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Rußland und Europa | APuZ 47/1959 | bpb.de

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APuZ 47/1959 Gesetz und Richter im Rechtsstaat Rußland und Europa

Rußland und Europa

GEORG VON RAUCH

Der vorliegende Aufsatz stellt den unveränderten, durch einige Anmerkungen ergänzten Abdruck des in spanischer Sprache in der Zeitschrift Oriente Europeo, Madrid 1958, Nr. 32 veröffentlichten Beitrages Rusia y Europa dar.

Gehört Rußland zu Europa? Es ist eine vielschichtige Frage. Sie hat beide Seiten seit Jahrhunderten beschäftigt. Es hat hier wie dort nicht an extrem einseitigen Antworten gefehlt, die bereit waren, die Frage in leidenschaftlicher Überzeugung zu bejahen oder zu verneinen, ohne die Gefahr einer Generalisierung oder Schematisierung zu bedenken, die jeder undifferenzierten Antwort anhaftet).

An dem Problem des Verhältnisses Rußlands zu Europa hat sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts das russische geschichtliche und politische Denken entzündet. Das russische Selbstverständnis und Selbstbewußtsein ist in den zahllosen Diskussionen über diesen Gegenstand gewachsen; in ihnen schieden sich die Geister der gebildeten Oberschicht, hier als Slawophile die Besonderheit, dort als Westler das Gemeinsame betonend.

Gehört Rußland zu Europa? Der Geograph hat die Antwort am ehesten zur Hand. Für ihn bildet das UIralgebirge die äußerste östliche Grenze Europas, er spricht von einem europäischen Rußland, zu dem die asiatischen Besitzungen zum mindesten bis 1917 nur ein koloniales Anhängsel bedeuteten. Dieses europäische Rußland bildete räumlich und wesenhaft den eigentlichen Kern des Zarenreiches, das somit schon allein räumlich zum europäischen Staatensystem zu zählen war. Der Sprachwissenschaftler und Ethnologe brauchte auch nicht lange zu zögern, die ostslawischen Völker der Großrussen, Ukrainer und Weißrussen ebenso zur europäischen Völkerfamilie zu rechnen, wie die westslawischen und südslawischen. Mochten auch die iranisch und indisch sprechenden Völker und Stämme der indoeuropäischen Gemeinsamkeit längst entwachsen sein: die slawischen mußten mit den romanischen und germanischen Völkern ebenso eine Einheit bilden, wie die Griechen, die Ungarn und Finnen und die baltischen Völker.

Schon aber regt sich die Frage, wieweit der Begriff europäisch oder nichteuropäisch hier überhaupt statisch gebraucht werden kann. Das Problem Rußland und Europa birgt eine besondere Dynamik; der geschichtliche Ablauf, sowohl auf dem politischen als auch auf dem kulturellen Felde, deckt dem Betrachter wechselnde Konstellationen auf. So ergeben sich z. B. für die Stichjahre 1000, 1900 und 1950 jeweils grundverschiedene Aspekte. Europa ist keine konstante Größe. Und Europa ist in sich mannigfaltig differenziert; diese Differenziertheit verändert sich stetig. Das Verhältnis Rußlands zu Europa, seine Stellung innerhalb Europas oder neben Europa, hat Wirkungen nicht nur auf Rußland, sondern auch auf Europa.

In der Zeit der Völkerwanderung ist der Begriff Europa aufs Stärkste von der Wanderung der germanischen Stämme und ihren Wirkungen auf das Römische Reich bestimmt. Ehe noch die Angelsachsen Britannien und die Westgoten Spanien erreichten, stand Südrußland unter der Herrschaft der Ostgoten. In der zweiten Phase der Völkerwanderung gründeten die Wikinger nicht nur in der Normandie und auf Sizilien, sondern auch in Rußland ihre Staatswesen; von diesen sollte das letztere einen weitaus längeren Bestand haben, als jene.

AIs dann durch die fortschreitende Christianisierung Europas ein neues Band sich um die Welt der romanischen und germanischen Völker legte, wurde auch Rußland früh dieser Gemeinschaft zugeordnet. Die Christianisierung des Kiewer Reiches im Jahre 988 erfolgte zu einer Zeit, als Finnland und die baltischen Völker noch nicht christlich waren; erst kurz danach wurden Skandinavien und Ungarn endgültig für die christliche Lehre gewonnen.

Im Ergebnis zeigt der Kiewer Hof um 1000 deutlich die enge und vielfältige Verflechtung Rußlands mit dem übrigen christlichen Europa. Die großfürstliche Familie war durch dynastische Bande mit den westlichen Herrscherhäusern verbunden; reisende Kaufleute bewunderten den Reichtum der Märkte und den Glanz der Kirchen der russischen Hauptstadt am Dnjepr, die wirtschaftlichen und sozialen Strukturformen wiesen bei gewissen Abwandlungen viel gemeinsame Züge auf

Dann brachte allerdings das große Schisma der Kirche 1047 eine tiefgreifende Wandlung. Hatte es bisher neben den engen Bindungen der russischen Kirche an Byzanz auch nicht an Beziehungen nach Rom gefehlt, so fielen diese jetzt nach und nach fort. Eine Kluft der Entfremdung und des Mißverstehens tat sich zwischen der westlichen lateinischen und der östlichen griechischen Kirche auf, von denen sich jede als die rechtgläubige betrachtete. Der Begriff des Abendlandes, dem Rußland nicht zugehörig war, gewann von nun ab an Bedeutung. Innerhalb des Abendlandes bildeten sich gemeinsame Grundzüge des Denkens, der Wertordnung, der Lebensformen aus, an denen Rußland nur bedingt teilhatte.

Die zweite Entfremdung ergab sich um 1230, als Rußland für 250 Jahre unter das Tatarenjoch fiel. Es war eine Katastrophe größten Ausmaßes für das russische Volk. Rußland wurde für längere Zeit in asiatische Zusammenhänge hineingerissen und zum westlichen Eckpfeiler eines Weltreiches, das seinen Mittelpunkt in Karakorum in der Mongolei hatte. Nach einem nachdenklichen Wort von Puschkin war es ein Opferdienst an Europa, daß Rußland das Tatarenjoch auf sich nahm, seine Kräfte absorbierte, so daß der Westen verschont blieb Die Beziehungen nach dem Westen starben ab. Nur die westlichen Randgebiete blieben außerhalb des tatarischen Machtbereichs und in Verbindung mit dem Abendlande: die Stadtrepublik Nowgorod trieb einen regen Handel mit der deutschen Hanse, der auch kulturelle Einflüsse nach sich zog; die westrussischen Grenzstädte standen in näherem Kontakt mit Litauen und Polen, und an der Küste des Schwarzen Meeres hielten genuesische Handelsniederlassungen kommerzielle und kulturelle Verbindungen aufrecht. Im weiten russischen Hinterland aber wuchs die Entfremdung zum lateinischen Westen; man stand ihm in einer eigenartigen Mischung von Mißtrauen und Bewunderung, Überheblichkeit und Minderwertigkeitsgefühl gegenüber.

Rußland ist jedoch in dieser Zeit keineswegs tatarisiert worden. Eine ethnische Vermischung trat teilweise erst nach dem Untergang der Goldenen Horde im Wolgagebiet ein. Verhängnisvoller waren Einflüsse auf das Verhältnis von Untertan und Herrscher, auf die Justizpraxis, auf den russischen Volkscharakter. Hier zeigte sich ungeachtet gewisser Anregungen auf dem Gebiet des Handels und Verkehrswesens, daß von der Vermittlung geistiger oder kultureller Werte, etwa in der Art der maurischen Elemente im mittelalterlichen Spanien, nicht die Rede sein konnte. Die Tatarenzeit in Rußland hat im Allgemeinen verrohend und barbarisierend gewirkt. Um so wichtiger war, daß die russische Kirche, als Garant christlicher Sittlichkeit, in ihrer Stellung und Autorität nicht angetastet wurde. Ja, sie wurde in den Jahrhunderten, in denen das Land in Teilfürstentümer zerfiel, zum Garanten auch der staatlichen Einheit und der nationalen Existenz. Der Tatare war und blieb der Ungläubige schlechthin und jeder Kampf gegen ihn trug, wie schon in der Frühzeit vom 9. bis 13. Jahrhundert gegen Chazaren, Petschenegen und Polowzer, den Charakter eines Kreuzzuges für den christlichen Glauben. Das große Heldenepos des Mittelalters, das Lied von der Heerfahrt Igors aus dem 12. Jahrhundert, legt davon ebenso Zeugnis ab, wie der spätere Kampfgeist in den Türkenkriegen, bis hin zum säkularisierten Nationalismus des 19. Jahrhunderts. Es ist daher falsch zu betonen, Rußland habe am gesamteuropäischen Kreuzzugerlebnis nicht teilgehabt, das insbesondere das deutsche, französische, flämische und englische Rittertum prägte. Rußland hat auf eigenem Boden sein eigenes Kreuzzugerlebnis entwickelt, — nicht unähnlich jenem, das in Spanien in der Abwehr der Mauren eigene Ritterorden entstehen ließ.

Hier wie dort wurden, wenn auch unter verschiedenen Formen, im Mittelalter äußerste Grenzpositionen Europas verteidigt, hier gegen eine afrikanische, dort gegen eine asiatische Überfremdung.

Auch die These, Rußland sei an den entscheidenden geistigen Strömungen Europas im 14. und 15. Jahrhundert, am Humanismus, an der Reformation, an der Renaissance, vorbeigegangen, ist in dieser summarischen Verallgemeinerung nicht richtig. Daß reformatorische Strömungen von den Hussiten Rußland berührt haben, ist durch neuere Forschungen ebenso evident geworden wie die Tatsache, daß der griechische Humanismus nach dem Fall Konstantinopels in Rußland eine zwar geringere aber doch ähnliche Rolle gespielt hat, wie der römische im Westen. Daß schließlich in der bildenden Kunst Wirkungen der Renaissance nicht an Rußland vorbeigegangen sind, zeigt schon ein flüchtiger Blick auf die Kirchen und den Kreml Moskaus, an denen italienische Künstler geschaffen haben. Lind schließlich erfuhr auch das Weltgefühl der Russen im Zeitalter der Entdeckungen eine Ausweitung. Der Kaufmann Afanasij Nikitin aus Twer machte 1466 eine „Reise durch drei Meere“ nach Indien, einige Zeit bevor Vasco da Gama dort landete

Freilich aber kann von einem Renaissance-Ideal im Sinne des uomo universale, dem Streben nach der Autonomie der Persönlichkeit und nach individueller Vollkommenheit in Rußland nicht gesprochen werden. Wie das Fehlen einer scholastischen Wissenschaft im Mittelalter, stellt dieses Moment ein wesentliches Kennzeichen einer andersartigen geistigen Entwicklung dar, die Rußland als eine östliche Spielart des europäischen Geistes erscheinen läßt. Ist aber, könnte man fragen, auch abgesehen von den Balkanländern, das Abendland selbst nicht voller Differenziertheiten, die bis in alle Lebensbereiche hineinreichen? Weist nicht das Spektrum Europas sehr verschiedene Farbtöne auf, ohne daß Sonderformen als uneuropäisch gekennzeichnet zu werden brauchen?

Der eiserne Vorhang der Tatarenzeit begann sich zu heben, als die Moskauer Großfürsten ihre Souveränität wiederherstellten. Um die Jahrhundertwende von 1500 wird Rußland gleichsam neu vom Westen her entdeckt. Italienische, deutsche und englische Reisende erschließen den staunenden Zeitgenossen eine fremde, beinahe exotische Welt. Sie gewinnt politische Bedeutung sowohl im Hinblick auf die gemeinsame Türkengefahr, als auch für Bündnisse im Zuge von dynastischen und konfessionellen Kämpfen. Eine langsame spontane Europäisierung gleichsam in Form einer Osmose durch die polnisch-litauische Barriere, besonders durch die Likraine nach Moskau einsickernd, begann im 16. und 17. Jahrhundert wirksam zu werden, ohne zunächst Tracht und Sitte, Tradition und Lebensformen zu tangieren. An Persönlichkeiten wie A. Matwejew oder W. Golizyn wird das Eindringen westlicher Bildungselemente sichtbar.

Es ist wichtig zu erkennen, daß es sich bei diesem Prozeß um eine Re-europäisierung handelte, die sich grundsätzlich von den späteren Vorgängen etwa in Japan oder Indien unterschied. Es war ein altes christliches Land und ein europäisches Volk, das jetzt erneut in politische und kulturelle Zusammenhänge einbezogen wurde, denen Antike und Christentum die gemeinsamen Grundlagen gegeben hatten.

Slawophile contra Westler

Peter der Große veränderte den Charakter dieser Re-europäisierung. Er bemühte sich, den langsam dahinfließenden Prozeß in wenige Jahre zusammenzuballen, durch Ukase zu regeln und durch Gesetze zu sichern. Im Ergebnis wurde die obere Gesellschaftsschicht schnell mit den tecnisch-zivilisatorischen Errungenschaften des Westens vertraut gemacht; erst Peters Nachfolgern blieb es vorbehalten, den geistigen und künstlerischen Strömungen ebenfalls eine Heimstätte in Rußland zu bieten.

Problematisch war die petrinische Europäisierung sicherlich wegen ihrer revolutionären Rigorosität und wegen der Kluft, die sie zwischen der europäischen Oberschicht und den altrussischen Massen des Volkes aufriß. Diese Kluft hat bis zur großen und schrecklichen Entladung von 1917 auf der einen Seite viel Haßinstinkte angestaut, auf der anderen Überheblichkeit und Nichtachtung gegenüber dem Elend des Volkes gezüchtet.

An der Beurteilung der Europäisierung schieden sich im 19. Jahrhundert die Geister 5). Zunächst standen sich gewissermaßen die Optimisten und die Pessimisten gegenüber. Zu jenen gehörte Puschkin, in dem Alexander Herzen die große Antwort des russischen Volkes auf die Herausforderung der Europäisierung Peters des Großen sehen wollte, der aber selbst die Synthese von Russentum und Europäertum in sich bruchlos vollzog, ohne sie im geringsten als problematisch zu empfinden, _ ein großer Russe und ein großer Europäer zugleich. Zu den Pessimisten gehörten so eigenartige Gestalten wie Petschorin und Tschaadajew, die nicht ohne Weltschmerz die Divergenz beider Ele-mente verspürten und die Kraft der eigenen russischen Substanz zwar für die Zukunft als zukunftsträchtig, nicht aber als unbedingt segensreich kennzeichneten. Seit den 30er Jahren traten sich Slawophile und Westler gegenüber. Den Slawophilen war der gemeinsame Ursprung bewußt. Europa war ihnen das „Land heiliger Wunder“ (Chomjakow) und die 18 32 von Kirejewskij gegründeten Zeitschrift trug den programmatischen Titel „Der Europäer“. Aber im Grunde war dieses alte Europa für sie bloß ein „teurer Friedhof“, wie Dostojewskij seinen Iwan Karamasow sagen läßt, überlebt und überaltert, eine Welt, die in ihrem Rationalismus die christlichen Grundlagen verlassen hatte und deren Individualismus einen Sündenfall gegenüber der Gemeinschaft der Mitmenschen und gegenüber Gott bedeutete. Die Russen allein hätten Jugend und Kraft einerseits, Demut und Einfalt andererseits bewahrt. Ihnen fiel daher die Aufgabe einer Erneuerung der europäischen Kultur, der westlichen Religion, zu. Die Europäisierung Peters des Großen wurde von den Slawophilen ganz konsequent abfällig beurteilt; Ruß-land sei durch sie aus seiner natürlichen Entwicklung gerissen und seiner eigenen Tradition entfremdet worden.

Die Westler stellten demgegenüber sich ganz auf den Boden der petrinischen Reformen und bejahten die Zugehörigkeit Rußlands zu Europa. Sowohl in ihren konservativen Vertretern, wie Turgenew, als auch in ihren radikalen, wie Herzen, waren sie bestrebt, Europas Fortschritt, sei es auf dem Wege der Reformen, sei es auf revolutionäre Weise, einzuholen.

Beide Richtungen, Slawophile und Westler, machten im Laufe des 19. Jahrhundert einen Prozeß der Politisierung und Radikalisierung durch. Bei den Slawophilen führte die zunehmende Säkularisierung ihrer ursprünglich religiös bestimmten Weltanschauung zu einer falschen Verteilung der historischen Gewichte und zu einer Übersteigerung des nationalen Selbstbewußtseins. Kommt die Übersteigerung etwa bei Pogodin und Iwan Aksakow besonders deutlich zum Ausdruck, so zeigt sich in dem 1869 erschienen Buche von N. Danilewskij, „Rußland und Europa“, am stärksten der antieuropäische Affekt seiner Auffassung des Verhältnisses beider Teile. „Rußland gehört nicht zu Europa", erklärt Danilewskij in seiner „Bibel des Panslawismus“, „es nährt sich nicht durch eine einzige der Wurzeln, durd'i welche Europa sowohl wohltätige als schädliclte Säfte unmittelbar einsog, es hatte weder Anteil am europäischen Guten noch am europäischen Bösen, wie kann es da zu Europa gehören?" Lind an einer anderen Stelle versucht er die Frage zu beantworten, warum Europa Rußland nicht liebe mit der Feststellung: weil es Angst habe vor Rußland als dem höheren Kulturkreis der Zukunft, derdas sterbende germmano-romanische Abendland abzulösenbereit sei

Es ist bekannt, daß auch Dostojewskij, besonders während des russisch-türkischen Krieges von 1877, nicht frei war von dieser nationalistischen Übersteigerung. Sie ist bei ihm freilich ganz, in Anknüpfung an die älteren Slawophilen, in ein messianistisches Sendungsbewußtsein eingebettet, das neben der religiösen auch bereits die soziale Sphäre einbezieht. „Und haben wir erst begriffen", schreibt er in seinen Politischen Schriften, „dafl Vieles, was wir an unserem Volke verachtet haben, nicht Finsternis, sondern Licht ist, dann werden wir Europa jenes Wort sagen, das man dort niemals gehört hat; dann werden wir uns überzeugen, das] kein einziges Volk als unseres das wirkliche soziale Wort in sich trägt."

Der messianistische Anspruch einer Erneuerung der europäischen Kultur ist bei Slawophilen und Panslawisten stark affektgeladen. Bisweilen kann dieser Affekt einen ausgesprochenen aggressiven Akzent erhalten, der mit einem gewissen Trotz mit einer Blickwendung nach Asien liebäugelt und sich dabei wohl auch der Hunnen und Skythen als historischer Symbole bedient. Man kann diese Linie von der Hunnenode Moroschkins (1836) bis zur Skythenode Alexander Bloks (1918) verfolgen. „Rußland ist nicht Europa nur, sondern auch Asien. In Europa sind wir nur Tataren, doch in Asien werden wir Herren, werden wir Europäer sein", schrieb Dostojewskij 18 80 nicht ohne grimmige Bitterkeit, und Konstantin Leontjew, den man den russischen Nietzsche genannt hat, griff fünf Jahre später das Thema mit den Worten auf: „Ohne diesen Asiatismus wären die Slawen nur schlechte Europäer; sollen sie denn die Eier des europäischen Kleinbürgertums ausbrüten? Das wäre furchtbar.“ Am Vorabend des japanischen Krieges sah Fürst E. Uchtomskij „in der organischen Verbindung mit den asiatischen Ländern das Unter-pfand der russischen Zukunft“; Asien fühlte instinktiv, meinte er, daß Rußland einen Teil der östlichen Geisteswelt bilde. Nach der Oktoberrevolution hat schließlich, schon in der Emigration, die eurasische Richtung des Fürsten Trubezkoj und des Historikers Vernadskij die zwischen-kontinentale Eigenstellung Rußlands zum Programm sowohl politischer Überlegungen als auch des Geschichtsbildes erhoben.

Einer der stärksten Proteste gegen den antieuropäischen Affekt kam aus dem Munde des Philosophen Wladimir Solowjew, der zugleich auch, im Gegensatz zu Uchtomskij und den Asienschwärmern, einer der großen Warner vor der „gelben Gefahr“ war Solowjew griff in seiner Schrift „Die nationale Frage“ (1891) Danilewskijs Frage nach der Abneigung Europas Rußland gegenüber auf, um sie ganz anders zu beantworten. Der Grund für die Furcht und Feindschaft Europas liege in den weit-gespannten russischen Expansionswünschen, bei denen der elementaren LIrkraft des russischen Volkes nur unzulängliche und dürftige geistige Kräfte gegenüberstanden.

Karl Marx: „Schreckbild der Weltherrschaft"

Mit dem Stichwort Expansion wird eine zweite Entwicklungslinie angesprochen, die für das Problem Rußland und Europa nicht weniger wichtig ist. Die Wiederbegegnung der beiden Partner seit 1500 spielte sich natürlich nicht nur auf der geistesgeschichtlichen Ebene ab.

Als die Heerscharen Iwans des Schrecklichen 1 5 58 in Livjand einbrachen, rief der Überfall wegen der Brutalität der Kriegführung und der schockartigen Plötzlichkeit, überall im Westen Entsetzen hervor. Neben den vielen deutschen und anderen Zeugnissen für das Bewußtwerden einer russischen Gefahr steht die Warnung Herzog Albas vor der drohenden Ausdehnung der russischen Macht, die er 1571 dem deutschen Reichstag zugehen ließ.

Im Nordischen Kriege gewann die Parole von der russischen Bedrohung erneute Aktualität, als Peter der Große nach der Schlacht bei Poltawa nicht nur die baltischen Provinzen eroberte, sondern russische Truppen, wenn auch als Bundesgenossen Preußens, auch in Norddeutschland erschienen. Aber es war ein verändertes Rußland das jetzt Europa gegenübertrat. Sein Herrscher hatte sich der Europäisierung seines Landes verschrieben und sein Wunsch, es der europäischen Staatengemeinschaft einzugliedern, fand im Frieden von Nystadt Erfüllung, als die nördlichen baltischen Provinzen und die Newamündung russisch wurden. Peters Ausspruch: „Wir brauchen Europa für einige Jahrzehnte, dann kehren wir ihm den Rücken“, mag, wenn überhaupt authentisch, nur eine unverbindliche spontane Äußerung gewesen sein. Mit 1710 beginnt Rußlands europäische Epoche, die bis 1917 währen sollte. Vom Westen her hat einer seiner größten Geister, der Philosoph Leibnitz, fasziniert von der ungewöhnlichen Persönlichkeit des Zaren, wie auch von der Vorstellung einer Berufung Rußlands zur Mittlerrolle zwischen Europa und Asien, diese Erweiterung der abendländischen Welt lebhaft begrüßt. In der Folge haben sich alle europäischen Staaten darum bemüht, das Zarenreich als Partner zu gewinnen: Frankreich und Österreich im Siebenjährigen Kriege, Preußen und Österreich in den polnischen Teilungen, Preußen und England im Kampf gegen Napoleon. In den Befreiungskriegen wurden die Kosaken überall in Deutschland als Befreier begrüßt. Alexander I. erschien vielen Enthusiasten als der gott-gesandte Retter und Friedensbringer.

Im Ergebnis hinterließ Alexander I.seinem Nachfolger ein durch Finnland, Bessarabien und den größten Teil Polens erweitertes Imperium, dessen Macht im System der Heiligen Allianz auf ganz Europa, insbesondere auf Deutschland, lastete. Empfanden die Konservativen diesen Druck als Schutz gegen revolutionäre und nationale Bestrebungen, so erschien allen Liberalen, Demokraten und Sozialisten der Zar als der „Gendarm Europas“, der die Freiheit unterdrückte). Es war Karl Marx, der 1853 in einer New Yorker Zeitung schrieb, Rußland betrachte die Linie Stettin—Triest als seine natürliche Grenze im Westen und strebe nach der Eroberung der Türkei, Ungarns und Preußens; es bedrohe die Welt mit dem „Schreckbild der Weltherrschaft Lind der spanische Diplomat und Gelehrte Donoso Cortes warnte 1850 vor dem Panslawismus, der 80 Millionen Menschen zusammenzuschließen drohe; ein konsolidiertes Europa brauche ihn nicht zu fürchten, einem geschwächten dagegen „könne die Stunde für Rußlands Weltherrschaft sdlagen“.

So unmittelbar der Druck des nikolaitischen Rußlands im Revolutionsjahr 1848 in Preußen und Lingam und bei den deutschen Einigungsbestrebungen zu spüren war, so wenig konnte damals freilich von einem Streben nach „Weltherrschaft" die Rede sein. Für Bismarck war das Zarenreich vor und nach 1870 ein willkommener Bündnispartner, ähnlich wie seit den 90er Jahren für Frankreich und seit 1907 für England. Die Expansions-und Herrschaftsziele Rußlands waren begrenzt. Sie traten zum Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. vor allem auf dem Balkan und in Asien in Erscheinung; die Balkaninteressen führten allerdings 1914, nachdem viele Krisen glücklich überwunden werden konnten (1878, 1887, 1908, 1912/13) zum Ausbruch des ersten Weltkrieges, bei dem sich die militaristischen Kreise in Petersburg die Zertrümmerung Österreich-Lingams und der Türkei zum Ziele setzten. Diese Ziele wurden erreicht; gleichzeitig sank aber auch die tausendjährige russische Monarchie selbst ins Grab.

Die Jahre am Vorabend des ersten Weltkrieges geben Gelegenheit, noch einmal die Frage Rußland und Europa in ihrem gegenseitigen Verhältnis aufzuwerfen. Im Westen hatte man, wie ersichtlich, bei der Betrachtung des russischen Phänomens seit dem 17. Jahrhundert zwischen einer enthusiastischen Zunkunftserwartung für die erneuernde Kraft des jungen Volkes auf der einen und der Furcht vor einer russischen Gefahr auf der anderen Seite geschwankt. Dem vielfachen Chor der Stimmen gesellte sich zum Ende des 19. Jahrhunderts Friedrich Nietzsche hinzu. Er wollte in den Russen die „Barbaren des 20. Jahrhunderts“ erblicken, deren Bedrohung Europa zu einer Kraftverjüngung verhelfen oder ihm „das Schicksal eines neuen Griechenland unter der Herrschaft Roms bereiten werde. Aber auch für den russischen Betrachter schwang der Pendel zwischen zwei Polen: der rückhaltlosen Bejahung der Europäisierung auf der einen und einer Europaverdrossenheit, einem antieuropäischen Affekt auf der anderen Seite, der in der eigenen Sonderstellung der Geschichte erblickte. Systolen Diastolen dieses Sinn Die und beinahe rhythmischen Wechsels umfassen auch die jüngste bolschewistische Epoche, auch wenn hier Abkehr und Hinwendung von und. zu Europa im Zeichen des dialektischen Wechsels von strategischen Endzielen und taktischen Nahzielen zu begreifen sind.

Hatten aber nicht gerade die letzten Jahrzehnte vor Ausbruch des ersten Weltkrieges eine starke Intensivierung der Europäisierung mit sich gebracht? Die Worte, die Dostojewskij am Vorabend seines Todes in sein Tagebuch schrieb: „Wie Rußland, so ist audt Europa unsere zweite Mutter. Wir verdanken ihr viel, aber wir werden ihr noch mehr zu verdanken haben“, rücken gewissermaßen die extremen Formulierungen zurecht, mit denen er gelegentlich Front gegen das Europäische zu nehmen schien. Sie geben die Richtung für die weitere Entwicklung an.

Denn was bedeutet denn die Industrialisierung der Jahrhundertwende, das Eindringen kapitalistischer und imperialistischer Elemente in das politische und wirtschaftliche Leben, die Verbreiterung der bürgerlichen Schicht und die Liberalisierung des öffentlichen Lebens, die schließlich durch die Konstitution von 1906 eine Grundlage erhielt, anderes, als eine größere Angleichung an die westlichen Lebensformen, auch wenn spezifisch russische Züge sich weiter bemerkbar machen? Daß der Agrarreform Stolypins keine adäquate Sozialreform zur Seite trat, war eine verhängnisvolle LInterlassung. Gleichwohl kann der geistige Aufschwung dieser Jahre nicht übersehen werden. Man hat zur Kennzeichnung des Reichtums an neuen Ideen, Formen und Werken diese Jahre gar das „silberne Zeitalter“ der russischen Kultur genannt (W. Weidle) Nie war zugleich der Austausch mit dem deutschen, französischen und englischen Kulturleben intensiver gewesen als jetzt.

War die Europäisierung eine giftige Droge, die Rußlands Entwicklung in eine anomale Bahn gedrängt und seinen natürlichen Grundlagen entfremdet hatte? Handelte es sich hierbei um das Phänomen einer „Pseudomorphose“, wie Oswald Spengler in seinem Werk „Der LIntergang des Abendlandes“ mit viel Gelehrsamkeit und wenig Verständnis ausführte? Lim einen Vorgang also, bei dem „alles was aus der Tiefe eines frühen Seelenlebens emporsteigt, sich in die Hohlformen eines fremden Lebens ergießt, eine junge Kultur nicht zu Atem und nicht zur vollen Entfaltung ihres Selbstbewußtseins gelangt“? Nichts ist falscher als das. Rußland ist nicht zu viel, sondern zu wenig europäisiert worden. Sieht man im Bolschewismus die letzte Frucht am Baume der Europäisierung, um schon aus diesem Grunde den Stab über sie zu brechen, so vergißt man, daß es gerade die spezifischen LInterschiede zu der westlichen Entwicklung des Marxismus waren, die ihn als Leninismus und Stalinismus zu der sowjetischen Wirklichkeit in Rußland werden ließen.

Mit der Oktoberrevolution löst sich Rußland in einem schmerzhaften Prozeß aus der europäischen Gesamtheit. Mit der ungeheuerlichen Einzigartigkeit seines gesellschaftlichen Experiments sagt sich der Bolschewismus von den gesamteuropäischen Grundlagen der Lebensordnungen ebenso los, wie er sich staatlich außerhalb der europäischen Gemeinschaft. stellt, um eine Kategorie für sich, einen Subkontinent zu bilden, der das Ziel einer nunmehr wirklich totalen Weltherrschaft als Zukunftserwartung in sich trägt.

Was 1917 begonnen wurde, ist 1945 weiter vorangetrieben worden. Europa ist durch diese Wandlung zu einem Kleineuropa geworden, das sich zwischen zwei Weltkolossen placiert sieht, die beide seinem Schoß entsprungen sind. Ist es so, wie der französische Staatsmann und Historiker Adolphe Thiers einmal in einer Kammerrede formulierte: „Wenn der russische Koloß den einen Fuß auf den Dardanellen, den anderen auf dem Sund hat, so wird die Welt Sklavin werden und die Freiheit nach Amerika flüchten“; diese traurige Weissagung könne sich eines Tages grausam erfüllen, wenn Europa sich in'seiner Torheit gleich den Städten Griechenlands gegenüber den Königen von Mazedonien spalte. Lind der deutsche Publizist Constantin Frantz greift ein Menschenalter (1870) später dasselbe Thema auf: „Auf der einen Seite Rußland, auf der anderen Nordamerika; in der Mitte das abendländische Europa. Das sind die Hauptfaktoren der Weltpolitik. Wenn zu Seiten Europas zwei Riesenmächte heranwachsen, so kann es nur als ein vereinigtes Ganzes sich in Zukunft behaupten

Ist aber nicht unsere Zeit, die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, bereits über diese Prognosen mit oder ohne die für das 19. typischen Vergleiche aus dem klassischen Altertum, hinweggeschritten? Ist nicht diese Dreiteilung der Welt im Grunde eine gefährliche Fiktion, die die engere Bindung an die atlantische Welt unterschätzt? Zweifellos ist Europa mit Amerika durch die gemeinsamen geistigen Grundlagen, moralischen Grundsätzen und freiheitlichen Interessen aufs engste verbunden. Ist darum aber Europas heutige, auf Gewalt beruhende Ostgrenze, zum Einfrieren verurteilt?

Es darf nicht übersehen werden, daß zum sowjetischen Machtbereich weit über das Territorium des Zarenreiches hinaus, auch der ganze Donau-und Teile das Balkanraumes, das gesamte Polen und Deutschland östlich der Elbe gehören. Die baltischen Völker, die Polen, Tschechen und Slowaken sowie die Ungarn zählten zeit den Anfängen der Christianisierung zum Abendlande; mehrere Glieder dieser Gemeinschaft haben sich im Mittelalter als propugnaculum Christianitatis, als Vormauer der Christenheit, empfunden. Hier handelt es sich nicht um europäisierte oder re-europäisierte Gebiete, hier sind lebendige Glieder Alteuropas seit 194 5 ihren natürlichen Zusammenhängen entfremdet. Europa ist und bleibt ein Rumpfeuropa ohne Riga und Warschau, ohne Prag und Budapest, — aber auch ohne Königsberg und Breslau.

Darüber hinaus wird unter der Medusenmaske des Bolschewismus der russische Mensch, der eigentliche Leidensträger einer vierzigjährigen Gewaltherrschaft, nicht vergessen bleiben dürfen. Ist nicht seine echte Menschlichkeit, ist nicht die Zugehörigkeit des russischen Geistes zu Europa gerade in letzter Zeit in Pasternaks „Doktor Schiwago", aber auch im Schicksal seines Autors, in bewegender und erschütternder Weise zum Ausdruck gekommen? Berechtigt darum nicht gerade dieses europäische Erbe im russischen Menschen zu der Hoffnung, daß aus Kleineuropa wieder einmal ein Großeuropa wird?

Der Lauf der Weltgeschichte läßt sich nicht zurückschrauben; die vierzigjährige bolschewistische Ära läßt sich nicht ungeschehen machen. Das leuchtet ebenso ein, wie die Tatsache der wachsenden Emanzipation der farbigen Welt, die den herkömmlichen Faktoren neue hinzugesellt, für die in den Bildern des 19. Jahrhunderts noch kein Platz vorgesehen war. Ebenso wie die enge Verflechtung des eigentlichen Rußland mit Asien zu einem eurasiatischen Raum Wirklichkeit geworden ist, so wird auch die atlantische oder euramerikanische Gemeinschaft nicht mehr aus der Welt zu schaffen sein.

Aber ist nicht die Frage berechtigt, ob nicht diesen beiden überkontinentalen Verknüpfungen auch eine eurafrikanische Aufgabe zur Seite zu stellen wäre? Letzten Endes ist das europäische Erbe in allen Richtungen wirksam. Daß es weiter lebendig wirke, im Westen und im Süden, aber auch im Osten, ist ein allgemeinmenschliches Anliegen.

Politik und Zeitgeschichte

AUS DEM INHALT DER NÄCHSTEN BEILAGEN:

Leonhard Froese: „Der alte“ russische Mensch in der neueren sowjetischen Literatur"

Boris Meißner: „Schukow"

Gerhard v. Mende: „Die Situation der Turkvölker in der UdSSR"

Karl C. Thalheim: „Die Wachstumsproblematik der Sowjetwirtschaft"

Heinrich Uhlig: „Hitlers Einwirkung auf Planung und Führung des Ostfeldzuges" ***: „Pekings Wirtschaftsbeziehungen zum Ausland"

NX 3 „Geschichte der sowjetischen Sicherheitsorgane"

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. hierzu meinen Literaturbericht Rußland und Europa im Zwiegespräch. Archiv für Kulturgeschichte, 1953.

  2. Die ganze Problematik des Verhältnisses Rußlands zu Europa in der vorpetrinischen Zeit ist in dem Aufsatz von Günther Stökl, Rußland und Europa vor Peter d. Gr., Historische Zeitschrift 1957, Heft 184/3, vorzüglich dargelegt worden.

  3. Das maßgebendeZitat findet sich in Polnoe sobranie socinenij, tom VII, izdanie Akademii Nauk, Leningrad 1949, Seite 307. Der russische Dichter Valerij Brjussov (1873— 1924) hat denselben Gedanken in dichterische Form gebracht: Izbrannyja socinenija, tom I, Moskva 1955, Seite 447.

  4. Die letzte kommentierte Ausgabe des Reiseberichts (Chozenie za tri morja Afanasija Nikitina 1466— 1472 gg.) ist 1958 in Moskau erschienen.

  5. Für das 19. Jahrhundert versucht Alexander von Schelting in seinem Buch Rußland und Europa im russischen Geschichtsdenken, Bern 1948, dem Problem beizukommen.

  6. Vgl. K. Pfalzgraf, die Politisierung und Radikalisierung des Problems Rußland und Europa bei N. J. Danilevskij. Forschungen zur osteuropäischen Geschichte, Berlin 1954.

  7. Vgl. Wladimir Solowjew, Übermensch und Antichrist. — über das Ende der Weltgeschichte. Ausgewählt von Ludolf Müller, Herder-Bücherei, Freiburg 1958, besonders S. 142/143.

  8. Daß schon die unmittelbaren Zeitgenossen diese Veränderung deutlich spürten, geht, neben den vielfachen Zeugnissen von Leibnitz, auch aus dem Titel „Verändertes Rußland", wie der hannoversche Resident F. Chr. Weber seine Erlebnisse und Eindrücke nannte, die 1738 in Hannover erschienen, hervor.

  9. Vgl. meine Untersuchung: J. Ph. Fallmerayer und russische Reichs-gedanke bei F. J. Tjutev, Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, München 1953, r/1, besonders S. 40 ff.

  10. Hierüber s. H. Krause, Marx und Engels und das zeitgenössische Ruß-land. Marburger Abhandlungen zur Geschichte und Kultur Osteuropas, Gießen 1958, Band 1, S. 64.

  11. Wladimir Weidle, Rußland. Weg und Abweg. Stuttgart 1956.

  12. Vgl. dazu meine Abhandlung: Einheit und Grenzen Europas bei Constantin Frantz und Henri Martin. Europa-Archiv, Frankfurt 1949, Dezember.

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