Militärs in den dreißiger und vierziger Jahren Maos Abhandlungen analysiert, so wären genügend Schlüssel über Disposition, Stoßrichtung und Ablauf der kommunistischen Operationen in China vorhanden gewesen. Man handelte nicht nach dem auf Sun Tzu zurückgehenden chinesischen Sprichwort „Erkenne dich selbst, erkenne den Feind — dann sind hundert Schlachten gleich hundert Siegen". Für Mao ist dieses Wort „eine wissenschaftliche Wahrheit“ Die Entwicklungsgeschichte der KPCh und ihre ideologische Atmosphäre wurden zweifellos „militanter“ geprägt als diejenigen der KPdSU. Als Grundelement des chinesischen Kommunismus ist ein tiefverwurzelter ideologischer Integralismus anzusehen, der seinen Ausdruck in einem „nietzscheanischen Bewußtsein“ findet. Es ist dies der feste Glaube, für eine strikt ideologie-treue Partei müsse jedes Ziel erreichbar sein. In seinem kaum im Westen bekanntgewordenen Kommentar zur Machtergreifung sagte Mao: „Unter der Führung der Kommunistischen Partei kann, solange es Menschen gibt, jede Art Wunder erfüllt werden; wir glauben, daß die Revolution alles ändern kann."

Maos Überleben im erbarmungslosen Bürgerkrieg seit 1927 und sein einzigartiger Siegeszug Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber der „Schweizer Monatshefte* (Dez. 1961). von 1945 bis 1949 beruhten nicht auf zufälligen Konstellationen. Mao hat seine Kriegsphilosophie vor über zwanzig Jahren in nächtelanger Arbeit in seiner Lößhöhle in Yenan in drei Hauptschriften autoritativ niedergelegt: „Über einen langdauernden Krieg“ (Mai 1938), „Fragen der Strategie des Partisanenkrieges gegen die japanischen Eindringlinge“ (Mai 1938) und „Strategische Fragen des revolutionären Krieges in China“ (geschrieben Dezember 1936, veröffentlicht Februar 1941). Die im vierten Band der „Selected Works“ (Oktober 1960, englische Übersetzung April 1961) enthaltenen Aufsätze und Kommentare Maos aus der Zeit von 1945 bis 1949 bilden nur Ergänzungen der Haupt-schriften. Sein bedeutendstes Werk „Über einen langdauernden Krieg“, das er im Alter von 45 Jahren schrieb, erhebt indirekt den Anspruch, ein klassisches Dokument von zeitloser Gültigkeit zu sein: „Unser langdauernder Krieg ist berufen, eine hervorragende, ruhmreiche Seite in der Geschichte der von der Menschheit geführten Kriege zu schreiben.“ Schon 1945 wurde Mao von seinem Kronprinzen, Liu Shao-chi, als „der größte Revolutionär, Staatsmann, Theoretiker und Wissenschaftler der chinesischen Geschichte“ gefeiert Maos seit den dreißiger Jahren unverändert gebliebene Kriegsphilosophie gilt in China als überzeitliches Programm für Gegenwart und Zukunft, als eine „Siegeslehre", der die gleiche eherne, allgemeingültige Folgerichtigkeit wie in der Vergangenheit zu eigen sei.

In den Schriften des pragmatischen Denkers Mao werden alte chinesische Weisheiten an die marxistisch-leninistische Orthodoxie — dem „Fernglas und Miskroskop in Politik und Kriegswesen — angepaßt, um sie für die „konkreter Besonderheiten“ Chinas nutzbar zu machen Natürlich gehören einige der Ideen Maos zu den ältesten militärischen Traditionen der Welt; es ist bezeichnend, daß er damit zu den führenden militärischen Denkern der Gegenwart wurde. Professor Henry A. Kissinger sagt: „Maos Kriegsdoktrin verbindet ein hohes Maß analytischer Fähigkeit mit seltenem psychologischen Scharfblick und völliger Rücksichtslosigkeit." Die oft epigrammatisch stilisierten Schriften Maos zeigen Formgefühl und eine durch bittere Erfahrungen gewonnene Suggestivkraft. Sie sind eine konzise Synthese aus der trockenen Formelwelt des dialektischen Materialismus, dem plastischen Ausdrucksvermögen des Konfuzianismus und der schlichten Gemein-verständlichkeit der Bauernsprache. Mao behauptet, er habe die „unwandelbaren Gesetze des Marxismus-Leninismus" zum ersten Male systematisch auf die Kriegführung angewandt. Weder westliche noch sowjetische Militärtheoretiker scheinen einen wesentlichen Einfluß auf ihn ausgeübt zu haben. Die „militärischen Erfahrungen der UdSSR" seien, so meint er, „besonders zu schätzen", aber nicht einfach zu übernehmen; das komme der alten Unsitte gleich, die Füßt zu beschneiden, damit sie in die Stiefel passen

Wie Lenin, Trotzky und Stalin vor ihm soll Mao um 1928 Carl von Clausewitz’ „Vom Kriege“ in chinesischer Übersetzung gelesen haben. Ob er über den ehemaligen kaiserlichen Berufsoffizier Chu Teh, der 1923/24 in Berlin Militärwissenschaften studierte, westliche militärische Denkformen kennenlernte, ist unbekannt. 1936 glossierte Mao einmal ungenannte deutsche und japanische Militärfachleute wegen ihrer Bevorzugung des strategischen Angriffs unter Vernachlässigung der strategischen Verteidigung Zweifellos wurde Mao sehr von dem Traktat des größten chinesischen Kriegs-theoretikers Sun Tzu (um 500 v. Chr.) über die Kunst der Kriegführung beeinflußt. Obwohl Mao in vielem ein originaler Denker ist, hat er doch nicht eine völlig neue Kriegsphilosophie gefunden. Er hat indessen einige bis dahin nicht aufeinander bezogene und unstudiert gebliebene Techniken einander zugeordnet, um so ein einheitliches, brauchbares Operationsmodell zu schmieden. Der Marxismus-Leninismus hat dabei für Mao als Leitund Kontrollinstrument der Strategie die unerläßliche Aufgabe, die „subjektive Führung" mit den „Bedingungen der objektiven Wirklichkeit“ in Einklang zu bringen Es ist bezeichnend, daß der Begriff „Kriegsglück" bei Mao nicht auftaucht.

Lehrmeister Sun Tzu

Zur Fundamentierung seiner Kriegsdoktrin studierte Mao die Aphorismen dieses ältesten Kriegsphilosophen der Welt, für den gemäß alter chinesischer Weisheit Kriegslist und „indirekte Taktik" eine hervorragende Rolle spielen. Die Gedankenwelt Sun Tzus spiegelt sich am besten in diesem Abschnitt seines Traktats: „Jede Kriegführung beruht auf Täuschung. Wer zum Angriff gerüstet ist,'muß den Anschein erwecken, als sei er noch nicht fertig. Während man Kräfte sammelt, muß man untätig erscheinen ... Lege Köder aus, um den Feind anzulocken, täusche Unordnung vor und schlage zu!"

In der Tat sind nachhaltige Ergebnisse in der Kriegsgeschichte fast immer nur dann erzielt worden, wenn das Vorhaben so verschleiert war, daß es den Gegner unvorbereitet traf. Diese siegverheißende Verschleierung war oft physisch, immer aber psychologisch. Sun Tzu ist der Ansicht, daß in der Strategie der größte Umweg oft am schnellsten zum Ziel führt: „Wer erobern will, muß ablenken können — das ist die Kunst bei allen Operationen; darum gilt es, den Gegner von seinem eigenen Weg fortzulocken, lange Umwege einzuschlagen ... Wer das tut, beherrscht die Kunst des Ablenkungsmanövers."

Die höchste Form der Feldherrnkunst besteht nach Sun Tzu darin, die Pläne des Gegners zu durchkreuzen und zunichte zu machen. Der geschickte Stratege müsse dem Gegner seinen Willen aufzwingen (2300 Jahre nach ihm definierte Clausewitz den Krieg als einen „Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen"). Sun Tzu meint, nur wenn man die feindliche Widerstandskraft ohne Kampf breche, könne man Truppen auch durch einen langen Krieg hindurch kampfkräftig und moralisch intakt halten. Sun Tzu hat sinngemäß Napoleons vielzitierte — und von Mao verabsolutierte — These vorweggenommen, im Kriege verhalte sich die Moral zur Stärke wie 3: 1, das heißt: zahlenmäßige Überlegenheit kann bei absinkender Kampfmoral wertlos werden. Bei Sun Tzu ist jeder militärischen oder psychologischen Stärke in echter chinesischer Tradition eine ebensolche Schwäche dialektisch zugeordnet. Auch hierin ist bei Mao unschwer der Einfluß des Denkens Sun Tzus zu erkennen, dessen Führungsgrundsätze und dialektische Strategie bis heute das chinesische Offizierskorps durchdringen. Vor allem aber preist dieser Altmeister chinesischer Kriegskunst immer wieder, gleich Mao, den großen Vorteil der „indirekten Taktik": „Bei allen Auseinandersetzungen kann man die direkte Methode in der Schlacht anwenden; indirekte Methoden aber werden nötig sein, um den Sieg zu erringen.“ Seine bündige Devise „Sheng Tung — Chi Hsi“ (Ablenkung im Osten — Angriff im Westen) ist heute noch so gültig wie im 6. vorchristlichen Jahrhundert.

Mao, Lenin und Heraklit

Wir wissen nicht, ob Mao jemals die tiefsinnigen Fragmente des griechischen Philosophen Heraklit gelesen hat. Sagt doch Heraklit sinngemäß, der Kampf sei das Recht der Welt; die einen erweise der Krieg als Götter, die anderen als Menschen — die einen als Sklaven, die anderen als Freie. In dieser Aussage begegnen sich Mao und Heraklit. Wenn Clausewitz sagte: „Der Krieg ist nicht bloß ein politischer Akt, sondern ein wahres politisches Instrument, eine Fortsetzung des politischen Verkehrs, ein Durchführen desselben mit anderen Mitteln“, so bemerkte Lenin dazu: „Der Krieg ist im Kern Politik; der Krieg ist ein Teil des Ganzen, das Ganze ist Politik." Und des chinesischen Leninisten Mao Leitstern für den politisch-revolutionären Krieg war und ist: „Der Krieg ist Politik; der Krieg als solcher stellt eine Handlung dar, die politischen Charakter trägt. Politik ist ein unblutiger Krieg, Krieg aber ist blutige Politik.“ „Es gibt nur ein Mittel zur Aufhebung des Krieges: es besteht darin, mit Krieg gegen den Krieg zu kämpfen." „Wenn man will, daß es keine Gewehre mehr geben soll, greife man zum Gewehr."

An anderer Stelle vertieft Mao seine Philosophie des Krieges so: „Wir sind Anhänger der Theorie von der Allmacht des revolutionären Krieges. Das ist nicht schlecht, das ist gut, das ist marxistisch.“ „Der Krieg, den die erdrückende Mehrheit der Menschheit führt, (wird) ohne jeden Zweifel ein gerechter Krieg sein, wird eine Sache größten Ruhmes und ein Mittel sein, um die gesamte Menschheit vor dem Untergang zu bewahren ... Er wird die Brüche werden, über die die Menschheit in eine neue historische Epoche schreiten wird."

Da nach dem Selbstverständnis der chinesischen Kommunisten die Rote Armee die Fackel der Revolution ist, dient der Krieg gleichsam als Flamme, welche die Fackel reinigt: „Der revolutionäre Krieg dient als eine Art Gegengift; er wird nicht nur den wütenden Ansturm des Feindes brechen, sondern auch unsere eigenen Reihen von allem Schlechten säubern." Das ist im Grunde die heraklitische Auffassung im maoistischen Gewände, eingebetet in die revolutionäre Strategie des chinesischen Kommunismus: „Jeder Kommunist muß sich die Wahrheit einprägen, daß das Gewehr die Macht gebiert; ... mit Hilfe des Gewehrs wird alles erreicht.“ Nach Mao muß jede Revolution und jeder Krieg, der seinerseits eine Form der Politik ist, durch eine ausgefeilte Synthese revolutionärer Politik und (dieser stets untergeordneter) militärischer Strategie geführt und gewonnen werden.

Theorie der Substitution

Im September 1927 rekrutierte Mao in den südchinesischen Provinzen Kiangsi und Fukien aus Bergarbeitern, Bauern und desertierten Kuomintang-Soldaten das erste rote Regiment. Die* aus 2000 Soldaten bestehende „Rote Armee'von 1928 war ein dürftig organisierter, zerlumpter Haufen von Banditen und Partisanen. Sie hatten keine Uniformen, kaum Gewehre, keinen Sold, keine geregelte Verpflegung, Reserven. Die Bewaffnung bestand zur Hälfte aus Dolchen, Spießen und Heugabeln: es galt unter primitivsten Umständen zu überleben. Mit der Kuomintang-Armee konnte sich Maos Truppe noch 1936, damals 50 000 bis 90 000 Mann stark, nach eigenem Eingeständnis „absolut nicht vergleichen" Auf Grund dieser harten Tatsachen mußte Mao die für einen Sieg im politisch-revolutionären Krieg nötigen Kampfelemente umgruppieren. Eine Beurteilung der militärischen Gesamtlage „allein nach militärischen Gesichtspunkten" sei Ausdruck „bourgeoiser Einflüsse und war notwendigerweise auszuschalten — andernfalls hätten die Kommunisten die bewaffnete Revolutionierung Chinas einstellen und kapitulieren müssen.

Die aus der skizzierten „äußerst schwierigen Lage" geborene revolutionäre Kriegsdoktrin Maos gründet sich auf eine radikale Neubewertung der klassischen Stärkefaktoren: man dürfte niemals „mechanisch an die Probleme der Krieg-führung herangehen denn auch „aus einem Funken kann ein Brand entstehen“ Da Mao in den ersten zehn Jahren seines Kampfes um China kaum über moderne Waffen und Geräte verfügte, verwarf er die These „die Waffen entscheiden alles" und stipulierte in seiner Zwangslage die Gegenthese, Waffen seien nicht die einzigen wirksamen Werkzeuge in einer politisch-revolutionären Kriegführung: „Die Theorie der unbegrenzten Stärke der Waffen spiegelt das mechanistische, subjektivistische und einseitige Herangehen an die Probleme des Krieges wider ... Die Waffe ist ein wichtiger, aber nicht der entscheidende Faktor des Krieges. Der entscheidende Faktor ist der Mensch, nicht aber eine Sache.“

Clausewitz’ Satz „Der ganze kriegerische Akt ist von geistigen Kräften und Wirkungen durchzogen“ findet im Einklang mit den Thesen Lenins im chinesischen Kommunismus durch Mao diese Definition: „Das Kräfteverhältnis wird nicht allein durch das Verhältnis der wirtschaftlichen und militärischen Macht bestimmt, sondern auch durch das Verhältnis der Menschenreserven und ihres moralischen Zustandes." „Daß wir in der Bewaffnung . ..dem Gegner nachstehen, ist eine zweitrangige Sache; die politische Mobilisierung aber ist wirklich ... von erstrangiger Bedeutung."

So bietet sich denn Maos Kriegsphilosophie im wesentlichen zunächst als eine „Theorie der Substitution“ dar: sie ersetzt Gewehre durch Propaganda, stellt Partisanen und Subversion höher als Luft-oder Seemacht, setzt Menschenpotential und Raum gegen Maschinen und Mechanisierung. Mao will prinzipiell die politisch-psychologische gegen die industriell-materielle Mobilisierung ausspielen, um zum Sieg zu kommen. Er ist denn auch bestrebt, den Krieg vorrangig durch „moralische und physische Zermürbung also durch seelische Erschöpfung und Zersetzung des Gegners zu gewinnen: schafft man es nicht, dem Gegner das Schwert aus der Hand zu schlagen, weil man selber keins besitzt, so muß man anstreben, daß es widerstandslos seiner gelähmten Hand entgleitet. Mao ist ein Gegner „blöder Ritterlichkeit": „Wir müssen dem Gegner Augen und Ohren äußerst gründlich verkleistern, damit er blind und taub wird. Wir müssen seine Truppenführer so oft wie möglich in Verwirrung bringen, da-mit sie ganz den Kopf verlieren, und das zur Erringung des Sieges ausnutzen.“

Der Krieg muß so lange hinausgezogen werden, bis er, angesichts der — stets vorausgesetzten — überlegenen politischen Moral der Kommunisten, die Kräfte des Gegners übersteigt, bis dessen Nervenzentrum paralysiert wird. In diesen Gedanken verbinden sich alte militärische Traditionen der Chinesen mit der kommunistischen Dialektik. Maos Denken kreist stets um die Frage, wie man einen Krieg erfolgreich mit einem Minimum an Technik und Material führen könne. Bei ihm spielen demnach psychologisch-ideologische Wirkursachen eine viel größere Rolle als in der sowjetischen Kriegslehre. Maos Doktrin gilt, wie gesagt, auch für das Atomzeitalter...

Die Rolle des Zeitfaktors

Neben den Elementen „Überraschung" und „Bewegung“ war stets der Faktor „Zeit“ ein Grundbestandteil jeder Strategie. Der Zeitfaktor — besser: die politisch-revolutionäre Nutzung von Zeit und Raum — bildet den zweiten Eckpfeiler in der Kriegsphilosophie Maos. Er hat zeitlebens über die Frage nachgedacht, wie man Zeit gewinnen könne, um sie politisch und strategisch nutzbar zu machen. Das westliche militärische Denken empfindet Zeit in Begriffen von Stunden, Tagen, Monaten; ein jahrelanger Zermürbungsoder Abnutzungskrieg gilt im Westen im allgemeinen nicht als Haupt-, sondern als Hilfsform der Kriegführung. Ganz anders Mao — bei ihm heißt es apodiktisch: „Das Hauptmittel, das China die Führung eines langdauernden Krieges ermöglicht, ist die Ermattung des Gegners." „Daß wir bereits zehn Jahre den revolutionären Krieg führen (von 1927 bis 1937, d. Vers.), mag anderen Staaten vielleicht erstaunlich erscheinen, aber für uns ist das nur die Einleitung des Themas, der noch viele fesselnde Kapitel folgen werden.“

Es sei daran erinnert, daß Mao nach insgesamt 22 Jahren Krieg und Bürgerkrieg schließlich die Macht in China übernehmen konnte. Durch politisch-strategische Nutzung der Zeit, die letztlich unvermeidlich zugunsten der Kommunisten arbeite, will er die überlegene Militärtechnik des Gegners schlagen. Aus diesem Gedankengang Maos kann man überdies ableiten, daß er davon überzeugt ist, jeder künftige Krieg, in den China verwickelt ist, werde sich zunächst und vorrangig auf chinesischem Gebiet abspielen.

Unbegrenzte Zeit hängt vor allem von unbegrenztem Raum ab. Und Mao ist der felsen-festen Überzeugung: „Man braucht nicht zu befürchten, daß es keinen Platz gäbe, sich zu entfalten.“ Nach dem Prinzip, „den Gegner in die Tiefe des Territoriums locken, erklärt Mao: „Die zeitweilige und teilweise Einbuße des Territoriums ist der Preis für die Erhaltung und Befreiung unseres ganzen Landes; das ist die richtige Politik des Zeitgewinns auf Kosten des Raums.“ „Die Fragen der strategischen Verteidigung (gehören) zu den kompliziertesten und wichtigsten Fragen in den Operationen der Roten Armee.“ „Man kann (das Territorium) nur behalten, wenn man es zuvor verliert.“

Das bedingungslose Festklammern auch an wichtigen Gebieten wird von Mao als „linksopportunistische Abweichung“ bekämpft Niemals hat sich Mao ernsthaft mit dem Problem beschäftigt, wie man einen Krieg möglichst schnell beenden könne: diese Frage existiert für ihn einfach nicht. Seine Auffassung geht dahin, den Krieg möglichst zu verlängern, um das Gewicht des Zeitfaktors zum Tragen zu bringen. Er verwirft somit strikt die „haltlose Theorie vom raschen Sieg also — in diesem Falle im Einklang mit den sowjetischen Militärs — den Gedanken eines auf schnelle Entscheidung abzielenden „Blitzkrieges" als „billiges und leeres Geschwätz". Im Gegenteil: die Konzeption eines Blitzkrieges gilt bei Mao als Schwächesymptom eines anfangs überlegenen Gegners.

Immer wieder kehrt er mit immer neuen Spruchweisheiten zu diesem Thema zurück: „Die Stärke eines Pferdes erkennt man auf einem langen Weg, das Herz eines Menschen in einem langen Dienst; (so) wird (auch) der Partisanenkrieg im Verlauf eines langen und erbitterten Kampfes seine mächtige Stärke zeigen.“ „In jedem gerechten (überlangen) Krieg lähmt die Verteidigung nicht nur die politisch fremden Elemente, sondern ist darüber hinaus geeignet, rückständige Schichten des Volkes für die Beteiligung am Krieg zu mobilisieren.“

Nach dem Motto „Hat man den Wald, wird es auch Brennholz geben sollen also Chinas riesige Räume Zeit liefern. Die Zeit wird dann die revolutionäre Organisation und „eine beispiellose (politische) Geschlossenheit" und dadurch die strategische Überlegenheit und schließlich den Sieg hervorbringen. 1927/28 wurde Mao von „gewissen Genossen“ gefragt, ob es gelingen werde, die rote Fahne noch lange zu halten. Er antwortete darauf damals kurz und bündig: „Solange wir Raum haben, in dem wir uns bewegen können.“ 1936 umschrieb er dies mit dem Volksspruch: „Ist es dunkel im Osten, so ist es hell im Westen; ist es im Süden dunkel geworden, bleibt immer noch der Norden." Mit Vergnügen zitierte Mao im gleichen Jahr den Ausspruch eines gegnerischen Stabschefs über die Konsequenzen der kommunistischen Taktik: „Die Dicken wurden geschliffen, bis sie mager waren, die Mageren, bis sie tot waren.“ Einmal sagte Mao zu einem amerikanischen Journalisten: „China ist wie ein Bierfaß, das Japan versucht, viertelliterweise zu füllen."

Theorie des zweitrangigen Hinterlandes

In deutlichem Gegensatz zur sowjetischen Militärwissenschaft hat Mao stets die Konzeption bekämpft, daß man ohne eine große und produktive Nachschubbasis nicht Krieg führen könne. Schon 1936 forderte er den „Kampf gegen das System der tiefgegliederten Etappe“ Er hält nicht viel von einem sorgfältig aufgebauten und gesicherten Versorgungswesen: „Militärische Operationen beim Fehlen eines Hinterlandes sind eine charakteristische Besonderheit des revolutionären Krieges ... Man braucht vor solchen Operationen nicht zurückzuschrek-ken, sie sind nur von Nutzen." Im Unterschied zu unseren Vorstellungen betrachtet Mao demnach den Krieg als eine Methode der Kraft-speicherung und nicht als ein Unternehmen, das vorher gespeicherte Hilfskräfte und Versorgungslager erfordere. In diesem Zusammenhang ist an den berühmten „strategischen Rüdezug“ oder „Langen Marsch“ der kommunistischen Truppen zu erinnern, der 1934/35 über 12 000 Kilometer von Maos Sowjetgebiet Kiangsi/Fu-kien über Yünnan und die tibetische Grenze bis nach Nord-Shensi führte. Diese „grandiose Umgruppierung war eine der bemerkenswertesten Rüdezugsbewegungen der Militärgeschichte.

Um zu überleben, waren die geschlagenen, verfolgten und in einer „hilflosen Lage" befindlichen Truppen Maos gezwungen, sich ein neues Hinterland zu erobern. Mao hatte damit Marschall Tschiang Kai-schek und dessen deutschen Berater, General von Falkenhauser, demonstriert, daß Heere nicht immer Nachschubbasen benötigen. Um den Magen zu füllen, mußten die Kommunisten vorübergehend von ihren Beinen, ihrer oft bewunderten Marschgeschwindigkeit leben. Wie sagte doch Sun Tzu vor 2 500 Jahren? „Ein Rüdezug schadet nichts, wenn die eigenen Bewegungen schneller als die des Feindes vonstatten gehen.“ Der „Lange Marsch“ dauerte 368 Tage — davon wurde an 253 Tagen scharf marschiert; erst nach 170 Kilometern gab es einen Ruhetag. Nach Mao kann die strategische Beweglichkeit sehr wohl ein Ersatz für ein schwaches oder zerschlagenes Versorgungswesen sein. Man müsse nur „das Minimum zur Befriedigung der materiellen Bedürfnisse berücksichtigen“

Später erklärte Mao in geradezu herausforderndem Ton hierzu: „Schafft man eine eigene Kriegsindustrie, muß man so vorgehen, daß es zu keiner Vergrößerung der Abhängigkeit von dieser Industrie führt. Unsere Hauptlinie besteht darin, uns auf die Kriegsindustrie der Imperialisten und unseres Gegners im Bürgerkrieg zu stützen. Wir haben ein Recht auf die Arsenale von London und Hanyang, wobei uns der Gegner als Transport-brigade dient. Das ist eine Wahrheit und kein Paradoxon."

Mao überspitzte seine These sogar dahingehend, die Rote Armee habe die geringsten Siege erstritten, als sie in Juichin (bis Oktober 1934) eine eigene Waffenfabrik habe unterhalten können. Während die Sowjets stets die Stabilität des Hinterlandes unterstreichen, besteht Mao hartnäckig darauf, sich nicht auf ein tadellos funktionierendes Hinterland und Versorgungsnetz zu verlassen. Ebenso dachte übrigens auch Sun Tzu: „Nutze die Hilfsquellen des besetzten Landes und laß den Feind für deinen Unterhalt sorgen.“ So bildeten denn auch die als Kriegsbeute eingebrachten Waffen die Erst-ausstattung der kommunistischen Truppen. Mao hatte damit im Grunde die alte militärische Weisheit wieder entdeckt, daß für Truppen, die sich durch Plünderung oder Requisition örtlich selbst versorgen, die Nachschublinien von geringerer Bedeutung sind. Diese bewußte Geringschätzung von Hinterland, Industriebasis und Versorgung durch die Chinesen gewinnt im Blick auf die Operationen nach einem verheerenden Atomschlag ihre besondere, aktuelle Bedeutung.

Theorie des verlängerten Krieges

Nach der Theorie der Substitution und der Rolle des Zeitfaktors formuliert Mao hier den dritten Eckpfeiler seiner Strategie. Die Anhänger des „raschen Sieges" befänden sich ebenso im Irrtum wie die Anhänger der „unvermeidlichen Niederlage“ Chinas. Die erste Auffassung erzeuge eine Tendenz zur Unterschätzung des Gegners“, die zweite eine „Tendenz zum Versöhnlertum" Mao hat stets die Zweckmäßigkeit, ja Notwendigkeit eines jahrelangen, vielleicht jahrzehntelangen Ermattungskrieges unterstrichen. Es gäbe keinen zuverlässigeren, wenngleich „dornigen" Weg, um einen stärkeren Gegner zu schlagen. 1936 brachte er dies so zum Ausdruck: „In der Kriegführung haben die Menschen stets und überall Schnelligkeit angestrebt; ein überflüssiges Hinziehen des Krieges galt stets als unvorteilhaft. Nur in China muß man im Krieg die größte Geduld aufbringen, muß man zum sich hinziehenden Krieg seine Zuflucht nehmen.“

Mao findet sich damit ab, daß die Gegner Chinas zu Kriegsbeginn die strategische und taktische Überlegenheit und das Gesetz des Handelns innehaben werden. Ist mithin das Kräfte-verhältnis zunächst erwartungsgemäß ungünstig, so muß zweierlei erreicht werden: 1. die anfänglichen taktischen Erfolge des Gegners dürfen sich nicht zum strategischen Sieg ausweiten; 2. man muß eine Reihe von „allmählichen" (offenbar unscheinbaren) punktuellen „Veränderungen im Kräfteverhältnis“ durchsetzen: „Es ist besser, dem Gegner einen Finger abzuschlagen, als alle zehn zu verwunden.“ Keine dieser Veränderungen und taktischen Verbesserungen zugunsten der Kommunisten ist für sich genommen entscheidend — ihre kumulative Wirkung läßt aber schließlich die Waage der strategischen Überlegenheit doch zugunsten der Kommunisten sinken. „Der langdauemde Krieg", so heißt es bei Mao dogmatisch, „wird in seiner konkreten Entwicklung drei Etappen durchlaufen", die stichwortartig so zusammengefaßt werden können: Erste Phase: Der antikommunistische „Angreifer" ist in der strategischen Offensive, gewinnt beträchtliche Vorteile und macht große Geländegewinne. China ist in der strategischen Defensive. Da der Gegner einen hohen Preis zahlt, bleibt er stecken und büßt damit das Gesetz des Handelns in seiner Kriegführung zunehmend ein.

Zweite Phase: Nun ist ein „strategisches Gleichgewicht" hergestellt. Es kommt zu einer Art Stillstand und wachsamen Beobachten auf beiden Seiten. Unentschiedene Kämpfe, auch Scheingefechte erstrecken sich zwar über lange Zeitspannen, sind aber in der Aktion nur kurz. Gleichzeitig wird China, der kommunistische „Verteidiger", auf allen Gebieten eine totale Mobilisierung seiner Kräfte durchführen. Damit ist eine allmähliche Schwächung der übermäßig ausgedehnten Versorgungslinien des Gegners verbunden. Die Kommunisten bereiten sich vor, die Initiative an sich zu reißen.

Dritte Phase: Jetzt wird die sorgfältig vorbereitete strategische Gegenoffensive eingeleitet. Ihr Zeitpunkt soll mit der wirtschaftlichen Erschöpfung und der moralischen Zersetzung des Gegners zusammenfallen. Der Gegner wird in die strategische Defensive getrieben. Über die militärische Niederlage und die Revolutionierung soll der endgültige Zusammenbruch des Gegners herbeigeführt werden.

Wie man erkennt, unterscheidet und analysiert Mao den Krieg nach gesetzmäßigen Phasen. In seiner Stufenfolge „Verteidigung — Kräftegleichgewicht — Gegenangriff" ist unschwer der auf das Kriegsgeschehen projizierte dialektische Dreitakt von These-Antithese-Synthese zu entdecken. Für den chinesischen Kommunismus ist die erste Kriegsphase ein defensiver Bewegungskrieg: „Die Hauptformen der militärischen Operationen sind bewegliche Operationen regulärer Truppen, Hilfsformen des Partisanen-und des Stellungskriegs.“ Die zweite Kriegsphase wird als Stellungskrieg mit ausgedehnten Guerilla-und Partisanen-Operationen gegen die Verbindungslinien und das Hinterland des Gegners geführt, während reguläre bewegliche Operationen eine Hilfsrolle spielen. Die dritte Kriegsphase ist ein offensiver Bewegungskrieg, in dem die Partisanen-Kriegführung allmählich an Bedeutung verliert und die regulären Formen wieder dominieren. In Maos „Theorie des verlängerten Krieges“ kommt es oft dann zu Entscheidungen, wenn gar nichts zu geschehen scheint, nämlich in den Perioden des Stockens und des Schwankens während der zweiten Phase. China müsse gemäß Mao „genau so handeln“ wie Rußland nach dem Einfall Napoleons In China würde die Phase des Stillstandes allerdings fast unerträglich lange dauern: aber gerade ihre Länge — „für China eine Periode schwerer Leiden — sei das einzig sichere Unterpfand für den Sieg.

Der für die erste Phase prophezeite Verlust der Produktionsmittel bedeutet nach Mao im Einklang mit seiner „Theorie des zweitrangigen Hinterlandes" durchaus nicht den Verlust des Krieges. Während dieser Phase erwartet Mao zwar Kampf, aber vorrangig Rückzüge. Allerdings dürfe man nur zentrifugale oder zentripetale, nie jedoch lineare Rückzüge durchführen; nötigenfalls müsse man auch lernen, sich sehr schnell zu zerstreuen. Er fragte einmal rhetorisch: „Besteht nicht ein direkter Widerspruch darin, daß wir zunächst eine heroische Schlacht liefern und dann Territorien preisgeben?" Mao antwortet auf solch „unsinnige Fragen“ mit einer anderen, drastisch formulierten Frage: „Essen wir nicht umsonst, wenn wir uns später entleeren?" Und an anderer Stelle: “ Wenn wir die Notwendigkeit des Absetzens anerkennen, beruht dies vor allem darauf, daß wir die Notwendigkeit des Kampfes anerkennen.“ Diesen Kampf vergleicht er einmal mit dem Zweikampf, bei dem der Kluge zurückweiche, während der Dumme von Anfang an seine Kräfte verausgabt Die erste Phase wird dann in die zweite Phase übergehen, wenn der Gegner bemerkt, daß der Krieg nicht vorüber ist. So kommt bei ihm ein Gefühl der „Niedergeschlagenheit und des Pessimismus“ unter den

Truppen und an der Heimatfront auf; der „Kampfgeist beginnt zu sinken"; es gibt bereits „Anzeichen der beginnenden Erschöpfung des Gegners“

Nicht zuletzt auf Grund dieser von Mao vorhergesehenen gegnerischen Demoralisierung beginnt andererseits die Kampfmoral der Kommunisten zu steigen. Jetzt gewinnt die psychologische Determinante zunehmend an Gewicht: dann ist der „Gegner nur relativ an Kräften überlegen, und wir sind ihm nur relativ unterlegen“ Ist das (eher moralische als militärische) Gleichgewicht erreicht, befindet man sich in der zweiten Phase, „dem Wendepunkt des ganzen Krieges" Es ist für den Scharfsinn Maos kennzeichnend, daß er diesem moralischen Aufholen der Kommunisten bis zur Parität mit dem Gegner eine für den erfolgreichen Kriegs-ausgang sehr gefährliche innenpolitische Gegenbewegung zuordnet. Denn auf dieser Ebene sieht Mao gleichzeitig voraus „Paktierer-und Kapitulantentum", „wirtschaftliche Schwierigkeiten“ und „Wühlarbeit der nationalen Verräter, die eine Gegenregierung bilden werden“. Da Mao bis heute keine „Rektifizierung" dieser ebenfalls als Bestandteil der kanonisierten Partei-bibel geltenden Prophezeiung verfügte, ergeben sich daraus nicht uninteressante Perspektiven, die weiterzuverfolgen nicht möglich ist. Da indessen nicht mit der „restlosen Vernichtung der Roten Armee“ gerechnet werden könne, gilt jede erlittene Niederlage als „die Mutter des Erfolges

Uber den Partisanenkrieg

Mao gilt allgemein, vor allem durch seine Abhandlung „Strategische Fragen des revolutionären Krieges in China", als der Schöpfer der besten zeitgenössischen Doktrin des Guerilla-und Partisanenkrieges. Er selbst stellt einmal nicht zu Unrecht selbstbewußt fest: „Dieser breite und sich hinziehende Partisanenkrieg (der KPCh) stellt etwas völlig Neues dar in der Geschichte der Kriege, die von der Menschheit geführt worden sind.“ Wir wissen, daß sich die kommunistischen irregulären Verbände in Korea, Vietnam, Laos und Malaya prinzipiell die Erfahrungen des chinesischen Kommunismus zu eigen gemacht haben. Das von Che Guevara verfaßte militärische Standardwerk des Castroismus „La Guerra de Guerillas“ basiert in wesentlichen Teilen auf dem Gedankengut Maos. Es ist indessen eine (wenn auch weit verbreitete) Legende, daß es Mao in seiner Kriegsphilo-Sophiein erster Linie um die Partisanen-Krieg-führung gehe. Er sagt dazu unmißverständlich: „Die beweglichen Operationen regulärer Truppen sind die Hauptform (der Kriegführung." Demgegenüber seien „im Maßstab des Krieges als Ganzes“ Operationen von Guerillas und Partisanen nur ein Hilfsmittel in der ersten und in der dritten Kriegsphase: „In der Entscheidung über den Ausgang des Krieges können die Partisanenabteilungen — die niedrigste Form der Operationen — nicht die Hauptrolle übernehmen." Der Partisanenkrieg soll für Mao im Grunde nur die — allerdings hochbedeutsame — Funktion haben, in der zweiten Kriegsphase als große Zeitreserve für die politische und militärische Mobilisierung zu dienen. Er soll durch gut dirigierte Aktionen die gegnerische, von Mao als schwerfällig angesehene Militärmaschine blockieren. Außerdem sind für ihn Partisanenaktionen im Sinne seiner „Theorie der Substitution“ die billigste Form der Krieg-Führung. Es dreht sich bei seinen Überlegungen immer wieder um das Problem, wie eine kleine Streitmacht eine größere vernichten kann. In der einen oder anderen Weise beschäftigt sich Mao in allen seinen Schriften mit der Frage, Dispersion und Konzentration als „die Haupt-methode der Führung des Partisanenkrieges“ erfolgreich zu kombinieren Die kommunistischen Partisanen verstanden es, sich nach einer Niederlage zu zerstreuen und zu verkleiden, um sodann in einem vorher bestimmten Gebiet aufzutauchen und sich erneut zu konzentrieren (1946 brachte es übrigens eine Kampfgruppe von 65OOO Mann unter Lin Piao in der Mandschurei trotz Luftaufklärung fertig, buchstäblich „spurlos“ aus dem Gelände zu verschwinden). Mao verbreitet sich recht ausführlich über Taktiken, Tricks und Finten der Guerilla-und Partisanentätigkeit sowie über deren Befehlsform und die von ihm als entscheidend angesehenen Arten der ersten Gefechtsberührung, unterstreicht aber immer wieder die „Notwendigkeit, den Partisanenkrieg zum Bewegungskrieg regulärer Truppen zu ent-

wickeln"

Gerade in dieser Frage sind ziemlich deutlich die Thesen Sun Tzus als Maos Quellen zu erkennen. Ferner stützt er sich auf die konfuzianischen „Frühlings-und Herbstannalen“, die Schlachten des 6. Jahrhunderts v. Chr. behandeln. Auch der in ganz China bekannte berühmte Bandenroman „Alle Menschen sind Brüder" stand Pate. Gemäß Mao ist der klassische Zweck des Partisanenkrieges Beute-machen, Ellbogenfreiheit erlangen sowie sich Stützpunkte sichern, das heißt im weiteren Sinne die Rekrutierung einer revolutionären Truppe im gegnerischen Gebiet. Guerillas und Partisanen sollen nicht an einem Zermürbungskrieg interessiert sein. Ihre Charakteristika seien vielmehr Beweglichkeit, schneller Vorstoß, Verbergen und Tarnen, spurloses Verschwinden und dann blitzartige Vernichtung gegnerischer Einheiten nach dem Motto von Sun Tzu: „Schnelligkeit ist die Seele des Krieges.“ Um jeden Preis müsse der Versuchung ausgewichen werden, sich in den Kampf gegen starre Front-linien und in den Stellungskrieg einzulassen, Die oft bei Maos Partisanen-Operationen gelühmte Wendigkeit in Planung, Durchführung und Ablauf sei Vorbedingung jeden Erfolges.

Nach dem Gesagten erscheint es auf den ersten Blick widersinnig, daß ihn die Versuchungen dieser Kampfform fast erschrecken. Demnach sei der Partisanenkrieg zwar lebensnotwendig, doch dürfe man darüber den Bewegungskrieg nicht vernachlässigen. Denke man sich das Kriegsgebiet als eine Einheit, so sei der Bewegungskrieg das Primäre und die Guerillatätigkeit das Sekundäre; denke man es sich in seine einzelnen Teile zerlegt, so sei die Guerillatätigkeit das Primäre und der Bewegungskrieg das Sekundäre. Der Grund für Maos vorsichtige Bewertung des Partisanenkrieges scheint in jenem negativen Aspekt zu wurzeln, der in seiner (erst jüngst bekanntgewordenen) Direktive an das ZK der KPCh vom 10. Oktober 1948 zum Ausdruck kommt: „ ... Wir erlaubten den führenden Organen der Partei und Armee (im Partisanenkrieg) eine sehr beträchtliche Autonomie ... (Das) bewirkte gewisse Erscheinungen der Disziplinlosigkeit, der Anarchie, des Lokalismus und des Guerillaismus, die der Sache der Revolution schädlich waren.“

Die Dialektik der Partisanen-Kriegführung faßt Mao in diesem Satz zusammen: „Unsere Strategie besteht darin, daß einer gegen zehn kämpft, unsere Taktik darin, daß zehn gegen einen kämpfen. Das ist eines der Hauptgesetze, die uns den Sieg über den Feind gewährleisten.“

Atombombe und Imperialismus als dialektische „Papiertiger"

In bemerkenswert deutlichem Gegensatz zu den Erkenntnissen der sowjetischen Militär-wissenschaft bestreitet Mao entschieden, die Atomwaffen bedeuteten eine unabsehbare Revolutionierung der Kriegstheorie. Zum ersten Male nahm Mao zur Atombombe in seiner Rede vor Kaderfunktionären in Yenan am 13. August 1945 Stellung. Lim „einige Genossen“ von ihrer kleingläubigen Ansicht, „die Atombombe sei allmächtig“, sofort abzubringen und sie mit neuem Mut zu erfüllen, flocht Mao in seine Ausführungen ein: „Können Atombomben Kriege entscheiden? Nein, das können sie nicht... Ohne den vom Volk geführten Kampf würden Atombomben ohne Nutzen sein.“ Damit bekräftigte Mao seine alte „Theorie der Substitution“. Ein Jahr später erwarteten die 1: 4 unterlegenen chinesischen Kommunisten den entscheidenden Angriff der Kuomintang-Armeen, den sie mit einer massiven Intervention der Vereinigten Staaten verbunden glaubten. Elf Jahre später gab Mao zu, damals ebenfalls „in Sorge“ gewesen zu sein. Während dieser kritischen Phase prägte Mao im Gespräch mit Frau Anna Louise Strong (August 1946 in Yenan) seine später berühmt gewordene Formel: „Die Atombombe ist ein Papiertiger, den die amerikanischen Reaktionäre benutzen, um die Menschen einzuschüchtern; er sieht furchterregend aus, ist es aber tatsächlich nicht. Natürlich ist die Atombombe eine Waffe zur massenweisen Abschlachtung der Menschen. Aber der Ausgang eines Krieges wird vom Volk entschieden, nicht von ein oder zwei neuen Waffen-typen."

Diese Einschätzung überträgt Mao auf seine Gegner: „Alle Reaktionäre sind Papiertiger“ (offenbar hat er sich dabei an Lenins Wort vom „Imperialismus als Koloß auf tönernen Füßen" orientiert). Der anonyme Parteikommentator des IV. Bandes nennt in seiner Fußnote diese seit 1958 der chinesischen Bevölkerung eingehämmerte Parole „eine fundamentale (also überzeitliche, d. Vers.) strategische Konzeption für das revolutionäre Volk“. Wer sie nicht teile, gar als „abenteuerlich" ablehne, sei ein „Metaphysiker“.

Diese massiven Formulierungen scheinen einen wilden „Atomfanatismus“ Maos anzudeuten, der zwischenzeitlich bewußt immer wieder durch Zweckgerüchte genährt wurde. Es sieht so aus, als ob Mao dahin tendiert, die Folgen eines Atomkrieges zu unterschätzen. Indessen sind in diesem Zusammenhang Maos dezidierte dialektische Anschauungen über Stärke und Schwäche des Gegners zu berücksichtigen. So heißt es etwa in seiner (erst jüngst publizierten) Direktive an das ZK der KPCh vom 18. Januar 1948, strategisch gesehen und im Blick aufs Ganze müßten die Kommunisten den Feind verachten und geringschätzen — taktisch gesehen und im Blick auf die konkrete Situation sei es unerläßlich, den Feind emstzunehmen und Vorsicht zu üben; andernfalls versinke man in „Desperadound Abenteurertum“: „Wir treten nicht dafür ein, daß unsere Befehlshaber sich von den objektiv gegebenen Bedingungen loslösen und zu tollkühnen Heiß-spornen werden.“ Mao hat seine „Papiertiger“ -These von 1946 zuletzt in der Rede vom 1. Dezember 1958 vor dem Politbüro in Wuchang konkretisiert: „Ebenso wie es im Sinne des Gesetzes von der Einheit der Gegensätze (nach Lenin der . Kernpunkt der Dialektik', d. Vers.) nichts in der Welt ohne dualistisches Wesen gibt, so haben auch der Imperialismus und alle Reaktionäre ein dualistisches Wesen. Sie sind gleichzeitig reale Tiger und Papiertiger. Essentiell, langfristig und strategisch gesehen, müssen der Imperialismus und alle Reaktionäre als das gesehen werden, was sie sind: Papiertiger. Andererseits sind sie auch — taktisch gesehen — lebendige Tiger, Eisentiger, reale Tiger, die Menschen verschlingen können " Es ist auffallend, daß der zum Parteigott erhöhte Mao, der auch aus diesem Grunde seine Diktion stets sehr sorgfältig zu feilen pflegt, den Begriff „Papiertiger" zunächst an zweiter Stelle nennt und ihn zum Schluß mit bemerkenswert respektvollen, „realen" Eigenschaften ausstattet. Mao hat als getreuer Leninist niemals im Sinne eines verdammten „unüberlegten Draufgängertums einen bewaffneten Konflikt gesucht, dessen Ausgang zweifelhaft erschien oder der das Schicksal des Kommunismus in China aufs Spiel setzte; als eigentliches Unterpfand des Sieges galt stets Vorsicht für ihn. Es wird im Westen oft übersehen, daß die bramarbasierende Geringschätzung des amerikanischen Potentials durch die chinesischen Kommunisten eine Form der Selbstbestätigung ist und nicht zuletzt innenpolitisch-propagandistischen Gründen dient. Hierfür ein aufschlußreiches Beispiel: Am letzten Tag seines China-besuches wollte der Unterhausabgeordnete Richard H. S. Crossman erkunden, ob man die Amerikaner tatsächlich für „Papiertiger“ halte. Sein Gesprächspartner, der Vizesekretär des Pekinger „Instituts für Auswärtige Angelegenheiten“, antwortete: „Ich verstehe unter Papiertiger eine dekadente imperialistische Macht, hinter deren scheinbarer Stärke sich eine ständig wachsende Schwäche verbirgt... Die Tatsache, daß Amerika ein Papiertiger ist, wurde in Korea bewiesen ... Wie es bei uns in China heißt, benahm sich der amerikanische Soldat wie ein verdorbener Sohn reicher Eltern. Ohne hervorragende Waffen kämpft er überhaupt nicht, und als Kriegsgefangener wird er völlig demoralisiert.“

Als Crossman meinte, die Briten hielten nichts von Prahlerei und Unterschätzung ihrer Gegner, sondern warnten das Volk immer vor einem denkbar starken Gegner, entgegnete Genosse Wu: „Da kann ich Ihnen nicht zustimmen. Nach unserer Ansicht würde eine Über-schätzung unserer Gegner in unserem Volk Furcht hervorrufen." Es besteht guter Grund für die Annahme, daß hier die offizielle Propagandarichtschnur ziemlich deutlich ausgesprochen wurde.

Auf der anderen Seite läßt die Analyse der Schriften Maos und der militärpolitischen Kommentare Pekings diesen Schluß zu: die KPCh bewertet Chinas industrielle Primitivität in einem möglichen Krieg mit dem Westen als ausgesprochenes Positivum. Diese Annahme geht davon aus, daß ein Krieg in der mindestens zehnjährigen Übergangsperiode Chinas bis zur Industrialisierung ausbrechen werde. Bis dann, vielleicht bereits innerhalb naher Zukunft, wird China zwar in der Lage sein, Wasserstoffbomben und auch die dazu gehörigen Trägermittel herzustellen. Es wird aber noch keinesfalls über die angestrebte, mit dem Potential Großbritanniens vergleichbare schwerindustrielle Basis verfügen. Das Nichtvorhandensein großer Industriezentren wäre in Pekinger Sicht aus zwei Gründen wertvoll: 1. vielleicht nähme der „beutegierige Imperialismus“ davon Abstand, atomare Kampfmittel gegen China einzusetzen, um den chinesischen Markt zwecks rascher Ausbeutung möglichst unzerstört wiederzugewinnen; 2. aber auch ein Atomwaffeneinsatz gegen China würde nicht kriegsentscheidend sein. Denn die Versorgung der Armee sei eben nicht (wie in den Vereinigten Staaten und in der Sowjetunion) auf industrielle Ballungszentren angewiesen, sondern stütze sich auf die unzähligen kleinen Werkstätten im Landesinnern. Einen Atomangriff müßte sich zudem notwendigerweise der (von Mao erhoffte) Versuch einer Besetzung Chinas anschließen, wobei er sogar unterstellt, „daß der größere Teil Chinas zum Hinterland des Gegners werden wird“

Munition, Waffenausstattung und Versorgung der Chinesen würden zwar — wie bei der opferreichen Odyssee des „Langen Marsches“ — sozusagen steinzeitlich-primitiv sein, aber es käme eben nicht auf die materielle Qualität der Waffen, sondern auf die Quantität und vor allem auf die politische Qualität der Volksmassen an. Noch 1961 ließ Mao die Parteipresse wiederholt im Sinne seiner Kriegsphilosophie, besonders seiner „Theorie der Substitution", der amerikanischen Atombombe die schließlich doch triumphierenden chinesischen Massen als „geistige Atombombe“ gegenüberstellen. Und dies genau so, wie er 1946 erklärt hatte: „Die Geschichte wird letzten Endes erweisen, daß Hirse und Gewehre stärker sind als Flugzeuge und Panzer.“ Man ist demnach auch in der Gegenwart bereit, zugunsten der angestrebten möglichst großen Quantität deren ausrüstungsmäßige Qualität im Kriegsfälle zu opfet.. — dies nach dem hier recht unbekannten Motto Maos, jede Qualität manifestiere sich in einer bestimmten Quantität, und ohne Quantität könne es keine Qualität geben

Nach dem Atomschlag sieht man eine bis zur Zerreißgrenze gehende Dezentralisierung aller operativen Funktionen voraus, für die das Netz der Volkskommunen und der kleineren autonomen Einheiten beispielgebend vorgesehen ist. Mit diesen aus den Pekinger Verlautbarungen herauszulesenden Überlegungen ist dann unschwer wieder der Anschluß an Maos sakrosankte Kriegsphilosophie herzustellen: Auch nach einem folgenschweren Atomangriff würden Strategie und Taktik der chinesischen Kommunisten im gleichen Stil wie vor zwanzig Jahren ablaufen, wobei Mao heute einen Krieg sogar auf eine Dauer von über zwanzig Jahren zu bemessen scheint. Diese Konzeption mag angesichts der sowjetischen militärwissenschaftlichen Überlegungen naiv anmuten, und sie steht sicher im Gegensatz zu derjenigen Moskaus. Wenngleich innerhalb des Pekinger Generalstabs nicht umstritten, bildet sie abe: nach wie vor das gültige militärpolitische Fundament des chinesischen Kommunismus. — Grundlage jeder erfolgreichen Strategie ist die richtige Einschätzung und Koordinierung von Ziel und Mitteln. Mao glaubt mit seiner Kriegs-philosophie, die gleichzeitig als Testament für seine Nachfolger gilt, diese Grundbedingung für Chinas Zukunft geschaffen und garantiert zu haben.

Literaturnachweis Mao Tse-tung: Ausgewählte Schriften, Bd. 1— 4, Berlin 1956 Mao Tse-tung: Selected Works. Bd. IV, Peking 1961. Mao Tse-tung: Strategische Fragen des revolutionären Krieges in China, Berlin 1955. Basil H. Liddel Hart: Strategie, Wiesbaden 1955. Robert Payne: Mao Tse-tung, Hamburg 1951. Robert B Rigg: Red China’s Fighting Hördes, Harrisburg 1951. Edward L. Katzenbach, Jr -Gene Z. Hanrahan: The Revolutionary Strategy of Moa Tse-tung, Political Science Quarterly, Lancaster, Vol. LXX, September 1955. Stefan T. Possony: Jahrhundert des Aufruhrs, München 1956. Politik und Zeitgeschichte AUS DEM INHALT DER NÄCHSTEN BEILAGEN:

Joseph M. Bochenski: „Sowjetologie"

R. Bogatsch: „Hitler und die Kriegführung im Mittelmeerraum"

Ludwig Dehio:

„Deutschland und das Epochenjähr 1945"

Romano Guardini: „Der Glaube in unserer Zeit"

Hans Kohn: „Die Idee des Nationalismus"

Helmut Krausnick: „Unser Weg in die Katastrophe von 1945"

Gerhard Leibholz: „Volk, Nation, Reich"

Frederic Lilge: „Makarenko“

Wilhelm v-Schramm: „Generaloberst Beck und der Durchbruch zu einer neuen deutschen Wehrtheorie"

Carl Günther Schweitzer: „Hat die Weltgeschichte einen Sinn?"

Karl C. Thalheim: „Die Wachstumsproblematik der Sowjetwirtschaft"

Egmont Zechlin: „Friedensbestrebungen und Revolutionierungsversuche (IV. Teil)

Fussnoten

Fußnoten

  1. „Uber einen langdauernden Krieg" (hier kurz „Uber“), Bd. 2, S. 209.

  2. NCNA, Peking, 16. 9. 1949; Bd. IV. S. 454.

  3. „über", Bd. 2, S 180.

  4. Liu Shao-chi, „Uber die Partei*, Berlin 1954, S 35.

  5. „Strategische Fragen des revolutionären Krieges in China'(hier kurz: „Str. Fr. *). S. 64.

  6. „Der Platz der KP Chinas im nationalen Krieg“ (Oktober 1938), Bd. 2, S. 266.

  7. Henry A. Kissinger: „Kernwaffen und Auswärtige Politik*, München 1959, S. 294.

  8. „Str. Fr. *, S. 7.

  9. . Str. Fr. -, S 45.

  10. . Str. Fr. -, S. 16.

  11. Sun Tzu: . The Art of War’, translated by Lionel Giles, Harrisburg 1944; zitiert nach Basil H. Liddel Hart, S. 9/10.

  12. A. a. O.

  13. A. a. O.

  14. . über“, Bd. 2, S. 191/192.

  15. . Str. Fr.', S. 10.

  16. . Der Krieg und die Fragen der Strategie'(November 1938) (hier kurz „Der Krieg"), Bd. 2, S. 281.

  17. A. a. O.

  18. . Str. Fr. -, S. 10.

  19. „über-, Bd. 2, S. 158/159.

  20. „Der Krieg-, Bd. 2, S. 280.

  21. . Str. Fr.“, S. 32.

  22. Bd. IV., S. 22; Rede 13. August 1945 inYenan.

  23. . Str. Fr.“, S. 8.

  24. Bd. I, S. 138.

  25. „über“, Bd. 2, S. 177/178.

  26. . über“, Bd. 2, S. 178.

  27. . über“, Bd. 2, S. 193/194.

  28. . Str. Fr. *, S. 59.

  29. . Uber“, Bd. 2, S. 212.

  30. . Uber“, Bd. 2, S. 225.

  31. . Str. Fr.“, S. 96.

  32. . Str. Fr.“, S. 31.

  33. „Str. Fr.“, S. 53.

  34. . Str. Fr.“, S. 42; . Uber“, Bd. 2. S. 235.

  35. . Str. Fr.“, S. 63.

  36. Bd. IV, S. 15.

  37. . Uber“, Bd. 2, S. 162.

  38. . Uber", Bd. 2, S. 223.

  39. . Str. Fr. *, S. 45/46.

  40. . Uber', Bd. 2, S. 234.

  41. . Str. Fr.', S. 31.

  42. . Str. Fr.', S. 58.

  43. Evans F. Carlson: Twin Stars of China, New York 1941, S. 198.

  44. „Str. Fr.', S. 35.

  45. . Uber', Bd. 2, S. 182.

  46. . Str. Fr.', S. 38/39.

  47. . Str. Fr. *, S. 49.

  48. . Str. Fr. *, S. 102.

  49. . Uber', Bd. 2, S. 135.

  50. . Str. Fr. *, S. 97.

  51. . Uber', Bd. 2, S. 226.

  52. . Str. Fr.', S. 101.

  53. . Der Krieg’, Bd. 2, S 287.

  54. . über’, Bd. 2, S. 168.

  55. . über’, Bd. 2, S. 235.

  56. „Uber“, Bd. 2, S. 170 und S. 244.

  57. . Uber’, Bd. 2, S. 236.

  58. . Str. Fr. ’, S. 92.

  59. . Str. Fr. ’, S 50.

  60. . über’, Bd. 2, S. 169.

  61. . Uber“, Bd. 2, S 165.

  62. „Uber", Bd 2, S. 172.

  63. . Str. Fr.“, S. 66

  64. . Fragen der Strategie des Partisanenkrieges gegen die japanischen Eindringlinge’ (hier kurz: . Fragen“), Bd. 2, S. 86, . über’, Bd. 2. S. 222.

  65. . über“, Bd 2, S 221.

  66. . über’, a. a. O.

  67. »Fragen*, Bd. 2, S. 99.

  68. »Fragen*, Bd. 2, S. 126; »Uber*, Bd. 2, S. 221.

  69. Bd. IV, S. 273.

  70. »Str. Fr ', S. 85.

  71. Bd. IV, S. 21.

  72. Bd. IV, S. 100.

  73. ȟber*, Bd. 2, S. 190.

  74. »über*, Bd. 2, S. 190; »Str. Fr. *, S. 34.

  75. Bd. IV, S. 98/99. Rede 1. Dezember 1958 in Wuchang.

  76. . Uber', Bd. 2, S. 220.

  77. Der Monat, Berlin, 11. Jg., Heft 126, März 1959, S. 63.

  78. . Der Krieg*, Bd. 2, S. 288.

  79. Bd. IV, S. 101.

  80. Bd. 4 (chinesische Ausgabe), S. 1443.

Weitere Inhalte

Hans-Jürgen Eitner, geb 1925, Publizist und Rundfunkkommentator, Frankfurt a M. Verfasser der Veröffentlichung . Mao Tse-tung und seine Erben* in AUS POLITIK UND ZEITGESCHICHTE, Beilage zur Wochenzeitung DAS PARLAMENT, vom 10. 5. 1961.